Richtung HauptstadtKontroll-Methoden in Prüfung: Spur für Fahrgemeinschaften auf der A 6 soll weiterhin kommen – irgendwann

Richtung Hauptstadt / Kontroll-Methoden in Prüfung: Spur für Fahrgemeinschaften auf der A 6 soll weiterhin kommen – irgendwann
Anders als in der Autowerbung: Individual-Fahrzeuge sind auch in Luxemburg ziemlich oft eher „Stehzeuge“ Foto: Pixabay

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Gegen die täglichen Lawinen aus Autos, in denen dann meistens sowieso nur eine Person sitzt, will man auch in Luxemburg angehen, indem Fahrzeuge bevorzugt werden, die besser ausgelastet werden. Bis das auf der A6 konkret wird, wird wohl noch einige Zeit vergehen.

Luxemburg hält seit Jahren einen zweifelhaften Spitzenplatz – so gibt es im Großherzogtum die meisten Autos im Verhältnis zur Bevölkerungszahl: Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge kamen zum Jahreswechsel 2020/2021 hierzulande 682 Autos auf 1.000 Einwohner. Deutschland (584), Frankreich (573) und Belgien (506) kommen aber auch noch auf „ansehnliche“ Werte. Die Autobegeisterung zeigt ihre negativen Begleiterscheinungen besonders augenfällig durch die oft kilometerlangen Staus. 

Besonders für alle, die aus Umweltgründen den öffentlichen Transport nutzen, ist es sehr frustrierend, wenn dieser durch den Individualverkehr ausgebremst wird – weil man etwa weiterhin mit den Autos im Stau steht, die immer größer werden, während gleichzeitig europaweit gerade einmal durchschnittlich 1,6 Menschen darin sitzen.

Auch in Belgien hat man erkannt, dass dieser Umstand das Pendeln nicht gerade attraktiver macht – und, beispielsweise, auf der Autobahn A6 in Richtung Luxemburg-Stadt eine Spur für Fahrgemeinschaften und den öffentlichen Transport reserviert.

„250.000 leere Sitze“

In der parlamentarischen Anfrage Nr. 7397 hat Mars Di Bartolomeo (LSAP) im Dezember um Auskunft gebeten, wann diese Spur denn auf luxemburgischer Seite fortgeführt wird. 

Jetzt hat das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten geantwortet: Die Einrichtung der Fahrgemeinschafts-Spur werde weiterhin betrieben, heißt es. Dies folge dem Nationalen Mobilitätsplan 2035 (hier als Download im PDF-Format).

In diesem werden auf Seite 30 „Fahrgemeinschaften auf grenzüberschreitenden Autobahnen“ als wichtige Chance herausgehoben, den Herausforderungen an die Mobilität zu begegnen – indem verhindert werde, dass „250.000 leere Autositze allmorgendlich in die Stadt Luxemburg hineinfahren“. 

Dynamische Zuteilung

Aktuelle Studien sähen vor, „das Carpooling-Projekt von der belgisch-luxemburgischen Grenze bei Sterpenich bis nach Luxemburg-Stadt auszuweiten, indem eine eigene Spur für Fahrgemeinschaften und öffentliche Verkehrsmittel mithilfe einer dynamischen Fahrspurzuweisung eröffnet wird“. Dies stehe in Gegensatz zu einer statischen Definition, wie sie auf der E411 in Belgien praktiziert werde: Die Fahrspur würde in Luxemburg also nur bei entsprechender Verkehrslage entsprechend reserviert.

Ansonsten könne man nur darauf verweisen, was schon vor rund einem Jahr kommuniziert wurde: Weder der Zeitplan noch die Finanzierung können bislang abgeschätzt werden. Es seien aber technische Prüfungen eingeleitet worden. Diese hätten bislang gezeigt, dass noch einige technische Änderungen durchgeführt werden müssten – etwa hinsichtlich des „Lichtraumprofils“ der Autobahn. Auch Module des Verkehrsmanagementsystems LTMS der CITA müssten weiterentwickelt werden.

Nicht ganz unwesentlich dürfte auch der Punkt der Kontrolle sein, ob wirklich die erforderlichen drei Personen im Auto sitzen: „Außerdem werden derzeit Bewertungen von Überwachungssystemen in Bezug auf Fahrgemeinschaften durchgeführt“, erklärt das Ministerium von François Bausch.

Auf der belgischen Fahrgemeinschaftsspur auf der E 411 von Arel nach Sterpenich wird über spezielle Kameras kontrolliert, ob die Spur auch ihrem Sinn entsprechend genutzt wird.

Tarchamps
6. Februar 2023 - 12.16

@Nomi "Wei‘ vill letzeburger Firmenauto’en dei‘ dann vun den Frontalier’en genotzt ginn ." Just hei am Land. Genee wéi mir hei am Land net mat am Ausland ugemellten Autoen däerfe fueren, däerfen déi dat och net bei sech am Land, do géif hire Staat gären d'Autossteiere kasséieren.

Nomi
4. Februar 2023 - 22.43

Wei' vill letzeburger Firmenauto'en dei' dann vun den Frontalier'en genotzt ginn . An Deitschland mussen di letzeburger Studenten, als Deitsch-Resident, mat deitschen Plaquen fuhren !

Romain
4. Februar 2023 - 17.00

Ich werde dann mein Teddy mitnehmen