Unterwegs mit dem CFL-Auto

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die CFL hat ein neues Car-Sharing-System vorgestellt. Überall in Luxemburg gibt es Leihstationen.

Es ist eine Premiere in Luxemburg: Die CFL hat am Donnerstag ein neues Car-Sharing-System fürs gesamte Land vorgestellt. Seit rund zwei Jahren bietet die Stadt Luxemburg ein ähnliches Projekt unter dem Namen Carlo’h an, das nur für die Hauptstadt gedacht ist. CFL Flex geht aber darüber hinaus. Über die gesamte Fläche von Luxemburg sind Stationen verteilt.

CFL-Generaldirektor Marc Wengler betonte, dass der Zeitpunkt, um dieses Projekt vorzustellen, bewusst in der Mobilitätswoche getroffen wurde. „Wir haben speziell für diesen Anlass eine neue Filiale ins Leben gerufen, die CFL Mobility. Wir wollen mit diesem Konzept unser Angebot weiter vergrößern. Zwischen den 80er Jahren und dem Jahr 2005 verzeichneten wir eine Stagnation, was unsere Kunden betrifft. Seither jedoch gehen immer mehr Leute auf unser Angebot ein. Sowohl der Takt der Zugverbindungen als auch jener der Buslinien wurde erhöht, um der Nachfrage gerecht zu werden. Mit dem neuen Projekt ergibt sich für unsere Kunden eine noch größere Flexibilität, denn das Angebot besteht dann nicht mehr nur aus Zug und Bus, sondern ebenfalls aus Autos. Der Kunde bekommt so ein Tür-zu-Tür-Angebot“, so Marc Wengler.

Minister François Bausch meinte, dass das 21. Jahrhundert eindeutig neue Zeichen in Sachen Mobilität setzen werde. Sowohl die Multimodalität als auch die Mobilität als Dienstleistung seien zwei Schlagwörter für die Zukunft. „Es reicht heute nicht mehr aus, ein Fahrrad-, ein Auto- oder ein Zugabonnement zu verkaufen. Der Kunde wünscht sich ein Gesamtpaket und nur so kann das aktuelle Problem der Mobilität gelöst werden“, betont Bausch.

Mobilitätskette vervollständigen

Das Ziel der CFL ist, mit dem flächendeckenden Car-Sharing die Mobilitätskette der CFL zu vervollständigen. Die Zielgruppen sind laut dem Präsidenten der neuen CFL-Filiale nicht nur Jugendliche, sondern ebenfalls Familien oder Grenzgänger, die vorübergehend ein Auto benötigen.

„Die meisten Haushalte verfügen über zwei oder mehrere Autos und mit unserem System ist das zweite Auto nicht mehr unbedingt notwendig. CFL Flex ist aber keinesfalls mit einer Mitfahrgelegenheit zu verwechseln. Der Kunde entscheidet, wen er mitnehmen möchte“, sagt Marc Hoffmann. Flexibilität wird großgeschrieben, denn mit dem öffentlichen Transport kann man nicht alle gewünschten Punkte erreichen. In einer ersten Phase, die am 6. Dezember, pünktlich zum Nikolaustag, beginnt, kann der Kunde das Auto an einem ausgewählten Ort entgegennehmen, muss es aber dann auch wieder an diesen Ort zurückbringen.

Erst in einer zweiten Phase werden die Autos dann „one way“ angeboten. Dies bedeutet, dass man den Wagen beispielsweise in Mersch annimmt und ihn dann in Bartringen/Strassen wieder abstellt. „Die Kunden haben eigentlich nur Vorteile, denn die Nebenkosten für einen eigenen Wagen sind fast immer sehr hoch, zudem kommen Parkgebühren hinzu oder man muss über eine Garage verfügen. Der öffentliche Transport ist hingegen nicht so flexibel wie ein Wagen. Wir kombinieren beide Transportmittel“, betont Hoffmann. Im März 2017 wurde die neue Filiale der CFL ins Leben gerufen. Zurzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für das neue Car-Sharing und die Kunden können sich ab kommendem Wochenende für ein Abo melden.

Stichdatum 6. Dezember

Ab dem 9. November laufen dann erste Tests innerhalb der CFL und ab dem 6. Dezember kann die Öffentlichkeit vom Car-Sharing profitieren. An 20 Stationen quer durch Luxemburg werden die Autos dann zu finden sein. Die Stationen befinden sich neben den Bahnhöfen, so dass die „Multimodalitätskette“ perfekt funktionieren kann. Die Einrichtung, um Elektroautos aufzuladen, ist noch nicht an allen Stationen vorhanden. Die Verantwortlichen des Projekts wollen aber nach und nach solche Stationen installieren.

Die Betriebsanleitung ist sehr einfach. Auch die Tarife sind so gestaltet, dass das Flex-CarSharing deutlich günstiger ist als der eigene Wagen. „Sowohl der Sprit als auch die jährliche Wartung, das Säubern der Wagen und die Versicherung sind in den Preisen inbegriffen. Fällt der Spritstand auf unter 30 Prozent, hat der Kunde die Möglichkeit, mit einer Tankkarte, die sich im Innern des Autos befindet, zu tanken, die verlorenen Minuten an der Tankstelle werden nicht berücksichtigt“, so der Geschäftsführer von CFL Mobility, Jürgen Berg.

Das Carlo’h-Car-Sharing-System ist ähnlich aufgebaut, allerdings sind beide Systeme vorerst nicht kompatibel. „Wir sind dabei, Gespräche mit den Verantwortlichen des Carlo’h-Systems zu führen, damit die Kompatibilität in nächster Zukunft umgesetzt werden kann“, so Marc Hoffmann.

Betriebsanleitung: Wenn der Kunde vom Car-Sharing profitieren will, dann muss er sich in einer ersten Phase einschreiben. Offizielle Dokumente wie Führerschein und Personalausweis sind erforderlich. Zudem muss der Kunde einmal in der CFL-Mobility- Zentrale im hauptstädtischen Bahnhof vorstellig werden, damit die Daten der Person überprüft werden können. Anschließend kann der Kunde einen Wagen über die CFL-App, die Internetseite der CFL oder per Telefon reservieren. Ab dem Zeitpunkt ist alles ganz einfach. Mit der M-Karte wird der Wagen entriegelt und im Inneren befindet sich der Zündschlüssel. Bevor man losfährt, soll man des Weiteren überprüfen, ob sich keine Kratzer oder Spuren von einem Unfall am Wagen befinden.

Bei der Reservierung gibt der Kunde an, wie lange er den Wagen reservieren will. Bis dahin ist es so, als ob man einen eignenen Wagen besitzen würde. Kommt ein unerwartetes Ereignis dazwischen, kann sich der Nutzer an das Callcenter wenden, um eine Lösung zu finden. Wenn man den Wagen nicht mehr benötigt, muss man ihn in einer ersten Phase zurück zum Ursprungsort fahren. Ab der zweiten Hälfte des anstehenden Jahres kann man mit dem Auto dann aber auch „one-way“ fahren.

Tarife und Fuhrpark: Vorerst stehen den Kunden drei verschiedene Wagen zur Verfügung: 11 BMW i3, 39 Seat Leon und 34 BMW 118i. Die Preise sind unabhängig davon, welches Auto der Kunde wählt. In nächster Zukunft will sich die CFL ganz für E-Autos einsetzen. Dies sei aber laut den Verantwortlichen momentan noch Zukunftsmusik.

Drei verschiedene Tarife werden angeboten:
• Flex Basic: 0 Euro Monatskosten; hinzu kommt ein Stundenmietpreis von 12 Euro und 0,45 Euro pro gefahrenem Kilometer.
• Flex Gold: 20 Euro Monatskosten, ein Stundenmietpreis von 10 Euro und 0,35 Euro pro gefahrenem Kilometer.
• Flex VIP: gilt nur für Kunden, die ein CFL-Jahresabo für Bus und Bahn haben. Hier zahlt der Kunde 10 Euro pro Monat sowie ebenfalls 10 Euro pro Stunde und 0,35 Euro für jeden Kilometer.
Die CFL bietet zudem fertige Packages an:
• Quick Tour: Eine Stunde und 20 Kilometer sind inbegriffen; ist man Flex-Gold- oder Flex-VIP-Kunde, kostet alles 11,90 Euro, für Flex-Basic-Kunden fallen 13,90 Euro an.
• Night Tour: Zwischen 19.00 und 7.00 Uhr kann man den Wagen mieten; für Flex-Gold- oder Flex-VIP-Kunden kostet dieses Package 24,90 Euro und für Flex-Basic-Kunden 29,90 Euro.
Die beiden folgenden Packages werden jedoch nicht für Flex-Basic-Kunden angeboten.
• Shopping Tour: Drei Stunden Fahrzeit und 40 Kilometer Reichweite kosten 19,90 Euro.
• Family Tour: Eine Spritztour von 6 Stunden und 60 Kilometern Reichweite ist für 19,90 Euro erhältlich.

plappermäulchen
23. September 2017 - 0.34

Total onkomplizéiert déi Tarifer. ;) An wéi laang bräuch een, bis een weess, wéi den Auto fonktionéiert?