Hype durch Luxemburger Adventskalender

Eine Kiste mit einer Dose drin. Mehr braucht es nicht, um die Netzwelt in Aufruhr zu versetzen. Als der 35-jährige Pit Maas die Idee des „umgekehrten Adventskalenders“ aufgriff, hatte er keine Ahnung, dass er damit einen Nerv in Luxemburg treffen würde. Die Idee: 24 Tage lang wird an jedem Tag ein Lebensmittel in die Kiste gelegt. Wenn sie gefüllt ist, wird sie einem Bedürftigen geschenkt.

„Das habe ich von einem Streetlife-Netzwerk aus Wien“, erklärt der Unternehmer von der Mosel dem Tageblatt gegenüber. In den sozialen Netzwerken hatte die Wiener Internetplattform, die eigentlich Straßenfeste organisiert und Menschen zusammenbringt, den Einfall verbreitet. Also nahm Maas eine Kiste, stellte eine Dose mit Erbsen und Karotten rein und postete ein Foto auf Facebook, in der Hoffnung, dass der eine oder andere Freund auch eine Kiste füllt.

Doch sein Post erhielt viel mehr Zuspruch als ursprünglich erhofft. Über 700 Mal wurde sein etwas spezieller Adventskalender geteilt. Immer mehr Menschen kamen auf ihn zu. Also beschloss er, die „Stëmm vun der Strooss“ zu kontaktieren, um zu erfahren, was am besten in die Kisten reingepackt werden soll. „Sie haben mir erklärt, dass sie Lebensmittel und Hygieneartikel benötigen“, so Maas. „Kleidung wollen sie keine, da sie diese logistisch nicht handhaben können.“

Auf Facebook hat Pit Maas mittlerweile die Kontakte von zwei Privatpersonen und der Firma LuxAmbulance eingefügt. Sie haben sich bereit erklärt, die Kisten einzusammeln und nach Bonneweg zur Hilfsorganisation zu fahren. „Damit verhindern wir, dass jeder, ganz nach luxemburgischer Manier, mit seiner einzelnen Kiste in die Stadt fährt“, meint Maas.

Der Moselaner freut sich jedenfalls, dass er so viele Menschen mit seiner Aktion erreichen konnte. „Ich wollte eigentlich meine Kiste packen und sie zur Hilfsorganisation fahren“, erklärt er. Er hätte nicht gedacht, dass er eine ganze Bewegung starten würde.