BildungOECD veröffentlicht dramatische neue PISA-Studie – ohne Luxemburg 

Bildung / OECD veröffentlicht dramatische neue PISA-Studie – ohne Luxemburg 
Abitur am LGE in Esch während der Corona-Pandemie 2021 Foto: Editpress/Tania Feller

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Die OECD verteilt wieder Noten an die Bildungssysteme ihrer Mitgliedstaaten. Am Dienstagvormittag wurden die Ergebnisse der neuesten Ausgabe der von Bildungspolitikern gefürchteten PISA-Studie veröffentlicht. Die Ergebnisse umschreibt die Organisation als „rekordverdächtig schlecht“. Und Luxemburg? Hat erst gar nicht mitgemacht.

„Zwischen 2018 und 2022 haben sich die durchschnittlichen Leistungen im Mathematik um einen Rekordwert von 15 Punkten verschlechtert.“ Das schreibt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in dem allerersten Absatz zur Vorstellung ihrer neuesten PISA-Studie. Tatsächlich weist der Pfeil aber nicht nur in Mathematik nach unten. Im Fach Lesen geht es im Vergleich zur Erhebung vor vier Jahren zehn Punkte abwärts. Und auch in den Naturwissenschaften fällt die Bilanz negativ aus. Die Organisation spricht von einem „beispiellosen Rückgang des OECD-Leistungsdurchschnitts“.

Dieser Durchschnitt wird bei der aktuellen Ausgabe der Studie ohne Luxemburg berechnet – denn das Großherzogtum hat dieses Mal nicht mitgemacht. Nach dem schlechten Abschneiden Luxemburgs bei der letzten PISA-Studie, die im Jahr 2018 erhoben wurde, verkündete Bildungsminister Claude Meisch (DP): „Nach internen Diskussionen habe ich beschlossen, dass Luxemburg nur noch jeden zweiten PISA-Zyklus mitmacht.“ Grund sei, dass die Besonderheiten des Luxemburger Bildungssystems – vor allem die Mehrsprachigkeit – bei der Studie nicht berücksichtigt würden.

Bei dem 2019 veröffentlichten Ergebnis schnitten die Luxemburger Schüler sowohl beim Schwerpunktthema Lesekompetenz als auch in Mathematik und Naturwissenschaften unter dem OECD-Schnitt ab. „Während China mit Werten von bis zu 555 erreichten Punkten die Spitzenplätze im Ranking einnimmt, landet Luxemburg mit 470 Punkten knapp vor der Ukraine und der Türkei. Der OECD-Durchschnitt beträgt hier
487 Punkte“, schrieb das Tageblatt damals.

Dieses Jahr also ohne Luxemburg – was die OECD nicht gesondert kommentiert, wohl aber in der Zusammenfassung der Studie erwähnt. „Diese Publikation enthält Daten zu 81 Ländern und Volkswirtschaften, darunter allen OECD-Mitgliedsländern außer Luxemburg.“

Pfeil nach unten: Die Bildungsleistungen haben sich im OECD-Durchschnitt massiv gegenüber 2018 verschlechtert
Pfeil nach unten: Die Bildungsleistungen haben sich im OECD-Durchschnitt massiv gegenüber 2018 verschlechtert Grafik: OECD

Als einen der Gründe für das schlechte Abschneiden der anderen Länder macht die Organisation die Corona-Pandemie aus. Dabei wurde die Erhebung der Studie deshalb um ein Jahr verschoben. Eigentlich müssen die Schüler in den teilnehmenden Staaten alle drei Jahre den PISA-Test machen. Wegen der Pandemie wurde die Erhebung 2021 aber um ein Jahr verschoben. Die Ergebnisse der Studie, die jetzt veröffentlicht wurde, basieren also auf Tests, die in 2022 gemacht wurden. „Damit ist PISA 2022 die erste groß angelegte Studie, in die Daten zu den Leistungen der Schüler, zu ihrem Wohlergehen und zur Bildungsgerechtigkeit aus der Zeit sowohl vor als auch nach den Verwerfungen der Pandemie einfließen“, schreibt die OSZE. 31 Länder und Volkswirtschaften sei es trotz der schwierigen Umstände gelungen, ihre Mathematikleistungen „wenigstens auf dem Niveau von PISA 2018 zu halten“ oder sogar zu verbessern. Dazu gehören Australien, Japan, Südkorea und die Schweiz.

Warum gerade diese Länder? „Diese Bildungssysteme wiesen einige Gemeinsamkeiten auf – unter anderem kürzere Schulschließungen, niedrigere Hürden für den Distanzunterricht und kontinuierliche Unterstützung der Schüler durch Schule und Elternhaus.“ Klassenstreber ist aber ein Stadtstaat in Südostasien: „Singapur schnitt in Mathematik mit 575 Punkten deutlich besser ab als alle anderen Länder und Volkswirtschaften“, schreibt die OSCD. Und: „Singapur schnitt in Lesekompetenz (543 Punkte) und Naturwissenschaften (561 Punkte) deutlich besser ab als alle anderen Länder und Volkswirtschaften.“ Die Bildungssysteme in Ländern wie Dänemark, Finnland, Hongkong, Irland oder dem Vereinigten Königreich gelten nach PISA-Maßstäben dafür als „sehr gerecht“, da sie sich durch ein hohes Maß an Teilhabe und Fairness auszeichnen würden.

Emile Müller
6. Dezember 2023 - 11.42

Es fehlt die Motivation, welches Ziel soll ein Schüler verfolgen, der jetzt bereits alles hat? Das Ziel der letzten Generationen, war es Wohlstand zu erzeugen, sodass kommende Generationen es besser hätten als sie, dies gab man auch gezielt an die neuen Generationen weiter. Wir sind aber nun an einem Punkt angekommen, an dem das Ziel nicht mehr ist, einen bessere Zukunft zu hinterlassen, sondern den eigenen Luxus abzusichern. Die aktuelle junge Generation wird die Erste in der Nachkriegszeit sein, denen es schlechter ergeht als ihren Eltern. Die teils planlosen Politiker tun ihr übriges dazu (Mann muss nur die heutigen Artikel über das Bildungsministerium bei uns lesen). Wo sollen die Kinder denn auch Motivation herbekommen, wir können den 12-18 jährigen doch nicht sagen, seht zu dass ihr lernt, damit ihr die Probleme löst, welche wir herbeiführen.... Aber ja, die Narrative wird mal wieder sein, es war Covid oder halt die misslungene Integration, da Kinder aus dem Ausland dümmer sein sollen....Wer diese Mär noch glaubt....

Romain C.
5. Dezember 2023 - 22.54

Künstliche Intelligenz wird die natürliche Dummheit ausgleichen, wozu also noch etwas lernen wollen!

Romain
5. Dezember 2023 - 22.48

Viele Schüler haben null Bock zum lernen. Nicht ein jeder ist eine Intelligensbestie. Wenn ein Schüler das Lehrjahr nicht verstanden hat, muss er das Jahr wiederholen, besonders im Primär.

JJ
5. Dezember 2023 - 19.22

"Im Fach Lesen geht es im Vergleich zur Erhebung vor vier Jahren zehn Punkte abwärts. " " Mein Smartphone und ich wissen alles." - " Wo mündet der Nil?" -" Da müssen sie mein Smartphone fragen." Kleiner Witz, aber es gibt sie noch die guten Schüler und Jugendlichen.Die lesen Bücher und denken über das nach was sie gelesen haben.Das hilft wenn einmal kein Strom zum Akku-Aufladen da ist. Wann haben wir das Handy zum letzten Mal einen ganzen Tag weggelassen? Nicht nur im Urlaub. Ich bin heute nicht erreichbar und will nichts hören. Ist das noch möglich? Studieren wir einmal das Programm des TV-Mediums. Eine Katastrophe.Das erkannte auch M.Reich- Ranicky als er einst einen TV-Preis von Gummibärchen Gottschalk ablehnte. Zu denken gibt's schon.

Nomi
5. Dezember 2023 - 16.52

Fir besser ze gin : üben, üben, üben ! An wann daat net dur geht : üben, üben, üben, üben !