JapanRauchbomben-Explosion bei Wahlkampftour: Ministerpräsident Kishida in Sicherheit gebracht

Japan / Rauchbomben-Explosion bei Wahlkampftour: Ministerpräsident Kishida in Sicherheit gebracht
Ein Mann wird am Boden festgehalten, nachdem in einem Hafen in Wakayama im Westen Japans eine Rauchbombe geworfen wurde Foto: Uncredited/Kyodo News/AP/dpa

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Rund neun Monate nach dem tödlichen Anschlag auf Japans langjährigen Ministerpräsidenten Shinzo Abe hat am Samstag eine Explosion bei einem öffentlichen Auftritt von Regierungschef Fumio Kishida für Aufregung gesorgt. Kishida wurde unverletzt in Sicherheit gebracht, wie japanische Medien berichteten. Während Kishidas Auftritt in einem Hafenort im Westen Japans habe ein Unbekannter einen Gegenstand geworfen, bei dem es sich um eine Rauchbombe gehandelt haben könnte, meldete der Sender NHK. Eine laute Explosion sei zu hören gewesen. Niemand sei verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete unter Berufung auf Polizeiermittler, ein 24-jähriger Verdächtiger sei festgenommen worden. Zu den Hintergründen war zunächst nichts bekannt.

Auf Bildern von NHK war zu sehen, wie Polizisten offenbar einen Mann zu Boden rangen und ihn abführten. Menschen flohen von der Veranstaltung in dem Fischereihafen Saikazaki, rund 65 Kilometer südwestlich von Osaka. Nach Aufnahmen von NHK handelte es sich bei dem Gegenstand, der geworfen wurde, um einen Metallzylinder.

Ministerpräsident Kishida ist derzeit auf Wahlkampftour. Am 23. April stehen in einigen Regionen des Landes Nachwahlen für das Unterhaus an. Kishida erklärte in einem vom Sender NHK verbreiteten Video bei einem anschließenden Auftritt an einem anderen Ort, die Polizei ermittle zu den Hintergründen der lauten Explosion. Er bedauere, dass so viele Sorgen ausgelöst worden seien. „Wir stehen mitten in einer wichtigen Wahl für unser Land. Wir müssen zusammen weitermachen.“

Anfang Juli 2022 war Ex-Ministerpräsident Abe bei einer Wahlkampfveranstaltung niedergeschossen worden und kurz darauf seinen Verletzungen erlegen. Die Tat hatte in Japan – ein Land, in dem sowohl Waffenkriminalität als auch politische Gewalt bisher äußerst selten waren – für Fassungslosigkeit gesorgt und eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Politikern ausgelöst. Am Sonntag treffen sich die Außenminister der G7-Staaten, darunter Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, in dem japanischen Ferienort Kariuzawa. Das Außenministerium in Tokio teilte mit, es gebe keine Veränderungen bei den Sicherheitsvorkehrungen für dieses Treffen. Im Mai findet in Hiroshima ein G7-Gipfel statt.