DekarbonisierungWie sich Luxemburgs Gemeinden am Ausbau der Elektromobilität beteiligen können

Dekarbonisierung / Wie sich Luxemburgs Gemeinden am Ausbau der Elektromobilität beteiligen können
 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die Regierung will Luxemburgs Gemeinden in die Energietransition mit einbinden. Damit die ambitionierten Ziele des PNEC umgesetzt werden können, sollen Kommunen Ladestationen für Elektroautos auf ihrem Gebiet errichten.

Luxemburg setzt seine Bemühungen zur Elektrifizierung der Mobilität weiter fort. Der „Plan national intégré en matière d’énergie et de climat“ (PNEC) sieht vor, dass der nationale Fuhrpark bis 2030 zu 49 Prozent aus Elektroautos und Plug-in-Hybriden besteht. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch die Gemeinden in die Planung eingebunden werden. Grünen-Abgeordneter François Benoy erkundigte sich bei seinem Parteikollegen und Energieminister Claude Turmes, wie die Regierung das bewerkstelligen will und welche Anstrengungen bereits unternommen wurden. 

Stand 27. Dezember 2022 wurden im Rahmen des Chargy-Projekts bisher insgesamt 351 Ladestationen an öffentlichen Straßen aufgestellt, der Großteil davon auf kommunalem Boden, antwortet der Minister auf die parlamentarische Anfrage. Hinzu kämen zusätzliche 63 Chargy-OK-Stationen, die an öffentlichen Straßen aufgestellt wurden. Ein großer Teil davon sei in kommunalem Besitz. Es sei allerdings möglich, dass weitere Ladestationen auf Antrag der Gemeinden installiert wurden – die genaue Anzahl sei Turmes allerdings nicht bekannt.

Chargy-Modelle

Chargy umfasst derzeit drei Modelle: einerseits die gewöhnlichen Chargy-Ladestationen mit einer Leistung von 22 kW und 2 Steckdosen des Typs 2, andererseits die Superchargy-Stationen, die sich durch eine deutlich höhere Leistung zwischen 160 und 350 kW auszeichnen. Sie besitzen eine oder zwei Steckdosen pro Gerät – üblicherweise mit einem CCS-Anschluss. Das Chargy-Netz umfasst zudem eine Reihe an Ladestationen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, aber von Dritten betrieben werden. Dabei handelt es sich um die sogenannten Chargy-OK-Stationen.

In Luxemburg soll es insgesamt 511 Chargy-Ladestationen geben. Hinzu kommen 216 Chargy-OK-Stationen, heißt es auf der Webseite von Chargy. Der Betreiber gibt zudem an, dass für das Jahr 2023 88 Superchargy-Ladestationen geplant sind.

Ladestationen auf Gemeindeboden

Gemeinden könnten den Ausbau des nationalen Bestandes an Ladestationen auf drei Weisen vorantreiben. Einerseits, indem sie selbst attraktive Standorte zum Laden zur Verfügung stellen und dann dementsprechend bei Wirtschaftsakteuren, die sich auf diese Domäne spezialisiert haben, die Errichtung einer Ladeinfrastruktur in Auftrag geben. Das Unternehmen, auf das die Wahl fällt, könne von staatlichen Subventionen profitieren, wodurch die Kosten für die Einrichtung erheblich gesenkt werden könnten.

Sollte allerdings ein Mangel beziehungsweise eine Unzulänglichkeit der Privatinitiative bestehen – und nur dann –, dürfen Gemeinden auf eigene Faust öffentlich zugängliche Ladeinfrastrukturen errichten. In diesem Fall obliegt die Verwaltung des Netzes auch allein der jeweiligen Gemeinde, sagt der Energieminister.

Letztlich stünde es Gemeinden jedoch frei, sich finanziell an der Errichtung einer Ladestation durch einen privaten Betrieb auf ihrem Territorium zu beteiligen.

Die Klima-Agence stehe den Kommunen bei jeglichen Fragen zu Seite. Darüber hinaus habe sie ein Online-Tool eingerichtet, das die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Anbietern erleichtern soll. Kommunen können darin ihre verfügbaren Flächen zur Errichtung einer Ladeinfrastruktur eintragen und diese so für Interessenten sichtbar machen. Das Tool enthält zudem ein Register mit allen interessierten Anbietern.

Grober J-P.
6. Januar 2023 - 21.05

Wollte auch von dem zukünftigen Boom profitieren, eine Super Chargy Station vor dem Haus installieren lassen. Einmal müsste ich dafür eine Firma gründen, hat man mir gesagt und die ausgewählte Station müsste durch den Hersteller erst zur Genehmigung beantragt werden. Dann müsste man prüfen ob die Leitungen denn das zulassen würden, anscheinend zu schwach. Pensionsaufbesserung futsch, im günstigsten Falle, mit Doppelkopfstation, wären das über 90000 € Brutto im Jahr gewesen.

JJ
6. Januar 2023 - 9.48

Sind auch Cafés in der Nähe wo man warten kann bis man an der Reihe ist? Es gibt Statistiken wonach die CO2-Bilanz eines E-Autos erst nach 170 000 Km besser wird als die eines modernen Verbrenners.( Herstellung des Autos,der Batterie und des Stroms aus Gas oder Kohle). Sinnvoll im Stadtverkehr,für Langstrecken nicht geeignet. Und wieder sind wir beim Wasserstoff.

Jemp
6. Januar 2023 - 8.33

Elektroautos sind nur rentabel, wenn man sie zu Hause auflädt. Und das versucht die CREOS wennmöglich zu verhindern, indem sie keine Genehmigung für eine Wallbox erteilt, weil angeblich die Kabel in der Strasse zu dünn sind. Zur Erinnerung: Zu Hause kostet der Strom im Moment noch unter 20ct/kwh, bei den langsamen Chargystationen über 30ct/kwh und bei den schnellen über 50 ct/kwh. In letzterem Fall ist es billiger mit Benzin zu fahren, wenn wir ein BEV mit 18 kwh/100 km mit einem Verbrenner 6l/100 km vergleichen. Dabei kostet das BEV über 40000€, die 8000€ Subvention schon abgezogen und der Verbrenner unter 20000€. Fazit: Die Grünen sind gut im Spinnen, aber schwach im Rechnen.