PandemieNach Berichten von Todesfällen: Auch Luxemburg setzt Impfung mit AstraZeneca-Dosen aus

Pandemie / Nach Berichten von Todesfällen: Auch Luxemburg setzt Impfung mit AstraZeneca-Dosen aus
„Derzeit gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Impfung die Nebenwirkungen verursacht hat“, schrieb auch die EMA am Mittwoch Foto: Nicolas Armer/dpa

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Der AstraZeneca-Impfstoff sorgt schon wieder für Kontroversen. In Luxemburg wird laut „Santé“ eine Charge von 4.800 Dosen des Impfstoffs bis auf Weiteres nicht gebraucht. Denn: In Dänemark und Österreich ist es Berichten zufolge in einigen Fällen zu Blutgerinnseln nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin gekommen. Jeweils wurden ein Todesfall und mehrere medizinische Zwischenfälle gemeldet. Auch in Dänemark, Estland, Litauen und Lettland gibt es einen (Teil-)Impfstopp.

Eine Charge des AstraZeneca-Impfstoffs soll bis auf Weiteres in Luxemburg nicht verimpft werden. Denn: In Dänemark und Österreich ist es Meldungen zufolge in einigen Fällen zu Blutgerinnseln nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin gekommen. In den betreffenden Ländern wurden jeweils ein Todesfall und mehrere medizinische Zwischenfälle gemeldet.

Zwei Tote, mehrere medizinische Notfälle

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) meldete am Mittwoch, dass die zuständige österreichische Behörde die Verwendung einer Charge des AstraZeneca-Impfstoffs ausgesetzt habe*, nachdem eine Person zehn Tage nach der Impfung mit dem Vakzin durch eine multiple Thrombose, das heißt die mehrfache Bildung von Blutgerinnseln in Blutgefäßen, gestorben sei. Einem Medienbericht zufolge habe es sich bei dem Todesopfer um eine 49-jährige Krankenschwester gehandelt.

Eine weitere Person sei der EMA zufolge in Österreich nach der Impfung mit einer Lungenembolie, das heißt einer Arterienverstopfung in der Lunge, ins Krankenhaus eingeliefert worden. Diese Person sei jedoch auf dem Weg der Besserung. Laut EMA wurden bis zum 9. März noch zwei weitere nicht-tödliche Thrombose-Fälle in Österreich gemeldet. Sie alle stünden im Zusammenhang mit derselben Charge. Letztere sei an 17 EU-Länder geliefert worden und umfasse eine Million Impfdosen.

In Dänemark ist es indes ebenfalls zu medizinischen Notfällen nach der Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin gekommen. Laut Medienberichten seien bei mehreren Personen Blutgerinnsel aufgetreten. Eine Person sei infolgedessen gestorben. In einem Twitter-Post äußerte sich der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Donnerstagmorgen zu den Vorfällen und sagte, dass es nicht klar sei, ob ein Zusammenhang zwischen den Blutgerinnseln und der Impfung bestehe.

PRAC geht Sache nach

„Derzeit gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Impfung die Nebenwirkungen verursacht hat“, schrieb die EMA am Mittwoch. Probleme mit der Blutgerinnung würden vom Hersteller des AstraZeneca-Impfstoffs nicht als mögliche Nebenwirkungen aufgeführt werden. Das „Pharmacovigilance Risk Assessment Committee“ (PRAC), das der EMA angehört, gehe daher nicht davon aus, dass es ein spezifisches Problem mit der in Österreich verwendeten Charge gebe. Dennoch würde das PRAC der Sache nachgehen. Es untersuche die mit der Charge gemeldeten Fälle sowie alle anderen Vorfälle mit Blutgerinnseln, die nach der Impfung gemeldet wurden.

„Die bisher vorliegenden Informationen deuten darauf hin, dass die Zahl der Thrombose-Fälle bei geimpften Personen nicht höher ist als in der Allgemeinbevölkerung“, schrieb die EMA. Bis zum 9. März seien 22 Thrombose-Fälle unter den drei Millionen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpften Personen im europäischen Wirtschaftsraum gemeldet worden.

Impfung mit AstraZeneca zeitweilig ausgesetzt 

In Reaktion auf die Meldungen haben Estland, Litauen, Lettland und Luxemburg beschlossen, die ihnen gelieferten Impfdosen aus der besagten Charge nicht zu gebrauchen. Dänemark ging noch einen Schritt weiter und erließ einen kompletten Impfstopp in Bezug auf AstraZeneca. Dieser soll mindestens 14 Tage lang gelten. Die Länder wollen die Ergebnisse der PRAC-Untersuchung abwarten.

Dass auch Luxemburg Vorsicht walten lässt und auf die Benutzung des betreffenden AstraZeneca-Vakzins verzichtet, bestätigte das Gesundheitsministerium offiziell am Donnerstag. Laut einer Pressesprecherin der „Santé“ handele es sich um insgesamt 4.800 Dosen, die zurzeit nicht gebraucht würden. Die Impfung mit dieser Charge sei „en suspens“, sagte die Pressesprecherin. Der restliche AstraZeneca-Impfstoff solle aber ganz normal verimpft werden. Was für Erleichterung sorgt: In Luxemburg habe niemand eine Impfung aus der Charge erhalten. 

(*Anmerkung der Redaktion: Ob Österreich auch einen Impfstopp für AstraZeneca erlassen hat, ist zu diesem Zeitpunkt unklar. Laut der offiziellen Meldung der EMA wurden die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin aus der Charge schon ausgesetzt, Medienberichten zufolge soll über diese Maßnahme erst noch entschieden werden. Die Tageblatt-Redaktion wird den Artikel aktualisieren, sobald klare Informationen vorliegen.)

aalen Zyniker
11. März 2021 - 17.42

Hiobsbotschaften wie « Möchte mich jetzt nicht in der Haut eines mit AstraZeneca gepickten Versuchskarnikel befinden. » sind in meinen Augen Fakenews , quoique.... Dass in Luxemburg unser Gesundheitsministerium vorsichtig auf die Benutzung des betreffenden AstraZeneca- Vakzins verzichtet und ganze 4.800 Dosen zur Zeit nicht gebrauchen wird , dessen Impfung „ en suspens „ setzt, setzt jeder unberechtigter Kritik ein jähes Ende, basta ! Dass die Pressesprecherin sagt der restliche AstraZeneca-Impfstoff werde aber ganz normal geimpft hat mir auch meine letzten Bedenken in Luft aufgelöst . Auch übervorsichtige Länder wie Estland , Litauen , Lettland,Dänemark und Östreich werden mit dem zu Unrecht angeklagten Impfstoff in einigen Tagen wieder viele Leben ihrer Bevölkerung retten! Ausserdem lieber mit Blutgerinnung leben als für ewig tot , oder ? Nichts zu danken, fühl mich eben mit Labors und meiner Regierung sehr verbunden.. Bin eben ein geborener wahrheitsliebender Zyniker. Verstehe wer kann und will !