Mit neuem ImageTheater in Luxemburg-Stadt präsentieren ihr Programm für die kommende Saison

Mit neuem Image / Theater in Luxemburg-Stadt präsentieren ihr Programm für die kommende Saison
Mit „The Pajama Game“ empfangen die städtischen Theater auf ihrer Bühne einen Broadway-Hit aus den 1950er Jahren in einer modernen Inszenierung Foto: M. Cavalca

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Am Mittwoch stellten die Bürgermeisterin von Luxemburg-Stadt Lydie Polfer (DP) und der Intendant der städtischen Theater Tom Leick-Burns das abwechslungsreiche und vielfältige Programm der Spielzeit 2021/22 vor und blicken dabei, trotz der andauernden Coronakrise, optimistisch in die Zukunft. Die Theater der Hauptstadt gehen nicht nur gestärkt aus der Krise heraus, sondern präsentieren sich ebenfalls mit einer neuen Corporate Identity.

Obschon die Kulturbranche von der Pandemie schwer getroffen wurde – man erinnere an die wochenlange Schließung der Kultur- und Theaterhäuser –, gelang es dem Kapuzinertheater und dem Großen Theater, alle für die Saison 2020/21 geplanten Eigenproduktionen auf die Bühne zu bringen. Überhaupt konnten trotz der vielen Herausforderungen und Hindernisse, die diese schwere Zeit mit sich bringt, 163 von 210 vorgesehenen Aufführungen stattfinden, wie Lydie Polfer während ihres Rückblicks auf die vergangene Spielzeit der Theater der Hauptstadt verkündete. Dass die darstellende Kunst weiterhin lebt, Kultur essenziell und Theater besonders in Krisenzeiten von hoher Bedeutung ist, belegen die stets ausverkauften Vorstellungen der städtischen Theaterhäuser.

Bedauerlicherweise konnten zwar einige geplante Tourneen, wie die des bemerkenswerten Stücks „Breaking the Waves“, nicht stattfinden, dafür beobachtete man aber unter den Kulturschaffenden der hiesigen Theaterhäuser einen stärkeren Zusammenhalt, wie auch das gemeinsame Projekt „Connection“ der Theater von Luxemburg-Stadt und dem Mamer Kinneksbond bewies. Für dieses solidarische Konzept, das unter anderem sieben „partages de plateaux“ mit dem Kasemattentheater, dem TOL und dem Théâtre du Centaure beinhaltete, erhielten die Theater von Luxemburg-Stadt und der Mamer Kinneksbond vom Kulturministerium überdies den „prix de l’innovation artistique Covid 2020“.

Neue Spielzeit, neues Image?

Da Tom Leick-Burns auf die Unterstützung lokaler KünstlerInnen und SchauspielerInnen setzt und die Solidarität zwischen den Luxemburger Theaterhäusern weiterhin fördern will, soll das „Connection“-Projekt auch kommende Saison weitergeführt werden. Hier dürfen sich ZuschauerInnen beispielsweise auf Peter Shaffers „Amadeus“ oder das monologische Stück „Erop“ von Romain Butti freuen.

Die Theater von Luxemburg-Stadt bilden allerdings nicht ausschließlich einen Ort der Begegnung. Vielmehr sind die städtischen Theaterhäuser mit ihren Eigen- und Koproduktionen ebenfalls eine Kreationsstätte, die sich, laut Tom Leick-Burns, auch im Ausland einen Namen gemacht hat. Um dieses neuerworbene Image anzupassen und zu modernisieren, designte die Agentur Binsfeld den Theatern von Luxemburg-Stadt ein neues Logo. Auch die Website – generell die gesamte Corporate Identity – der städtischen Theater wurde nachhaltig aufpoliert.

Dimitri Tschernjakow wagte sich mit seiner Neuinszenierung aus dem Jahr 2017 an die bekannte Oper „Carmen“ heran
Dimitri Tschernjakow wagte sich mit seiner Neuinszenierung aus dem Jahr 2017 an die bekannte Oper „Carmen“ heran Foto: ArtComPress/Patrick Berger

Die Spielzeit 2021/22 der städtischen Theater unterliegt zwei thematischen Schwerpunkten. Im Rahmen des „Cycle mémoire.s et résilience“ – eines Zyklus, der sich sowohl mit der individuellen als auch mit der kollektiven Erinnerung beschäftigt – und dem geografischen Fokus auf Griechenland („Focus Grèce“) sind für die kommenden Monate sechs neue Eigenkreationen und acht Koproduktionen geplant, darunter unter anderem „Nachlass – Pièces sans personnes“. Das dokumentarische Theaterstück macht den Auftakt des „Cycle mémoire.s et résilience“ und besteht aus persönlichen Nachrichten und Objekten von Personen, die sich auf ihren Tod vorbereiteten. Kreationen wie „Liliom ou la vie mort d’un vaurien“ in einer Adaptation und Inszenierung von Myriam Muller und „Zu unseren Schwestern, zu unseren Brüdern“ unter der Regie von Stéphane Ghislain Roussel stehen ebenso auf dem Programm.

Ab September ohne Maskenpflicht

Der Fokus „Griechenland“ wird durch Florian Hirschs Stück „Ödipus & Antigone“, in einer Inszenierung von Frank Hoffmann, eingeläutet und setzt sich mit spannenden Produktionen wie „Medea“ fort. Da die städtischen Theater alle zwei Jahre ein neues Märchen veröffentlichen, dürfen sich sowohl junge als auch ältere ZuschauerInnen dieses Jahr auf „All d’Déieren aus dem Bësch“ von Elise Schmit und Anne Simon freuen.

Doch nicht nur in puncto Theater haben die Theater der Hauptstadt für die nächste Saison ein dichtes und mannigfaltiges Programm geplant, sondern es sind ebenfalls eine ganze Reihe von Tanz- und Operaufführungen vorgesehen: so etwa auch die bekannte Oper „Carmen“ in Dmitri Tschernjakows Neuinszenierung von 2017. Selbst ein Musical darf kommende Spielzeit nicht fehlen. Mit „The Pajama Game“ empfangen die städtischen Theater auf ihrer Bühne einen Broadway-Hit aus den 1950er Jahren in einer modernen Inszenierung.

Allerdings erwartet das Publikum die kommende Spielzeit nicht nur neue Projekte. Tom Leick-Burns will für die Saison 2021/22 ebenfalls Stücke aus dem Programm der vergangenen Theatersaison, wie etwa Ian de Toffolis „AppHuman“ oder Mandy Thierys Trash-Grusical „Das Fenster“, wiederaufnehmen. Dabei sollen die künftigen Vorstellungen alle nach dem neuen Covid-Check-System funktionieren. Sowohl die ZuschauerInnen als auch die SchauspielerInnen dürfen sich somit ab September wieder auf volle Säle ohne Maskenpflicht und gesellige Abende in den Theatern der Hauptstadt freuen.