Corona-KriseLuxemburg kann im Notfall auf 300 Intensivbetten zurückgreifen – 15 Corona-Tote im Land

Corona-Krise / Luxemburg kann im Notfall auf 300 Intensivbetten zurückgreifen – 15 Corona-Tote im Land
Gesundheitsministerin Paulette Lenert und Premierminister Xavier Bettel informierten am Freitagnachmittag über die aktuelle Lage in Luxemburg Archivfoto: Editpress/Tania Feller

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15 Menschenleben hat das Coronavirus bisher in Luxemburg gekostet. Das hat Premierminister Xavier Bettel in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Freitagnachmittag mitgeteilt. Insgesamt sind 1.605 Personen infiziert. 

„Es ist ein schwerer Moment für uns alle, aber besonders für jene Familien, die direkt betroffen sind“, sagte Xavier Bettel am Freitagnachmittag, als er gemeinsam mit Gesundheitsministerin Paulette Lenert vor die Presse trat, um über die aktuelle Lage der Corona-Krise in Luxemburg zu informieren. „Die Situation ist schlimm und noch längst nicht überstanden. Es wird weitere Opfer geben, darauf müssen wir uns einstellen“, warnte Bettel.

15 Menschen seien bisher an dem Coronavirus oder seinen Folgen gestorben. Der Altersdurchschnitt der Toten liege bei über 80 Jahren. „Die jüngste Person war 53 Jahre alt“, berichtete Paulette Lenert. Es habe sich um einen besonders gefährdeten Patienten gehandelt. Unter den 15 Toten sei außerdem eine der sieben Personen, die aus Mulhouse nach Luxemburg gebracht wurden. 1.605 Menschen seien insgesamt in Luxemburg mit dem Virus infiziert. 54 Prozent davon seien Männer. 40 Patienten gelten als geheilt. 148 Personen befänden sich derzeit im Krankenhaus, davon 25 auf der Intensivstation. Zu den 25 zählten außerdem die sechs schweren Fälle aus Frankreich.

Im Notfall 300 Intensivbetten

Die Gesundheitsministerin geht aber davon aus, dass die Zahl der geheilten Personen in den nächsten Tagen stark ansteigen werde „Wir sehen eine Person ab dem Zeitpunkt als geheilt, wenn sie 14 Tage nach dem Test keine Symptome mehr zeigt.“ Insgesamt seien bisher 13.738 Personen auf das Coronavirus getestet worden. „Damit sind wir in Europa das Land, das am meisten testet.“ 

Luxemburg verfüge momentan über 2.354 freie Betten in Krankenhäusern, darunter 119 Intensivbetten. Weitere 230 Bette würden derzeit als Reserve zur Verfügung stehen, davon 150 „normale“ und 80 Intensivbetten. Letztere seien alle mit Beatmunggeräten ausgestattet. „Außerdem können wir heute schon auf 100 zusätzliche Beatmungsmaschinen zurückgreifen, mit denen man im Notfall normale Betten aufrüsten kann“, berichtete Lenert. Damit stünden insgesamt 300 Intensivbetten in Luxemburg im absoluten Notfall zur Verfügung. 

Neue Scanner

Die drei neu gekauften Scanner werden am Anfang April in Betrieb genommen. In Ettelbrück stünde die erste Maschine ab dem 3. April zum Einsatz bereit. „Die drei anderen werden in Containern beim CHL, CHEM und auf Kirchberg zwischen dem 10. und 12. April bereitgestellt“, gab Lenert bekannt. Man erwarte außerdem, ab nächster Woche durch spezielle Bluttests nachweisen zu können, ob eine Herdenimmunität in Luxemburg erreicht wurde. Dabei handele es sich aber um neue Tests, deren Lieferung erst noch erwartet wird. Die Gesundheitsministerin zeigte sich zuversichtlich, dass dies schnell passieren werde. 

Neben den Coronafällen müsse sich das Gesundheitswesen in Luxemburg aber nach wie vor auch um den restlichen Betrieb kümmern. In allen Krankenhäusern gebe es deswegen Bereiche, die strikt getrennt von den Covid-Bereichen die Versorgung der Bevölkerung garantieren würden. Außerdem sei das Zitha-Krankenhaus für Nicht-Covid-Patienten reserviert.

Längere Arbeitszeiten

Wie Premierminister Xavier Bettel mitteilt, würden nun auch bisher freischaffende Personen aus dem Gesundheitssektor für die Dauer der Krise als Staatsangestellte beschäftigt werden. Außerdem sei es aktuell im Gesundheitswesen erlaubt, länger als zu den bisher festgesetzten Zeiten zu arbeiten. Die maximale Arbeitszeit pro Tag sei auf bis zu 12 Stunden heraufgesetzt worden. Außerdem könnten Studenten nun in der Krisenzeit per „Contrat à durée déterminée“ (CDD) 40 Stunden die Woche beschäftigt werden. Diese Maßnahmen habe der Arbeitsminister gemeinsam mit den Gewerkschaften ausgehandelt. „Es sind außergewöhnliche Zustände, die nur während der Krisenzeit gelten“, betonte Bettel. 

Außerdem kündigte der Premier an, dass trotz Kurzarbeit das Gehalt nicht unter den Mindestlohn fallen dürfte. Des Weiteren könne der „Congé pour raisons familiales“ nicht beantragt werden, wenn man selbst oder der Partner in Kurzarbeit sei. Mieter dürften zudem in der Krisenzeit ihre Wohnung nicht gekündigt bekommen und die Rückzahlung von Reisekosten sei bis nach der Krise eingefroren. Bettel gab außerdem bekannt, dass Luxemburg 800.000 Euro in eine europäische Initiative für die Erforschung eines Impfstoffes gegen das Virus investiere. 

Le méchant z.Z London
30. März 2020 - 8.19

Wir sind erst am Anfang der Krise, aber bald wird es nicht mehr möglich sein die Situation zu beherrschen, dann werden unsere Strukturen einfach unter der Belastung zusammenbrechen ......., das ist keinen Panikmache sondern nur einen Extra Polierung von dem was in Italien und Spanien jetzt schon so läuft, fürchte ich...

venant
29. März 2020 - 17.34

Wie steht's mit dem Krematorium? Wie viele schaffen die an einem Tag? Früher oder später muss auch da 24/7 gearbeitet werden.

durant
29. März 2020 - 17.32

@Biggi "Wat soll dat, et get gesoot dat praktech nemen aal an krank Leit stierwen, wat ass da mat dem jonke Meedchen zu Paréis vun 16 Joer oder aner jonker déi un sech kergesond sinn?" Dat huet gefëmmt, déi iwweliewen et net a kengem Alter.

Peter
29. März 2020 - 14.23

Da ich seit über 10 Tagen trocken huste, leichtes Fieber habe und zuletzt aus meinem Arbeitsumfeld jemand positiv getestet wurde, bekam ich von meinem Hausarzt ein Attest zum testen. Dort war ich dann auch, wurde untersucht und trotz meiner 56 Jahre ohne getestet worden zu sein nach Hause in die Quarantäne geschickt. Angeblich sind die Tests den Risikopatienten vorbehalten. Dagegen gibt es nichts einzuwenden, aber das Luxembourg das Land sei, das am meisten testet, halte ich für ein Gerücht.

Biggi
28. März 2020 - 18.38

Wat soll dat, et get gesoot dat praktech nemen aal an krank Leit stierwen, wat ass da mat dem jonke Meedchen zu Paréis vun 16 Joer oder aner jonker déi un sech kergesond sinn? Mir gin alt erem fir blöd gehaalen a kréien nemen déi Infoen déi sie wëllen gin. Zu Bartreng am Altersheim sin 15 Infizéierter an 'bis elo anscheinend' 1 Doudegen.

bernard
28. März 2020 - 17.00

@Jacques Zeyen “Der Altersdurchschnitt der Toten liege bei über 80 Jahren. „Die jüngste Person war 53 Jahre alt“ Man sieht also wo die Reise hingeht." 15 Leit si wuel kaum eng aussokräfteg Statistik wäert. Do musse mer waarden bis mer iwwer 1000 oder wéinstens 500 sinn.

KTG
28. März 2020 - 12.48

@Jacques Zeyen: Ohne "chercheurs" kein "trouveur".

Jacques Zeyen
28. März 2020 - 9.26

"Der Altersdurchschnitt der Toten liege bei über 80 Jahren. „Die jüngste Person war 53 Jahre alt“ Man sieht also wo die Reise hingeht. Es trifft vor allem die alten,schwachen,kranken Menschen. Da wird wohl nur ein Impfstoff helfen,dringend. Wie sagte De Gaulle einst: " Nous avons plein de chercheurs.Ce qu'il nous faudrait,c'est un trouveur." Dieser Trouveur wird wohl der Held des Jahrhunderts werden.

Le méchant z.Z London
28. März 2020 - 7.52

Frau Lehnert schmeißt den Laden, Herr Bettel steht nur so da....wie belämmert unter der Wucht der Corona Krise!

zillerthaal
28. März 2020 - 0.47

An zu Wuhan sinn e puer Leit déi geheelt waren erëm positiv getest ginn, wéi se wéinst eppes aneschtes an eng Klinik gaange sinn, wou all neie Patient routineméisseg getest gëtt. https://www.npr.org/sections/goatsandsoda/2020/03/27/822407626/mystery-in-wuhan-recovered-coronavirus-patients-test-negative-then-positive?t=1585352532553

Grober J-P.
27. März 2020 - 22.36

Jetzt wäre die Zeit auch mal über ein "Virenzentrum" nachzudenken! Sollten das neue Südspidol daraufhin ausrichten und keine Krankenhäuser schliessen. Im Notfall werden die 300 Betten zu wenig sein.

ronald
27. März 2020 - 18.58

Et ass einfach formidabel ewei Mme Lehnert Gestioun vun der Kris mëcht, an derniewt och nach den Premier mat duerchhëllt ! Dat eenzegt wou nach dringendst kéint gehandelt ginn ass, dass die Portugiesesch Kommunitéit an hierer Sproch méi Informatiounen an Warnungen kréien, well déi huelen dat ganzt vill ze vill ob déi liicht Schëller !

Villemot Sonja
27. März 2020 - 18.39

Bonjour, Bei der Fro vun engem Journaliste wéivill Leit an den Altersheemer betraff sin as keng kloer Aentwert komm!! Au contraire do as ronderem de Brei geschwat gin?? Sin elo all eis Altersheemer betraff?? Wéivill krankt personal geet schaffen?? gett Personal getest?? Mat beschte Gréiss Sonja Villemot