„Wenn schon, dämm schon“

„Wenn schon, dämm schon“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Energieeffiziente Gebäuderenovierungen sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Bislang gibt es in Luxemburg aber noch einige Hürden bei der Umsetzung. Um diese zu überwinden, stellte das Wirtschaftsministerium vor Kurzem einen Plan zur Weiterentwicklung der Gebäuderenovierungsstrategie vor.

61% der rund 208.000 Gebäude in Luxemburg seien vor 1990 gebaut worden, so die Staatssekretärin für Wirtschaft, Francine Closener. Genau bei diesen bestehe großes Potenzial für massive Energieeinsparungen durch integrale energetische Renovationen. Immerhin mache der Bausektor 41% des Gesamtenergiebedarfs in der EU aus, so Closener.

Bislang ist in der Richtung aber noch nicht allzu viel passiert – und das trotz der Tatsache, dass solche Gesamtkonzepte für die Sanierung von Häusern Experten zufolge die beste Lösung zum Energiesparen sind. Die größten Barrieren, so Closener, seien hierbei der Kostenpunkt sowie die Auffassung vieler Menschen, dass eine Sanierung für ihre Wohnstätten nicht notwendig sei. Dazu wissen sie oftmals nicht, für wie viele Aspekte der Renovierung es eigentlich Subventionen gebe.

Um dem entgegenzuwirken, hat das Wirtschaftsministerium daher u.a. in Zusammenarbeit mit der „Fédération des artisans“, der „Chambre des métiers“ und „myenergy“ Strategieansätze und Maßnahmen entwickelt, um energieeffiziente Gebäuderenovierungen im Großherzogtum zu fördern.

Vier Leitlinien

Im Hinblick auf besagte weiterreichenden Strategieansätze wurden hierbei diverse Leitlinien entwickelt. Die erste bestehe Closener zufolge darin, den Leuten die Vorteile von Komplettrenovierungen gegenüber Teilsanierungen zu verdeutlichen. Letztere können nämlich, wenn sie nicht in ein Gesamtkonzept eingegliedert werden, zu neuen Problemen führen. Beispielsweise sei es laut Closener möglich, dass eine neu angeschaffte Heizung mehr Energie verbraucht, als wenn man gleich die Fassade mit renoviere.

„Wenn schon, dämm schon“, meinte auch Gilbert Théato. Dem Direktor von „myenergy“ zufolge seien Gesamtrenovierungen von Gebäuden nämlich kostengünstiger als Teilsanierungen. Eventuell entstehende Mehrkosten können hierbei wieder durch die Einsparung von Energieausgaben ausgeglichen werden. Darüber müsse man die Leute aber erst einmal informieren. Da Handwerker die Hauptansprechpartner bei der Renovierung sind, sei deren Weiterbildung auch umso wichtiger. Dazu wolle man laut Closener vermehrt Isolations- und Baumaterialien einsetzen, die man wiederverwerten kann.

Neben den Leitlinien sind auch noch 33 Maßnahmen entworfen worden. Zu diesen zählen unter anderem die Harmonisierung der unterschiedlichen kommunalen Bautenreglements sowie die Anpassung der Beratung von „myenergy“.

Maxime Weber

Mr.X
17. Juli 2017 - 9.53

Interessant, nur leider ist das mit dem Dämmen so eine Sache, da es auch hier viele Regulierungen und nur wenige praktische Anwendungen gibt. War es nicht das T, welches uns nicht vor nicht allzulanger Zeit vor dem Problem des Schimmels und der Algen wegen schlechter Isolierungsstoffe warnte, und spätestens seit der Tragödie in London sollte auch dem letzten klar sein, dass man bei Isoliermaterial sehr schnell sehr viel falsch machen kann.

Raphael Rippinger
14. Juli 2017 - 14.41

Styropor muss als Sondermüll entsuergt gi wann e muss vun der Fassad erof geholl nodeems de Schimmel duerch d'Maueren no banne komm ass an d'Leit am Haus krank gemaach huet. Esou gesäit et aus, wann esou eng Fassad brennt: http://www.reuters.com/article/us-arconic-lawsuit-idUSKBN19Y2U8

DanV
11. Juli 2017 - 14.43

Seit man uns informiert hat, dass wir sowieso keine Genehmigung für eine Fassadendämmung bekommen würden, weil die dann 10 cm über den Bürgersteig ragen würde - und sowieso das ganze Gebäude dann um 16 oder 18 cm hinten und vorne zu lang wäre und damit gegen das règlement des bâtisses verstoßen würde, glaube ich nicht mehr daran, dass diese Energiesparkampagnen der Regierung wirklich ernst gemeint sind. Denn, übersetzt man diese Antwort, kommt man darauf, dass stures Befolgen von nicht wirklich Sinnvollem (wie ein Gebäude, das dann 2 x 16 cm länger wäre) über dem Schutz des Planeten steht. Also ist der Planet gar nicht so arm dran. Diese Kampagnen sollen weder die Gesundheit unseres Planeten fördern, noch knappe Rohstoffe sparen. Es geht wahrscheinlich um grösseren Konsum. Nichts gegen Ankurbelung der Wirtschaft, aber ich hasse es, wenn Regierungen lügen, Tatsachen verschleiern, oder sogar nur das nachplappern, was die andern sagen. Heute bin ich froh, dass wir nicht dämmen durften. Ein ganzer Rattenschwanz von andern Maßnahmen hätte folgen müssen: Entlüftung, Schimmelbekämpfung, usw. Vielen Dank, wir haben viel Geld gespart.

ronald
11. Juli 2017 - 12.45

Ech ginn mol dovun aus dass déi meecht vun onsen Politikgréissten liesen kënnen, an dofir ass et hier verdammten Pflicht sëch iwert d'Konsequenzen z'informéieren iwert dat wat sie vun aller Fachkenntniss getrübt hieren Wieler als Gesetz virsetzen ! An wann een net an esou enger aaa-Isolatiounskëscht wëll wunnen ! Wann een sëch nët wëll firschreiwen loossen wéi een waat an sengem Haus maachen daerf ; vun der Fassadenfuerw bis zur Steckdous kritt een alles imposéiert ! Muss een dann wirklech dat Land hei verloossen ? Eppes steet zënter langem fest , en Lëtzebuerger Handwierksbetrieb kritt vun dem hei keng Commande mei !

Nomi
11. Juli 2017 - 11.44

Et mengt ee wuehl datt all eis Politiker Bauingenieur studei'ert hun ????? Bei engem neien Bau ass et machbar ohni zevill Fehler ze machen. Och muss dann onbedingt eng Lueftung (Summer & Wanter) angebaut ginn !!!! Bei Renovatio'un ass et net meiglech all Kaeltebrecken ze vermeiden ! Daat sinn Fehler dei' net verzeihen fir Schimmel ze krei'en. Och get bei Renovei'erung kaum eng Lueftung (antischimmel) angebaut !!!!

Mephisto
11. Juli 2017 - 11.20

Dieser Dämmwahn ist ein abgekartetes Spiel zwischen den Produzenten und der willfährigen Politik. Genau wie beim Auto- Abgasbetrug. Davon weiss die deutsche Regierung seit einem Jahrzehnt ( ARD- Doku von gestern ) genauso wie die britischen Behörden über die Gefahren der Fassade des abgebrannten Wohnturms in London wussten. Immer dieselbe Masche ; zahlen und notfalls sterben muss Otto Normalverbraucher.

Toni Reuter
11. Juli 2017 - 6.36

Wenn man wenigstens natürliche Dämmmaterialien nehmen würde statt Styrodur, das in ein paar Jahren zu einem riesigen Entsorgungsproblem werden wird. Statt in den Tank "klebt" man heute, im N'amène des Umweltschutzes, Erdölprodukte auf die Fassade, Mit dem ganzen Rattenschwanz an Problemen, die dans mit sich zieht, Kriege inklusive. Dabei wird nebenbei historiesche Bausubstanz zerstört, aber Hauptsache, der Euro rollt. Das Ganze nutzt wieder mal den grossen Bauunternehmern, denen Vertreter sich über die Dummheit der verschreckten Hausbesitzer ins Faüstchen lachen. Armes Luxemburg!.

Jacques Zeyen
10. Juli 2017 - 21.33

Ja und deshalb gibt es in Deutschland bereits Kritik am Iso-Wahn. Dämmstoffe welche nach fünfzehn, zwanzig Jahren ein faustdickes Umweltproblem darstellen (Entsorgung) und am Haus für Schimmel sorgen ,retten die Welt. Die Lösungen von heute sollten nicht die Probleme von morgen sein.

Gast Suennen
10. Juli 2017 - 21.27

Warum nicht "Wenn schon,brenn schon"?

OhMam
10. Juli 2017 - 21.11

Gut so, dämmt Euch kaputt. Schon auf dem Foto ist es falsch. In ein Paar Jahren haben wir Bauschäden ohne Ende. Alles Wissen von Früher wird über Haufen geschmissen, Freak zählt, gell Ihr Grünen....

ronald
10. Juli 2017 - 20.30

Et geet einfach duer mat dem absoluten Isolatiounsschwachsinn! Et geet duer dass den Privatmann vun uewen erof firgeschriwen kritt wéi hien ze bauen huet .