Luxemburg-StadtSanfte Klänge für mehr Sicherheitsempfinden: Warum am Hauptbahnhof Klassik abgespielt wird

Luxemburg-Stadt / Sanfte Klänge für mehr Sicherheitsempfinden: Warum am Hauptbahnhof Klassik abgespielt wird
Zu einem bestimmten Zweck wurden am Haupteingang der „Stater Gare“ und in der näheren Umgebung im vergangenen Jahr Lautsprecher installiert Foto: Editpress/Claude Lenert

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Begeisterte der klassischen Musik dürften seit letztem Jahr am Hauptbahnhof in Luxemburg-Stadt auf ihre Kosten kommen: Denn immer mal wieder erklingen dort aus Lautsprechern Werke von Bach und anderen Komponisten. Das allerdings nicht, um die Kundschaft zu unterhalten. 

Wer öfters am Bahnhof in Luxemburg-Stadt unterwegs ist, wird es wahrscheinlich bereits bemerkt haben: Immer mal wieder ist an der „Stater Gare“ klassische Musik zu hören. Das nicht etwa mit dem Ziel, die Kundschaft der Eisenbahngesellschaft zu unterhalten. Stattdessen sollen Bach und Co. für mehr Sicherheit sorgen – wie das Luxemburger Wort meldet und ein Sprecher der „Société nationale des chemins de fer luxembourgeois“ (CFL) auf Nachfrage bestätigt. So sorgen seit Anfang 2022 mehrere Lautsprecher dafür, dass am Haupteingang sowie im Bereich des gläsernen Schutzbereichs manchmal sanfte Klänge ertönen.

Für die Aufsicht zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Musik manuell aus- und abschalten. „Dies soll zum Sicherheitsempfinden der Kundschaft beitragen. Neben dem beruhigenden Aspekt von klassischer Musik haben andere Eisenbahngesellschaften in Europa außerdem festgestellt, dass sich Mitglieder der Drogenszene nicht gerne an Orten aufhalten, an denen diese Musik läuft“, erklärt man dazu bei der Pressestelle der CFL. Als Beispiele genannt werden „positive Erfahrungen“ in Hamburg bei der „Deutschen Bahn“ sowie in Wien bei den „Österreichischen Bundesbahnen“.

So solle in erster Linie für mehr Sicherheit und ein höheres Sicherheitsempfinden gesorgt werden. Weniger ginge es laut der Eisenbahngesellschaft darum, verschiedene Arten von Publikum vom Bahnhof zu vertreiben. Eine solche Vorgehensweise würde in einem durch das geplante Bettelverbot in der Hauptstadt ohnehin bereits aufgeheiztem Klima aktuell auch nur zusätzliches Öl ins Feuer gießen. Die Nachbarschaft soll von der Musik indes nicht gestört werden. Deshalb ist die Lautstärke auch so geregelt, dass diese nur am Haupteingang und in der „Verrière“ zu hören ist. Beschwerden hat es noch keine gegeben, und so zieht die CFL bislang eine positive Bilanz. 

de Schmunejeek
1. April 2023 - 7.35

@therese und die Dummen begreifen überhaupt nichts und sind gegen Klassik immun.

therese
31. März 2023 - 14.53

Die Bettler lassen sich nicht stören, die Clochards schon gar nicht und die Teens haben alle Kopfhörer mit eingebautem Bach-canceling.

Sam
31. März 2023 - 14.30

Man könnte auch Lavendelsträucher dort anpflanzen

trotinette josi
31. März 2023 - 9.24

Sanfte Musik gegen Gewalt und für ein subjektives Sicherheitsempfinden? NIcht schlecht! Auf diesen Einfall muss einer erst einmal kommen.Wieso ist man in der Ukraine noch nicht auf diese Idee gekommen?