Der Triumph der Vuvuzelas

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Eigentlich hätte es ein Fest der Musik werden sollen. Nun, in irgendeiner Art und Weise war es das auch. Doch irgendwie klang es seltsam. Denn weder schrille Gitarrenriffs noch blubbernde Bässe waren zu vernehmen. Wo man auch ging, es war nur ein monotones Gesumme zu hören – So als hätten Imker ihre Bienenstöcke im Escher...

War etwa Welttag des Honigs? Nein! In Esch wurde lautstark gegrölt und kräftig in die Vuvuzela gepustet. Schließlich gab es was zu feiern! Jedoch nicht die Musik, sondern den eindrucksvollen Triumph Portugals über Nordkorea. Ja, die rund 40 jungen Bands, die im Rahmen der Escher „Faites de la musique“, die so in dieser Form zum ersten Mal veranstaltet wurde, zum Konzert luden, hatten alle Mühe, das nervtötende Getröte zu übertönen. Sichtlich verwirrt und verloren standen zahllose Musiker nach Abpfiff der Partie recht ratlos auf den vier im Stadtzentrum verteilten Bühnen und wussten nicht so recht, wie ihnen passiert.

Ein unbeschriebenes Blatt

Die „Faites de la musique“ schien irgendwie an den Escher Bürgern vorbeizugehen. Ein Schicksal – schmerzhaft und zugleich desillusionierend –, das auch das Musikfest der Stadt Luxemburg teilte.
Zwar trumpfte dort am Abend das OPL unter der Leitung von Gast Waltzing auf und lockte, wie in all den Jahren zuvor, Tausende von Schaulustigen auf den Knuedler, doch vor den zahllosen im Stadtkern aufgestellten Bühnen blieben die Ränge größtenteils leer.
Was mögen die Gründe sein? War etwa der Tag schlecht gewählt? Das Event auf einen anderen Tag verlegen, war irgendwie auch nicht möglich, wollte man das Fest am Tag der Musik, sprich dem 21. Juni feiern. Oder aber lag es an der dürftigen Musikprogrammgestaltung, die kaum das Interesse an der Öffentlichkeit weckte, spielten in Esch doch vorwiegend unbekannte Bands?

Nun ist aber auch die Escher „Faites de la musique“ ein unbeschriebenes Blatt, das aus den begangenen Fehlern der diesjährigen Auflage lernt. Denn wer kann sie schon alle hören, die über 40 auf vier verteilten Bühnen auftretenden Bands? Und wie kann man sie finden, wenn nicht einmal Flugblätter mit präzisen Uhrzeiten und Informationen über die verschiedenen Auftritte verteilt wurden?
Doch trotz der Leere, die die Alzettestraße durchzog, gab es dennoch einige Höhepunkte, aufgetischt von den wenigen Bands, die seit Jahren in der Luxemburger Musikszene mitmischen. Ortigas und Djuju sind nur zwei schillernde Namen, die wenigstens ein Dutzend Menschen angezogen haben. Und es waren die zwei einzigen! emi