Am Dienstagmorgen zeigte sich bei Lichte betrachtet das ganze Ausmaß der Katastrophe. Wie die Luxembourg Air Rescue (LAR) mitteilt, musste um 4.00 Uhr in der Nacht die Feuerwehr am Sitz des Rettungsdienstes am Flughafen Findel anrücken.
Im Hangar, wo medizinisches Material, wie Spritzen und Verbände sowie hochtechnische Geräte gelagert werden, hat es gebrannt. Laut LAR war das Feuer selbst recht schnell unter Kontrolle, doch sei der Schaden enorm. LAR-Präsident René Closter spricht am Dienstagnachmittag von voraussichtlich um die zwei Millionen Euro. „Ein Großteil der Sachen, die in den Helikoptern oder den Flugzeugen der Luxemburger Rettungsflugwacht zum Einsatz kommen, sind verbrannt, zerstört oder durch Raucheinwirkung unbrauchbar geworden.“
Inkubatoren kaputt
Besonders bedauert er, dass die drei Inkubatoren für Babys kaputt sind: „Das ist deshalb schlimm, weil es hochtechnische Apparate sind, Spezialanfertigungen, auf die wir ein Jahr haben warten müssen. Die sind extra für uns so gemacht worden, damit sie in unsere Helikopter und Flugzeuge passen. Wir können nicht einfach in ein Geschäft gehen und neue kaufen. Wir brauchen Maßarbeit.“
Die Luxembourg Air Rescue scheint etwas Glück im großen Unglück gehabt zu haben. Der Brand sei schnell entdeckt worden, so Closter. Die Feuerwehr, deren Kaserne quasi um die Ecke liegt, sei schnell vor Ort gewesen, um zu löschen. Die Helikopter und Flugzeuge hätten glücklicherweise keinen Schaden genommen.
Erfreut zeigt sich Closter über Materialspenden vom Großherzoglichen Feuerwehr- und Rettungskorps (CGDIS), einen vollausgestatteten Rettungswagen zum Beispiel. Auch die Berufsfeuerwehr aus Trier habe wichtiges Material gespendet: „Somit haben wir am Dienstagnachmittag wieder drei Helikopter, die voll ausgestattet sind und Rettungseinsätze fliegen können. Bis Freitag sollen auch drei Flugzeuge wieder voll operationell sein. Patienten oder Menschen, die sich in der Not auf die LAR verlassen, brauchen sich demnach keine Sorgen zu machen.“
Lithium-Batterie als mögliche Brandursache
Am Telefon zeigt sich René Closter am Dienstagnachmittag sehr gerührt ob der vielen Solidaritätsbekundungen – im Betrieb selbst und außerhalb. Solidarität sei etwas, was die LAR jetzt ganz besonders brauche. „Wir werden uns deshalb in den nächsten Tagen mit einem speziellen Spendenaufruf an die Bevölkerung wenden.“
Die Ermittelungen laufen noch. Der Präsident der LAR hat aber bereits einen Verdacht, was die Brandursache anbelangt. „Wenn die Helikopter oder Flugzeuge nach einem Einsatz zurück in den Hangar kommen, wird ein Teil der Geräte im Lager an den Strom angeschlossen, damit sich die Batterien wieder aufladen können. Wir hegen den Verdacht, dass eine Lithium-Batterie Feuer gefangen haben könnte.“
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