Luxemburger NaturparksWettbewerb zur Belebung der Naturparks: Neue Ideen braucht das Land

Luxemburger Naturparks / Wettbewerb zur Belebung der Naturparks: Neue Ideen braucht das Land
Regionale Produkte besser vermarkten; Conny Koob (links) , Kommunikationsbeauftragte der Luxemburger Naturparks, und Aline Schmitt, Geschäftsführerin des „Berdorfer Eck“, arbeiten daran. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Ein Drittel der Landesfläche Luxemburgs darf sich heute als Naturpark bezeichnen. Grundlage dafür ist ein Gesetz von 1993. Neben der Umwelt stehen vor allem der Mensch und seine Lebensqualität im Mittelpunkt. Für Erneuerung und Attraktivität dieser Parks sorgt seit 2017 auch ein Wettbewerb, bei dem jeder mitmachen und seine Ideen für die Zukunft der Schutzgebiete beitragen kann. Einsendeschluss für den diesjährigen Wettbewerb ist der 15. März.

Luxemburg, August 1993. Die gesetzliche Grundlage für die Ausweisung eines Gebietes mit dem Status „Naturpark“ wird geschaffen. Zu dem Zeitpunkt ist Conny Koob noch nicht geboren. Heute ist die junge Frau Kommunikationsbeauftragte der Parks. Eine ziemlich gewaltige Aufgabe, gemessen an der Größe dessen, was sie vermarkten soll. Nämlich gut ein Drittel der Fläche des Landes.

Rund 877 Quadratkilometer dürfen sich heute Naturpark nennen. Drei solcher Gebiete gibt es bisher, und zwar „Mëllerdall“, „Öewersauer“ und „Our“. Allesamt im Norden bzw. Osten des Landes. Westen, Süden und Zentrum fehlen – bisher.

Zu den Zielen der Naturparks, bei denen insgesamt um die 60 Leute beschäftigt sind und die eng mit den regionalen Tourismusbüros (ORT) zusammenarbeiten, gehören nicht nur die Erhaltung und die Restaurierung dessen, was die Natur dort geschaffen hat, sondern auch die Bewahrung des geschichtlichen Erbes und vor allem die ökonomische und soziokulturelle Weiterentwicklung der Regionen. Der Mensch im Allgemeinen sowie die Bewohner der Naturparks im Besonderen stehen dabei im Mittelpunkt.

Schutz der Arbeitsplätze

In diesem Sinne ist auch der Wettbewerb zu sehen, für den Conny Koob zurzeit die Werbetrommel rührt (siehe Kasten). Es geht dabei darum, die Bevölkerung einzubinden und gemeinsam nach neuen Ideen zu suchen, mit denen die Parks nachhaltig belebt und um ein weiteres Angebot bereichert werden können, so die Kommunikationsbeauftragte: „Es darf alles sein: Natur und Umwelt, aber auch Kulturtourismus, Lebensmittelwirtschaft und Schutz der Arbeitsplätze. Eigentlich alles, was eine Verbesserung der Lebensqualität und damit einen Gewinn für jeden darstellt.“

Wer den Menschen heute die Bandbreite der regionalen Produkte näherbringen will, ist im „Berdorfer Eck“ in Berdorf an einer guten Adresse. Das von außen eher unscheinbare Geschäft bietet Produkte aus den Naturparks in Hülle und Fülle. „Diese Waren tragen viel zum Bekanntheitsgrad der Naturparks bei“, so Conny Koob: „Das wollen wir in Zukunft noch weiter ausbauen, um den regionalen Charakter der Produkte sichtbarer zu machen, beispielsweise indem wir mit verschiedenen Produzenten aus den Naturparks eine Partnerschaft eingehen.“ Ziel sei auch eine Internetseite mit den regionalen Produkten.

Dass Conny Koob das „Berdorfer Eck“ als Treffpunkt für das Tageblatt-Gespäch vorschlägt, hat noch einen weiteren Grund: 2017 erhielt der Betrieb nämlich im Rahmen des Wettbewerbes „Äre Projet“ einen Preis, und zwar für die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Kräutergartens auf dem Dach des Hotels. Der sieht nicht nur optisch gut aus, sondern trägt auch seinen Teil dazu bei, die Küche des Hauses zu verfeinern.

Im „Berdorfer Eck“ kann man also auch übernachten und die pittoreske Umgegend kennenlernen. Was es dort alles zu entdecken und zu beachten gibt, zeigt „Kurz und knackig“, eine neue Videoserie auf Facebook und YouTube. Bisher geht es nur um die „Mëllerdall“-Gegend, doch die anderen Naturparks sollen bald folgen.

Um die Naturparks zu erkunden, reicht aber auch ein Spaziergang über die zahlreichen und gut ausgeschilderten Wanderwege. Im Rahmen von „Vakanz Doheem“ hätten diese 2020 nicht über mangelnde Kundschaft, vor allem aus Luxemburg, klagen können, so Conny Koob.

Weitere Informationen unter naturpark.lu

Naturparks im Überblick

„Mëllerdall“: Besonderes Merkmal ist die Geologie, also der Luxemburger Sandstein, der Hochplateaus und tief eingeschnittene Täler mit bizarren Felsformationen, Höhlen und Schluchten sowie zahlreiche Quellen hervorgebracht hat. „Öewersauer“: Besonderes Merkmal ist das Wasser, also der Obersauer-Stausee (größtes Trinkwasserreservoir des Landes). Die Landschaft zeichnet sich durch tief eingeschnittene Täler, feuchte Wiesen, bewaldete Steilhänge und die landwirtschaftlich genutzten Hochplateaus aus. „Our“: Besonderes Merkmal ist der Grenzfluss Our. Die Landschaft ist geprägt durch weitläufige Hochebenen und enge, romantische Felstäler, welche die Flüsse Our und Clerve mit ihren Seitenbächen ins Schiefergestein eingegraben haben.

„Äre Projet“

Der Wettbewerb „Äre Projet (m)am Naturpark!“ richtet sich an in Luxemburg ansässige Privatpersonen, Betriebe und Vereine. Sie sollen innovative und nachhaltige Projekte nicht nur planen, sondern auch selbst in die Tat umzusetzen versuchen. Die Gewinnerprojekte werden mit einer finanziellen Unterstützung zwischen 2.000 und 6.000 Euro prämiert. Voraussetzung: das Projekt oder die Veranstaltung muss in einem oder mehreren der drei Naturparks umgesetzt werden. Das Teilnahmeformular ist auf naturpark.lu erhältlich. Einsendeschluss ist der 15. März 2021.

B.G.
12. Januar 2021 - 13.34

@redaktion. « Halbierte « Kommentare sind wie « halbierte «  Sätze mit denen man den Autor sagen lässt was man will.

B.G.
12. Januar 2021 - 12.41

Meine Wettbewersidee für die Zukunft : Die Kammer ,die 1993 ein zutreffendes Gesetzt gestimmt hat , als Naturpark zu bezeichnen., da ja der Mensch und seine Lebensqualität dort im Mittelpunkt stehen. N.B. Die Escher Pierre Claudestrasse , in der alte , pensionierte Ochsen und Kühe ihr Lebensende verbringen , kann mit dem besten Willen des dortigen Schulzheiß und seiner Helfershelfer im Schöffen-und Gemeinderat , leider nicht zum Naturpark erklärt werden weil dort Gemeinde Einpollerung - und Vergitterung von der früheren Lebensqualität nichts mehr übrig gelassen haben. Eine Sehenswürdigkeit für die zukünftige „ Europäische Hauptstadt aller offenen Cultüren .“

B.G.
12. Januar 2021 - 12.27

Meine Wettbewersidee für die Zukunft : Die Kammer ,die 1993 das betreffende Gesetzt gestimmt hat , als Naturpark zu bezeichnen., da ja der Mensch und seine Lebensqualität dort im Mittelpunkt stehen.