EschSchwarz-Blau-Grün sind sich einig, Pressekonferenz am Donnerstag

Esch / Schwarz-Blau-Grün sind sich einig, Pressekonferenz am Donnerstag
Später Sonntagabend, die Koalition steht (so gut wie) fest (v.l.n.r.): Andy Bausch, Mandy Ragni (beide „déi gréng“), Christian Weis, André Zwally (beide CSV), Meris Sehovic („déi gréng“), Georges Mischo (CSV), Pim Knaff und Daliah Scholl (beide DP) Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Weißer Rauch über dem Rathaus in Esch? Für Donnerstagmorgen haben CSV, DP und „déi gréng“ zu einer gemeinsamen Pressekonferenz geladen, in der sie Details zu den Koalitionsverhandlungen bzw. Sondierungsgesprächen verkünden werden. Vielleicht auch über die zukünftige Zusammensetzung des Schöffenrats.

CSV, DP und „déi gréng“ verlieren in Esch keine Zeit. Am Wahlsonntag saßen die Vertreter der Parteien bereits im Büro von Georges Mischo, bevor das endgültige Wahlergebnis feststand. Das Fell des Bären wurde demnach verteilt, bevor der Bär erlegt war. Und in der Tat holte die LSAP in den letzten Wahlbüros über 600 Stimmen auf und zog auf der Zielgeraden an der CSV vorbei. Das änderte aber nichts daran, dass die Mehrheitsparteien bereits beschlossen hatten, ihre Koalition in Esch weiterzuführen. Auch wenn sie anschließend vor der Presse lediglich den Auftakt von Sondierungsgesprächen ankündigten.

Dieses Vorgehen spaltet Esch seit ein paar Tagen, vor allem das Verhalten der Grünen stieß vielen Eschern sauer auf. „déi gréng“ waren mit der Ambition in den Wahlkampf gegangen, aus Esch die „Capitale de la transition“ zu machen. Allerdings waren die Grünen mit Verlusten von 4,4% und einem Sitz die großen Wahlverlierer vom Sonntag. Meris Sehovic, einer der vier Spitzenkandidaten der Escher Grünen, entschloss sich noch am Wahlabend, in Verhandlungen mit der CSV und der DP über die Verlängerung der Koalition zu treten. Dem Vernehmen nach ohne Rücksprache mit seiner Escher Parteisektion, was Sehovic im Gespräch mit dem Tageblatt aber abstreitet. Schwarz-Blau-Grün war zu diesem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit für Sehovic, in der Mehrheit zu bleiben und somit als Erstgewählter seiner Liste in den Schöffenrat einzuziehen.

Ob er diesen nun annimmt oder an die Zweitplatzierte Mandy Ragni (direkt oder im Laufe der Mandatsperiode) abgibt, ist eine spannende Frage, die vielleicht schon bei der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag um 10.00 Uhr beantwortet wird. Denn sein Ruf ist durch das Verhalten vom Sonntag doch arg ramponiert, Ambitionen werden dem Co-Parteichef der Grünen zudem eher auf nationaler Ebene nachgesagt, sodass es ein kurzes Gastspiel in Esch gewesen sein könnte. Zumal die Parteigranden aus der Regierung dem Vernehmen nach ebenfalls wenig erfreut über die vorschnelle Einigung von Esch waren. Schließlich sind im Oktober Parlamentswahlen und nach den landesweiten Verlusten vom Sonntag ist die Partei auf Schadensbegrenzung aus, sodass man auf weitere Negativ-Schlagzeilen gerne verzichten hätte. Auch hier legt Sehovic Wert auf die Feststellung, dass sein Handeln mit der Parteispitze abgesprochen war.

Jedenfalls wollten „déi gréng“ bei einer Mehrheitsbeteiligung in Esch auf das Mobilitätsressort pochen, während man bei der DP unbedingt die Kultur unter seinen Fittichen behalten will. Es ist davon auszugehen, dass Posten und Ressorts am Sonntagabend wichtigster Diskussionspunkt bei dem rund 75-minütigen Treffen im Büro von Bürgermeister Georges Mischo waren. Ob die Aufteilung der Posten auf der heutigen Pressekonferenz präsentiert wird, bleibt allerdings abzuwarten. Laut Sehovic geht es lediglich um den Stand der Dinge bei den Sondierungsgesprächen, der weiteren Vorgehensweise sowie die Reaktion auf diverse Vorwürfe.

Dass sich die drei Parteien über eine Fortsetzung der Koalition schon am Sonntagabend einig waren, daran besteht allerdings kaum ein Zweifel. Selbst wenn das keiner zugeben mag.  

Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 17.15 Uhr aktualisiert

Fränz vum Tuerm
14. Juni 2023 - 20.16

Die grünen Kandidaten müssen eben schauen, dass sie noch irgendwo unterkommen, denn es sieht düster aus für die Nationalwahlen. Es ist durchaus möglich, dass im Herbst 2 grüne Sitze im Parlament verloren gehen.

Beki
14. Juni 2023 - 17.23

wou ass dann den Eschi?

Tony
14. Juni 2023 - 16.37

Also auf Landesebene sehen viele das in der LSAP weit weniger tragisch an als das was hier erzählt wird. Auch Mike Hansen gibt öffentlich einen viel besonneneren Eindruck ab in Bezug auf die Weiterführung der jetzigen Koalition und das obwohl der junge Gemeindepolitiker Opfer des Renouveaus wurde.