LuxemburgTaskforce-Forscher Skupin: Verschärfung der Covid-Maßnahmen nötig, um „worst case“ zu vermeiden

Luxemburg / Taskforce-Forscher Skupin: Verschärfung der Covid-Maßnahmen nötig, um „worst case“ zu vermeiden
(Archivbild)  Alexander Skupin an seinem Arbeitsplatz  im „Luxembourg Centre for Systems Biomedicine“ (LCSB) Foto: Editpress/Julien Garroy

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Der Regierungsrat hat am Dienstag getagt, neue Covid-Maßnahmen sollen noch am Freitag beschlossen werden. Taskforce-Mitglied Alexander Skupin hat dem Tageblatt Einschätzungen zur aktuellen Corona-Lage gegeben.

Kurz vor Weihnachten wird es nun doch noch zu Verschärfungen bei den Covid-Maßnahmen kommen. Der Regierungsrat wurde am Dienstag sehr kurzfristig einberufen. Regierungsnahe Kreise haben dem Tageblatt bestätigt, dass die Corona-Lage auf Basis der jüngsten Taskforce-Berichte noch einmal evaluiert werden soll. „Omikron steht vor der Tür und wir müssen uns gewahr sein, dass wir vermutlich darauf reagieren müssen“, sagt  Taskforce-Mitglied Alexander Skupin im Gespräch mit dem Tageblatt. „Mit dem mindestens verdoppelten Ansteckungsrisiko werden die Zahlen steigen.“ Wenn sich Luxemburg nicht anpasse, könne es zu sehr kritischen Fallzahlen und einer kritischen Auslastung des Gesundheitssystems kommen. Tatsächlich soll das Luxemburger Parlament Tageblatt-Informationen zufolge – wie bereits im vergangenen Jahr – noch am 24. Dezember zusammenkommen, um das aktuelle Covid-Gesetz anzupassen. Die Regierung will die Öffentlichkeit am Mittwoch auf einer Pressekonferenz informieren.

Der Expertenrat der Bundesregierung in Deutschland hat in seiner jüngsten Stellungnahme angedeutet, dass ein Zusammenbruch der Infrastruktur aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante bevorstehen könnte. Könnte dieses Szenario auch in Luxemburg eintreffen? „Wir haben uns nur die Entwicklung der Fallzahlen angeschaut, aber wenn wir die auf die Gesamtbevölkerung runterbrechen, sind die Aussichten düster“, meint Skupin. „Im günstigsten Fall haben wir eine Verdopplung der Fallzahlen, wenn wir uns nicht auf weitere Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen einigen.“ Ansonsten sei auch eine Verdreifachung der täglichen Neuinfektionen durchaus denkbar.

Skupin meint, dass tausend Neuinfektionen pro Tag erreicht werden könnten, wenn keine weiteren Einschränkungen kommen. „Modellierungen zufolge landen wir schnell bei über 3.000 Infektionen pro Tag, wenn wir uns nicht an die neue Infektionslage anpassen“, sagt Skupin zu einem möglichen „worst case“. Welche Maßnahmen die Regierung am Mittwoch verkündet, konnte das Taskforce-Mitglied allerdings nicht sagen. „Wir sind nur Input-Geber und rollen verschiedene Szenarien aus“, sagt Skupin. „In den politischen Entscheidungsprozess sind wir nicht eingebunden und das ist auch gut so.“