KirchbergUnbekannter im Krankenzimmer: 86-jähriger Patient nachts im Krankenhaus beraubt

Kirchberg / Unbekannter im Krankenzimmer: 86-jähriger Patient nachts im Krankenhaus beraubt
Laut Polizei kommt es immer wieder vor, dass Patienten in ihrem Zimmer beraubt werden Symbolbild: Adobe

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Tageblatt-Informationen zufolge wurde Ende November im Krankenhaus Kirchberg ein älterer Patient in seinem Zimmer nachts ausgeraubt. Dem Mann ist nichts passiert, seine Wertsachen aber ist er los. Die Polizei bestätigt den Zwischenfall. Einbrüche dieser Art seien bei weitem keine Seltenheit, so die Pressestelle. 

Krankenhäuser sind geschäftige Orte. Patienten werden eingeliefert, Pfleger und Ärzte hetzen von einem Zimmer zum nächsten, und dazwischen versuchen Familienangehörige und Freunde, ihren Liebsten einen Besuch abzustatten und etwas Trost zu spenden. Kliniken stehen eigentlich für Rettung, Sicherheit und Geborgenheit. Bei näherer Betrachtung aber kann es durchaus vorkommen, dass sich bei dem ganzen Kommen und Gehen trotz aller Sicherheitsvorkehrungen auch mal unliebsame Gestalten Zugang zu den Stationen verschaffen können. 

Dies soll Tageblatt-Informationen in der Nacht zum 23. November im Krankenhaus Kirchberg der Fall gewesen sei. Ein 86-jähriger Patient sei dem Vernehmen nach gegen 2 Uhr nachts in seinem Zimmer aufgewacht, weil plötzlich das Licht angegangen sei. Im Raum habe ein Unbekannter gestanden. Ein Mann dunkler Hautfarbe, mit schwarzer Kleidung und Kapuzenshirt. Dieser habe den Patienten aufgefordert, kurz die Toilette aufzusuchen, weil der Arzt gleich zur Kontrolle erscheine. 

Verdattert habe der ältere Herr – selbst ein Arzt, der sich wegen auffälliger Blutwerte in stationärer Behandlung befand – den Forderungen zunächst Folge geleistet, nur um das Bad Minuten später wieder zu verlassen. Der unheimliche Besucher sei zu diesem Zeitpunkt bereits weg gewesen. Mit unter anderem dem Mobiltelefon und dem Tablet des Patienten. 

Die Informationen stammen von einem befreundeten Stationsnachbarn des 86-Jährigen. Er habe sich auf Wunsch des Betroffenen bei den Medien gemeldet, weil dieser aufgrund seines hohen Alters besonders schwerhörig sei und nicht selbst mit Journalisten telefonieren wollte. Das Opfer habe sich sofort nach dem Zwischenfall bei der Krankenhausverwaltung gemeldet. Später am Morgen habe es auch die Polizei verständigt, die zu diesem Zeitpunkt aber bereits über den Sachverhalt informiert war. 

Sein Freund sei zunächst extrem „nervös und aufgebracht“ gewesen, so der Zeuge gegenüber dem Tageblatt. Später sei er dann „wie ausgewechselt“ gewesen. Als habe man ihm Beruhigungsmittel verabreicht. Mit einem Therapeuten oder einem Verantwortlichen der Krankenhausverwaltung habe er allerdings nicht gesprochen. Es habe sich niemand bei ihm gemeldet. Das habe ihm der 86-Jährige, der inzwischen schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, bei einem späteren Gespräch versichert. 

Prävention ist Trumpf

Die Behörden haben den Vorfall inzwischen bestätigt. Eine „ältere Person“ habe an besagtem Mittwoch Anzeige bei der Polizei erstattet, nachdem ihr in der vorangegangenen Nacht im „Hôpital Robert Schuman“ ein Telefon und ein Tablet entwendet worden seien, sagt eine Sprecherin auf Tageblatt-Nachfrage. Zu der Vorgehensweise des mutmaßlichen Täters könne man allerdings keine Angaben machen.

Nun seien „Diebstähle in solchen Einrichtungen“ nichts Neues: „Solche Zwischenfälle kommen immer wieder vor – und das nicht nur im Krankenhaus auf Kirchberg, sondern auch in anderen Spitälern, Alters- oder Pflegeheimen“, so die Sprecherin weiter und nennt ein Beispiel aus Bettemburg. Dort hatte sich ein Unbekannter Anfang November Zutritt zu verschiedenen Wohnungen im Seniorenheim verschafft. Ein Mitarbeiter sei auf den ungebetenen „Gast“ aufmerksam geworden und habe ihn zur Rede gestellt. Dieser sei dann unverzüglich geflüchtet. 

Die Polizei stehe in einem ständigen Austausch mit den Pflege- und Gesundheitseinrichtungen des Landes, um Betroffene zu sensibilisieren, unterstreicht die Polizeisprecherin. Diesbezüglich sei im Jahr 2021 ein Poster mit präventiven Ratschlägen ausgearbeitet worden. Patienten und Heimbewohnern wird beispielsweise geraten, keinen Schmuck und große Geldbeträge mitzubringen, Wertgegenstände nicht im Zimmer offen herumliegen zu lassen, Tresore in den Krankenzimmern zu nutzen und verdächtige Personen unverzüglich dem Pflegepersonal zu melden. 

Neben diesen Ratschlägen, die Bewohner und Patienten betreffen, sei man natürlich auch auf die Mithilfe des Umfeldes angewiesen: „Es ist wichtig, dass das Personal, aber auch die Familienangehörigen die Betroffenen aufklären und sensibilisieren“, erklärt die Mitarbeiterin des Kommunikationsdienstes. Sie könne aber nicht bestätigen, dass es nun verstärkt zu Zwischenfällen dieser Art gekommen sei: „Wir haben auch jeden Fall nicht festgestellt, dass das Phänomen in jüngster Zeit massiv zugenommen haben soll.“

Das Tageblatt hat auch der Leitung des betroffenen Krankenhauses einen kurzen Fragebogen zukommen lassen. Dieser wurde bis Redaktionsschluss noch nicht beantwortet.

jo
5. Dezember 2022 - 12.51

Meine Mutter war 2 Jahre in einer Pflegestruktur im nahen Ausland. Luxemburg hatte ja keinen Platz für Pflegebedürftige...... Liess ich ihr kleine Summen Bargeld da, waren sie sicher nach ein paar Tagen weg.....ohne "fremde" Personen im Zimmer!

Rosie
5. Dezember 2022 - 12.22

Tresore benutzen. Da passen leider keine iPads rein.