Luxemburg„Santé“ empfiehlt Schutzmaßnahmen bezüglich Bronchiolitis bei Kleinkindern und Säuglingen

Luxemburg / „Santé“ empfiehlt Schutzmaßnahmen bezüglich Bronchiolitis bei Kleinkindern und Säuglingen
Bronchiolitis ist eine Atemwegserkrankung, die bei Säuglingen unter zwei Jahren sehr häufig vorkommt Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa

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Die Situation rund um die vermehrten Bronchiolitis-Infektionen bei Kindern bleibt in Luxemburg offenbar angespannt. Das Gesundheitsministerium hat in einer Pressemitteilung eine Reihe an Schutzmaßnahmen bezüglich der Erkrankung empfohlen. Geschützt werden sollen dadurch vor allem Säuglinge und Kleinkinder.

Was steckt hinter der Krankheit?

Bronchiolitis ist eine Atemwegserkrankung, die bei Säuglingen unter zwei Jahren sehr häufig vorkommt. Sie tritt vor allem in den Wintermonaten auf. Sie wird meist durch ein Virus namens „Respiratory Syncytial Virus“ (RSV) verursacht, das eine Entzündung der Atemwege verursacht, also in Nase, Rachen und Bronchien. Bei Kleinkindern und Babys sind die Bronchien klein und werden leichter durch Sekrete verstopft, so dass das Kind sich mitunter sehr anstrengen muss, um zu atmen. Ein Baby, das schneller atmet, kann dann sehr schnell ermüden, weil seine Muskelreserven nicht immer ausreichen. (Quelle: Gesundheitsministerium Luxemburg)

Nachdem Frankreich kürzlich bereits einen Notfallplan wegen einer Bronchiolitis-Erkrankungswelle auslösen musste, hat sich inzwischen auch im Großherzogtum die Lage bezüglich der Krankheit verschärft. Die Kinderklinik war komplett ausgelastet, 36 Kinder lagen nach Stand vom 14. November wegen einer akuten Bronchiolitis-Infektion in den Luxemburger Krankenhäusern (das Tageblatt berichtete). Nun hat das Gesundheitsministerium am Montagabend per Pressemitteilung Schutzmaßnahmen bezüglich der Krankheit empfohlen. Denn betroffen von der Erkrankung, die von dem „Respiratory Syncytial Virus“ (RSV) ausgelöst wird, sind häufig Kinder unter zwei Jahren.

Die „Santé“ erklärt dazu: „Erwachsene und ältere Kinder, die Träger des RSV sind, zeigen normalerweise keine Anzeichen oder haben nur eine Erkältung. So tragen viele Menschen das Virus mit sich herum und sind ansteckend, ohne es zu wissen.“ Das Virus werde daher durch Speichel, Husten und Niesen leicht zwischenmenschlich übertragen. Zudem könne das Virus auf den Händen und Gegenständen zurückbleiben – wie Spielzeug, Schnullern und Kuscheltieren. Das Ministerium empfiehlt daher die folgenden Vorsichtsmaßnahmen:

  • „Waschen Sie sich vor dem Kontakt mit einem Säugling regelmäßig 30 Sekunden lang die Hände mit Wasser und Seife, insbesondere vor und nach dem Wickeln, nach dem Schnäuzen, vor dem Füttern, vor dem Fläschchen, vor einer Mahlzeit und nach Schulbeginn. Wenn dies nicht möglich ist, desinfizieren Sie mit einer hydroalkoholischen Lösung.
  • Waschen Sie Spielzeug und Schmusetücher regelmäßig.
  • Teilen Sie keine Spielzeuge und Fläschchen.
  • Vermeiden Sie es, Ihr Kind vor dem dritten Monat in eine Kinderkrippe oder eine Gruppenbetreuung zu geben.
  • Lüften Sie das Schlafzimmer regelmäßig.
  • Setzen Sie Ihr Kind keinem Zigarettenrauch aus.
  • Muttermilch schützt vor RSV, da sie Antikörper enthält. Stillen mindestens in den ersten sechs Lebensmonaten und idealerweise bis zum Alter von zwei Jahren ist vorteilhaft.
  • Beschränken Sie den Kontakt des Kindes mit anderen Kindern. Meiden Sie belebte Orte oder festliche Veranstaltungen. Wenn das Kind gefährdet oder krank ist, sollten Sie es nicht in eine Kindertagesstätte geben, um den Kontakt zu begrenzen.
  • Bitten Sie andere Personen, eine Maske zu tragen, wenn sie sich weniger als zwei Meter vom Baby entfernt aufhalten.
  • Tragen Sie bei einer Erkältung eine Schutzmaske, wenn Sie mit dem Kind in Kontakt kommen.“

Laut dem Ministerium ist es zudem ratsam, bei Kindern unter zwei Jahren auf die folgenden Symptome zu achten:

  • „Das Baby atmet schnell und die Atembewegungen sind sehr auffällig (der Bauch bläht sich auf und die Rippen treten bei jedem Atemzug hervor), es pfeift manchmal;
  • es saugt nicht mehr oder trinkt nicht mehr, weil es sich verausgabt;
  • es schläft ständig ein und durch, obwohl es sehr laut und heftig atmet.“

Wachsamkeit sei ebenfalls bei Säuglingen geboten, die jünger als sechs Wochen sind, und bei ehemaligen Frühgeborenen, die jünger als drei Monate sind. „Wenn Sie Zweifel oder weitere Fragen haben, sollten Sie nicht zögern, mit Ihrem Kinderarzt oder Hausarzt zu sprechen“, so die „Santé“. Weitere Informationen zum Thema RSV stellt das Gesundheitsministerium online unter https://sante.public.lu/fr/espace-citoyen/dossiers-thematiques/b/bronchiolite.html bereit.