Allein der Ort des Geschehens lässt aufhorchen: Im „Escher Geméisguart“ der Beschäftigungsinitiative CIGL wird am Sonntag erstmals ein von der Kulturfabrik organisiertes Konzert stattfinden. Zu Gast ist Pachyman, alias Pachy Garcia, ein Multiinstrumentalist aus Puerto Rico, der stark vom jamaikanischen Dub-Sound der 1970er Jahre inspiriert ist. In anderen Worten: Es sind ziemlich coole und entspannte Reggae-Töne, die Pachyman seinem Publikum am frühen Abend servieren wird.
„Wir versuchen momentan in der Programmierung der Kufa, verstärkt aus unseren vier Wänden herauszukommen“, erklärt Sylvain Mengel, der Booker der Kulturfabrik, gegenüber dem Tageblatt. Das hat pragmatische Gründe: Im Rahmen der Architektur-Biennale (17. Mai bis 28. September) sollen Konzerte an außergewöhnlichen Orten in Esch organisiert werden. Außerdem soll die Kulturfabrik aufwendig renoviert werden (das Tageblatt berichtete), was u.a. ein temporäres Ausweichen auf andere Veranstaltungsorte mit sich bringen dürfte. Der Pachyman-Auftritt am Sonntag ist also so etwas wie ein Testlauf für die Zukunft.
Beim CIGL hat man sich unterhalb der Woche auf den Auftritt vorbereitet und fiebert nun mit Spannung dem Sonntag entgegen. Der mittlere Teil des großen Gewächshauses wurde leergeräumt und dekoriert, Bühnenbild und Trennwände mit Efeu-Gewächsen gestaltet. Gleichzeitig installierten die Mitarbeiter der Kufa die Bühne und das Sound- und Lichtsystem. Das Catering wird von den CIGL-Mitarbeitern übernommen. Selbst wenn der „Geméisguart“ momentan ganz im Zeichen der Anzüchtung steht, so sollen die hier produzierten frischen Produkte in das Catering mit einfließen. Es gibt Cakes, Tee und Tepache, daneben aber auch „klassische“ Getränke und Speisen.
„Die Veranstaltung passt perfekt zu den Werten der Kufa und des CIGL“, sagt Sylvain Mengel und meint dabei in erster Linie die Nachhaltigkeit des „Geméisguart“ mit seinen lokalen Produkten. Zu erreichen ist der Veranstaltungsort am oberen Ende des Dieswee über den Lift und die Passerelle. Die Zuschauerkapazität ist mit 80 bis 100 begrenzt. Im Vorverkauf (www.kulturfabrik.lu) kosten die Tickets 15 Euro, an der Tageskasse 18 Euro. Die Türen öffnen am Sonntag um 15.30 Uhr, im Vorprogramm tritt DJ zEduardo auf. Der Auftakt des rund einstündigen Pachyman-Konzerts ist für 17.00 Uhr geplant. „Auch der Zeitpunkt am Sonntagnachmittag ist ungewohnt und könnte neue Besuchergruppen wie zum Beispiel Familien anziehen“, so Mengel abschließend.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können