ChamberPetition für zwei freie Tage wegen Menstruationsschmerzen wird die 4.500er-Schwelle wohl überschreiten

Chamber / Petition für zwei freie Tage wegen Menstruationsschmerzen wird die 4.500er-Schwelle wohl überschreiten
Die Forderung der Petition 1865 nach zwei freien Tagen wegen Menstruationsschmerzen wird die Schwelle der 4.500 Unterschriften demnächst überschreiten Symbolbild: Freepik

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In ihrer Sitzung vom Mittwoch hat der zuständige Ausschuss der Abgeordnetenkammer acht Petitionen grünes Licht erteilt. Darunter eine, die den Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking fordert. Derweil sieht es ganz danach aus, dass die Forderung nach zwei freien Tagen wegen Menstruationsschmerzen die Schwelle der 4.500 Unterschriften überschreiten wird.

Im kommenden Jahr wird Peking als erste Stadt überhaupt nach Sommer- auch Winterspiele austragen. Schon bei der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2008 in Chinas Hauptstadt hatte es vereinzelt Boykott-Forderungen gegeben. Die Petition 1876 fordert nun den Boykott Luxemburgs der Winterspiele im kommenden Jahr und eine Diskussion über die Beziehungen zu China. Als Grund nennt der Petent den Genozid an der uigurischen Minderheit.  

Die Petition 1878 fordert eine finanzielle Unterstützung für Eltern, die ihre Kinder selbst erziehen möchten und daher zu Hause bleiben. In der Begründung heißt es: „Déi Mamm oder dee Papp, dee sech dozou entscheet, net schaffen ze goen, mee doheem ze bleiwen, fir seng Kanner nieft der Schoul doheem ze erzéien, sollt vum Staat dofir finanziell gehollef kréien. Ideal wier et do z.B. vum Alter vum Kand vun 0 Joer bis zum 15. Liewensjoer. Wärend där Zäit sollten d’Familljen och ee Revenu minimal kréie fir d’Kannererzéiung.“ Eine Arbeitsfreistellung von mindestens zwei Stunden für Blutspender ist das Ziel von Petition 1885. Nummer 1881 fordert derweil die Anerkennung von seltenen Krankheiten als Handicap, wie das in den Nachbarländern Frankreich und Belgien der Fall ist.

Die Petition 1879 beschäftigt sich mit der Reform zur Ausbildung von Erziehern. Demnach sollen Schüler mit einem Sekundarabschluss in Sozialwissenschaften die Ausbildung in nur einem Jahr absolvieren können. Dann würden u.a. die Praxiserfahrungen zu kurz kommen, argumentiert der Petent und fordert deshalb ein prinzipielles Nein zu den Reformplänen.

„Grünere“ Schulen sind das Thema der Petition 1875, während 1889 einen „Small Business Act“ fordert. Will heißen, dass ein Teil der öffentlichen Ausschreibungen den kleinen und mittleren Unternehmen vorbehalten sein soll. Ein gemeinsamer Kollektivvertrag im gesamten Handelssektor ist unterdessen das Anliegen von Petition 1856

Debatte über Schlachtverbot am 5. Juli

Die neuen Petitionen können nach Zustimmung durch die Präsidentenkonferenz auf der Homepage www.petitiounen.lu unterschrieben werden. Eine Petition muss binnen sechs Wochen 4.500 Unterschriften sammeln, damit es zur öffentlichen Debatte im Abgeordnetenhaus kommt. Von den laufenden Anträgen ist die viel diskutierte Petition 1865 auf bestem Weg, die Schwelle zu überschreiten. Bis Donnerstagmittag hatte sie 4.262 Unterschriften gesammelt, wobei noch 25 Tage bleiben. Es geht um zwei Tage Arbeitsfreistellung pro Monat für Frauen während der Menstruation. Ziel ist es, den Frauen zu erlauben, zu Hause zu bleiben, anstatt sich auf die Arbeit zu „zwingen“ bzw. mit „Schmerzen arbeiten zu müssen“, wie es in der Begründung heißt: „Et geet net drëms, sech all Mount musse krank ze mellen a sech dofir schëlleg fillen, ee Krankeschäin eranzereechen, et geet drëms, de Fraen entgéintzekommen“, so die Petentin.

Die Schwelle überschritten mit insgesamt 4.982 Unterschriften hatte auch die Petition zum Schlachtverbot von Luxemburger Nutztieren in nicht EU-zertifizierten Schlachthäusern. Die öffentliche Debatte wird am 5. Juli um 15.00 Uhr im Ausweichquartier des Parlaments im „Cercle Cité“ stattfinden.

Pill
8. Juni 2021 - 8.22

waat ass daat dann fir eng lamentabel Gesellschaft haut, all Kommentar iwerflösség.

Mannsbild
5. Juni 2021 - 17.45

Die Damen können ja die Pille weiter nehmen oder eins der länger-wirkenden Mittel nehmen, dann sind das bloß 3-4 Tage im Jahr und das können sie ja dann mit Urlaub tun.

CESHA
5. Juni 2021 - 12.26

Ich war schon immer der Meinung, dass Kindererziehung durch ein Elternteil ein Vollzeitjob ist, der anständig bezahlt werden sollte.

Leila
5. Juni 2021 - 10.26

Und was ist mit denen, die sich in der Menopause befinden? Mal läuft ihnen der Schweiß in Bächen runter, mal klappern sie vor Kälte. Ist das kein Grund zum Krankfeiern? Man hört von Fällen, die bis zu ihrem Lebensende nicht aus der Menopause rauskommen! Dann können z. B. Geschäfte wie Bram die DOB-Abteilung gleich schließen oder nur noch Verkäufer einstellen. Echt taffe Frauen, die solche Anliegen haben...

Pau
4. Juni 2021 - 16.35

2 Deeg Menstruatiounsvakanz pro Mount? 24 Deeg am Joer?? An dann wonneren Fraen sëch dass sie nët an Top Manager Positiounen kommen.

Sepp
4. Juni 2021 - 15.08

Ich finde die Idee gut, hätte dann aber auch gern zusätzlich 24 Tage Urlaub im Jahr weil ich ja die 2 Tage im Monat Frauen auf der Arbeit ersetzen muss.

Jemp
4. Juni 2021 - 10.54

Wann elo een eng Petitioun mecht, fir 365 Deeg Congé pro Joer, da kritt den och iwert 4500 Ennerschreften. An eng Petitioun fir datt Béier gratis gett, och.

Blücher
4. Juni 2021 - 8.31

Sollen mir d‘Schaffen net ofschaafen ?

Grober J-P.
3. Juni 2021 - 20.39

Ich hatte in jungen Jahren mal öfters lang anhaltende Migränen, habe aber damals einen Chef gehabt der mir Simulation vorgeworfen hat, musste trotzdem ins Büro.

HTK
3. Juni 2021 - 19.56

Die Petitionswelle nimmt Tsunami-Größe an. Wenn ich als Mann/Frau irgendwelche Schmerzen habe die mir das Arbeiten unmöglich machen melde ich mich auf der Arbeit ab.Dafür muß man kein schlechtes Gewissen haben,es gibt die 3 -Tageklausel wo man sich ohne Krankenschein abmelden kann.Sollte es schlimmer sein geht man zum Arzt.Basta. Das funktionniert seit 100 Jahren,warum jetzt dieses Quotengejaule. Solche Blüten können nur in Luxusburg sprießen. Es gibt nicht viele Länder wo Frau/Mann so gut versorgt sind wie bei uns.Also. Etwas Zurückhaltung in Sachen Ansprüche wäre nicht schlecht.