Kinder des Systems: Wie in der FLF-Fußballschule die Talente ausgebildet werden

Kinder des Systems: Wie in der FLF-Fußballschule die Talente ausgebildet werden
Die U21-Auswahl, die im Oktober 2017 nach einer 2:0-Führung Frankreich mit 2:4 unterlag.

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Der luxemburgische Fußball hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Eckpfeiler dieser Entwicklung ist die zentralisierte sportliche Ausbildung in der nationalen Fußballschule in Monnerich. Ein System, in dem nicht jeder sich zurechtfindet und das in den vergangenen Jahren für einige Diskussionen gesorgt hat.

2000 wurde die Fußballschule in Monnerich als Reaktion auf einen schleichenden Niedergang ins Leben gerufen. Damals stand der nationale Fußball vor einem Scherbenhaufen. Die A-Nationalmannschaft eilte in den 2000er-Jahren von Niederlage zu Niederlage, für die Jugendauswahlen hagelte es Kanterniederlagen und Profispieler gab es auch fast keine.

Beinahe wäre das Projekt jedoch gescheitert. Bei einem außerordentlichen Verbandskongress im Mai 2000 kam es zu einer Patt-Situation (219 zu 219 Stimmen). Der damalige FLF-Präsident Henri Roemer ließ sich jedoch nicht von der Idee einer zentralisierten Förderung abbringen. „Auch wenn es keine Mehrheit war, stimmten die Vereine damals nicht gegen das Projekt. Der ehemalige FLF-Präsident Norbert Konter hatte mir kurz davor bei einem gemeinsamen Essen in einem chinesischen Restaurant in der Nähe des Palais geraten, das Projekt Fußballschule aus finanziellen Gründen fallenzulassen. Es ist gut, dass wir es damals trotzdem gemacht haben, denn ich bin mir nicht sicher, ob das Projekt noch einmal den Weg auf die Tagesordnung eines Kongresses gefunden hätte“, erinnert sich Roemer.

Die ersten Ergebnisse der neu gegründeten Fußballschule zeigten sich 2006, als sich die U17 um Miralem Pjanic (heute: Juventus Turin/I), Gilles Bettmer (FC Déifferdeng 03) und Lars Gerson (IFK Norrköping/SWE) bei der Heim-Europameisterschaft gegen Topgegner wie Spanien und Russland achtbar aus der Affäre zog. Mittlerweile sind positive Resultate für den luxemburgischen Nachwuchs fast zur Normalität geworden. In den vergangen zwölf Monaten holten die Auswahlmannschaften von der U15 bis zur U21 elf Siege und vier Unentschieden in 33 Ländervergleichen. Auch in den Spielen gegen die Nachwuchsleistungszentren von Profivereinen aus den angrenzenden Ländern sieht die Bilanz positiv aus (36 Siege, 12 Unentschieden, 33 Niederlagen).

Der Architekt der Nachwuchsförderung

Architekt der Nachwuchsförderung ist seit 2011 Reinhold Breu. Der 48-jährige Bayer war vor seiner Zeit in Monnerich Nachwuchskoordinator bei Jahn Regensburg und Eintracht Trier. Im Juni läuft sein Vertrag aus. Bisher gab es bereits einige Gespräche zwischen Breu und dem FLF-Vorstand. Eine Entscheidung über die Zukunft ist noch nicht gefallen. „Ich bin seit 32 Jahren im Fußball hauptberuflich tätig, habe noch nie etwas anderes in meinem Leben gearbeitet. Ich liebe, was ich tue und bin gerne bei der FLF angestellt. Wir werden uns zusammensetzen und dann entscheiden, ob und wie wir in Zukunft den luxemburgischen Fußball positiv weiterentwickeln können“, so der ehemalige Offensivspieler von Austria Wien.

Breu ist nach Guy Hellers (2000 bis 2010) und Jeff Saibene (2010 bis 2011) erst der dritte „Directeur technique national“ der FLF und damit Hauptverantwortlicher für das sportliche Konzept des Förderprogramms. Seit seiner Ankunft in Luxemburg stehen die spielerischen Aspekte im Vordergrund der Ausbildung. „Das Wichtigste in den letzten acht Jahren war, dass wir die Spieler individuell sehr konsequent und gut ausgebildet haben. Wir haben eine eigene Spielidee entwickelt und stehen für eine Art von Fußball. Das ziehen wir konsequent durch und das wird uns auch in den nächsten Jahren weiterbringen“, erklärt der Deutsche, der zu Beginn seiner Amtszeit wegen so mancher hohen Niederlage der Jugendauswahlen in der Kritik stand.

Breu und sein Team setzten von Anfang an auf das für Luxemburg damals sehr offensive 4-4-2-System und nahmen es in Kauf, auch mal vom Gegner überrannt zu werden. Das Ziel lautete, die Talente an eine andere Art Fußball zu gewöhnen. Frei nach dem Motto: „Kollektiv verteidigen kann jede Mannschaft.“ Ziel war es auch, aus den Spielern Persönlichkeiten zu machen, die in der Profiwelt bestehen können. Heute sagt Breu: „Die Jungs, die während ein paar Jahren in Monnerich ausgebildet wurden, sind Typen, haben Charakter und können im Wettkampf unter Druck richtige Entscheidungen treffen und bestehen.“

Der „Directeur technique national“ Reinhold Breu trägt seit 2011 die Verantwortung für die Ausbildung

Jans zu schmächtig, Thill zu pummelig

Im aktuellen Kader der A-Nationalmannschaft stehen elf Spieler, die in Monnerich das Rüstzeug erhielten, um auf internationalem Parkett bestehen zu können. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Führungsspieler wie Aurélien Joachim, Lars Gerson, Maxime Chanot oder Anthony Moris wuchsen im Ausland auf und bekamen dort ihre fußballerische Ausbildung. Vincent Thill wechselte bereits als Zwölfjähriger nach Metz.

Sonderfälle sind die vier Profis Laurent Jans (FC Metz/F), Olivier Thill (FK Ufa/RUS), Gerson Rodrigues (Jubilo Iwata/JAP) und Enes Mahmutovic (FC Middlesbrough/ENG). Jans wurde mit 16 Jahren in Monnerich aussortiert, weil er zu schmächtig war. Das Gegenteil trifft auf Thill zu. Als er gescoutet wurde, fiel sein Talent zwar auf, aber er wurde für zu pummelig empfunden. Heute sind beide absolute Leistungsträger der Nationalmannschaft und Vorzeigeprofis mit einer herausragenden professionellen Einstellung.

Mahmutovic wurde auch gesichtet, aber nicht für die Jugendauswahlen berücksichtigt. „Wir kannten ihn. Lange wurde er jedoch nicht berufen, weil er die luxemburgische Staatsangehörigkeit nicht besaß und wir in den jeweiligen Teams auf andere Innenverteidiger gesetzt haben. Ab der U19 war er dann dabei. Rodrigues war bereits U17-Spieler, als ich in Luxemburg angetreten bin. Ich kann nicht bewerten, warum er davor nicht in der Fußballschule war“, sagt Breu heute.

Leistung im Vordergrund

Gesichtet wird ab der U9. Danach werden die Talente in den regionalen Stützpunkten in Schouweiler, Mensdorf, Mertzig und Pfaffenthal trainiert und beobachtet. Ab der U12 führt der Weg nach Monnerich. Im Durchschnitt werden 60 Spieler für die erste Förderstufe ausgewählt. Nach dem Leistungsprinzip wird in den Folgejahren aussortiert. „Es gibt zwei sogenannten Drop-outs. Zum einen werden die Spieler nicht mehr gefördert, die unseren Kriterien nicht mehr entsprechen und dann kommen noch die Kinder hinzu, die sich selbst entscheiden, nicht mehr Teil des Systems sein zu wollen. Es gibt Menschen, die ein Problem mit diesem Auswahlverfahren haben, aber das ist ein normaler Prozess in einem Förderprogramm, bei dem die Leistung im Vordergrund steht. Nicht jeder ist für so etwas gemacht“, erklärt Breu.

Vor allem mental müssen die Talente bereit sein, den Anforderungen des Systems Folge zu leisten. Wie in allen Nachwuchsleistungszentren wird der Takt von den Verantwortlichen vorgegeben. Der 20-jährige Stürmer Dany Mota (heute: Virtus Entella/I) war einer der Toptalente, die im frühen Teenager-Alter noch nicht bereit waren, sich einer Hackordnung unterzuordnen, und musste deshalb die Fußballschule frühzeitig verlassen. Aber nicht nur Disziplin auf dem Platz spielt eine Rolle. Fußball wird immer mehr zur Kopfsache. Talente mit mangelnder Spielintelligenz werden frühzeitig aussortiert, weil sie vermeintlich auf internationalem Level nicht bestehen können. „Du musst im Kopf ein Ferrari sein, um bestehen zu können“, sagt Breu.

Unter ständiger Beobachtung

Das Scouting wird von den Trainern der FLF übernommen. Nach einem klaren Schema werden die Nachwuchskicker ausgesucht. Dabei steht aber nicht nur das aktuelle Leistungsvermögen im Vordergrund. „Der Beobachter muss die Vorstellungskraft haben, das Potenzial zu erkennen und wissen, ob man einen bestimmten Spieler in jedem Jahr eine Stufe weiterbringen kann. Bevor ein Junge in der Fußballschule aufgenommen wird, habe ich ihn mindestens zehnmal gesehen. Aus dem Jahrgang 2008 kenne ich beispielsweise alle Spieler. Aber das muss so sein, denn es ist eine brutale Verantwortung“, sagt Breu.

Diese Verantwortung lastet derzeit vor allem auf den Schultern eines Quartetts. Breu, U21-Coach Manuel Cardoni, Claude Campos und Nicolas-Charles Grézault sind momentan die vier einzigen Vollzeitübungsleiter der Fußballschule. Daneben gibt es 14 nebenberufliche Ausbilder und zehn Trainer, die im Scouting eingesetzt werden. Gearbeitet wird nach einem klaren Schema. „Unsere Trainer dürfen nicht so trainieren, wie sie wollen. Es gibt Vorgaben für die individuelle Ausbildung und eine klare Orientierung für jede Phase des Spiels“, sagt Breu. Im internationalen Kontext sind vier professionelle Trainer jedoch sehr wenig. Sogar kleinere Verbände wie Liechtenstein oder die Färöer Inseln setzen mittlerweile fast ausschließlich auf Profitrainer.

Leandro Barreiro ist eines der Toptalente des 2000er Jahrgangs und soll in Zukunft bei Mainz in der Bundesligamannschaft zum Einsatz kommen.

Immer mehr Trainer in Luxemburg

Ein Vorbild in dieser Hinsicht ist Island. Das Überraschungsteam der vergangenen Jahre hat fast 200 Trainer, die über eine UEFA-A-Lizenz verfügen. Insgesamt haben fast 900 Insulaner einen Trainerschein. Dadurch kann auch eine gute Ausbildung in den Vereinen gewährleistet werden. In Luxemburg gibt es 145 Inhaber eines A-Diploms, Tendenz steigend. Breu ist zuversichtlich, was die Zukunft der Ausbildung angeht: „Immer mehr junge Leute interessieren sich für die Trainerausbildung. Das Talent und der Wille sind bei ihnen vorhanden. Ich selbst mache viel und mache dabei auch Fehler, aber ich mache auch vieles gut. Ich will, dass sich die Trainer an unserem Prozess beteiligen und dazu beitragen, dass sich der Fußball an der Basis stetig verbessert.“

Verantwortlich für die Ausbildung der Übungsleiter beim Verband ist seit 2017 Claude Campos und er ist zufrieden mit der quantitativen Entwicklung in den Kursen: „Seit zwei Jahren ist es der Wahnsinn. Das Interesse an den Kursen ist rasant gestiegen. Alleine 2018 wollten 433 Kandidaten einen Trainerschein bei uns machen.“

Der 43-Jährige hat sich auch mit der Thematik Island auseinandergesetzt. „Dort hat man sich nicht irgendwann dazu entschieden, viele und gute Trainer zu haben, damit das Land irgendwann an einer Europameisterschaft teilnehmen kann. Der Ursprung dieser Entwicklung ist ganz woanders zu finden. Anfang der 90er-Jahre hatte Island sehr viele drogen- und alkoholabhängige Jugendliche. Das Land hat damals den amerikanischen Psychologen Dr. Harvey Milkman angeheuert, der die Drogen durch eine neue ‚Droge‘ ersetzen wollte: den Sport. Das gelang und die Isländer fingen an, sich mehr zu bewegen und zu den Sportvereinen zu gehen. Die Konsequenz war, dass mehr Trainer ausgebildet wurden.“

Dass die Zusammenarbeit und das Verhältnis zwischen Vereinstrainern und der Fußballschule nicht immer einfach sind, hört man immer wieder. Vor allem an der zentralisierten Ausbildung stoßen sich die Klubs. Die Auswahlspieler stehen ihren Heimatvereinen erst ab Freitag zur Verfügung, können also an maximal einem Training und einem Spiel pro Woche teilnehmen.

Zentralisierte Ausbildung

Bei der Gründung der Fußballschule 2000 wurde sich am Konzept des französischen Nachwuchsleistungszentrums Clairefontaine orientiert. Breu ist auch in Zukunft nicht bereit, die Talente früher an ihre Vereine abzugeben. „Ich bin bei diesem Thema nicht kompromissbereit. Die Ausbildung darf nicht zu früh abgebrochen werden und davon profitieren am Ende auch die Vereine. Wenn man auch in Zukunft nicht will, dass die BGL Ligue aus 70 Prozent Ausländern besteht, dann führt kein Weg an der zentralisierten Ausbildung vorbei.“ Das zurzeit größte Reservoir an Jugendspielern hat überraschenderweise der Red Star Merl-Belair mit 534 Lizenzen im Nachwuchsbereich. Der „Quartiersveräin“ setzt vor allem auf den Breitensport und hat sich auf die Ausbildung der Jugendlichen spezialisiert. „Der Klub setzt auf gute Trainer, das spricht sich in den Schulen herum und deshalb gehen mittlerweile sehr viele Kinder zum Red Star“, erklärt Campos.

Die meisten Schüler in Monnerich stammen von den BGL-Ligue-Vereinen Fola (26), Racing (19), Düdelingen (18) und Etzella (14). Der ehemalige Verteidiger Dario Maric ist Nachwuchskoordinator bei den Eschern und beschwert sich trotz des großen Aderlasses nicht. „Unser Ziel ist es, unsere Nachwuchsspieler in die Jugendauswahlen zu bringen. Das ist auch eine Belohnung für unsere Trainer und die Spieler haben die Möglichkeit, mit den Besten ihres Jahrgangs zu trainieren. Problematisch ist es nur für die Junioren, die erst Freitag wieder im Verein trainieren. Jeff Strasser (Trainer der ersten Mannschaft, d. Red.) hat überhaupt nicht die Möglichkeit, diesen Jungs eine Chance zu geben, weil er sie nicht in die Mannschaft einbauen kann. Wir haben einen großen Kader und können das kompensieren, kleinere Vereine sind jedoch auf ihre Talente angewiesen.“

Noch weitere Fußballschulen?

Ronny Bonvini, Jugendkoordinator im „Centre de formation“ des F91, schlägt in die gleiche Kerbe: „Wenn man sieht, dass ein Spieler für die BGL Ligue oder die Ehrenpromotion bereit ist, sollte er früher freigestellt werden und nur noch punktuell zur Auswahlmannschaft gehen.“ Die Düdelinger wollen sich laut dem ehemaligen Mittelfeldspieler auf die Ausbildung von Talenten für die einheimische Meisterschaft konzentrieren. „Unser Ziel lautet, die Besten aus der Region zum F91 zu holen. Aber unsere Ausbildung ist komplementär mit der des Verbandes. Die FLF hat einfach mehr finanzielle Mittel und die bessere Infrastruktur und damit kann kein Verein im Land mithalten. Die Jungs werden in Monnerich gut betreut und haben die Möglichkeit, mit den Besten ihres Jahrgangs zu trainieren.“

Für Bonvini reicht jedoch ein Stützpunkt nicht aus: „Um optimale Bedingungen zu schaffen, müsste es eine bis zwei weitere Fußballschulen geben. Für Kinder aus dem hohen Norden ist es mit Sicherheit nicht einfach, jeden Tag nach Monnerich zu kommen.“ Jährlich investiert die FLF rund 1,5 Millionen Euro in die Akademie. Mit dieser Summe werden u.a. die Trainer und die medizinischen Kosten bezahlt. Aber auch Pendeldienste oder Schulunterricht gehören zum Angebot in Monnerich. Die Zukunft des luxemburgischen Fußballs scheint kurzfristig gesichert. In den vergangenen Wochen schafften die Talente Seid Korac (17 Jahre, 1. FC Nürnberg), Timothé Rupil (15, FSV Mainz 05) und David Jonathans (15, Bayern München/D) den Sprung in deutsche Nachwuchsleistungszentren. Im Sommer werden weitere FLF-Auswahlspieler den Schritt ins Ausland wagen.

Ob diese Zukunft mit oder ohne Reinhold Breu gestaltet wird, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Der Bayer hat jedenfalls klare Vorstellungen, wie es weitergehen soll: „Wir haben Ideen und wollen neue Wege beschreiten. Die nächsten Jahre sehen rosig aus. Aber wir müssen auf dem luxemburgischen Weg bleiben und einen kleinen Schritt nach dem anderen nehmen. Es wird erst spannend …“

Der „Directeur technique national“ Reinhold Breu trägt seit 2011 die Verantwortung für die Ausbildung


48 Talente  im Ausland

 

45 luxemburgische Fußballer unter 21 Jahren stehen derzeit bei einem ausländischen Verein unter Vertrag. Dazu gehören auch sechs aktuelle A-Nationalspieler.

Jahrgang 2005: Fabio Lohei, Ruben Ferreira (beide FC Metz/F)
Jahrgang 2004: Rayan Berberi, Rony de Sousa (beide FC Metz/F), David Jonathans (ab 1.7.2019 Bayern München/D)
Jahrgang 2003: Eldin Cikotic (FC Homburg/D), Hugo do Rego, Tyler Taber (beide FC Metz/F), Eldin Dzogovic, Ruben Gonçalves, Noah Rossler, Fränz Sinner (alle Eintracht Trier/D), Issam El Alami (Racing Straßburg/F), Timothé Rupil (Mainz 05/D)
Jahrgang 2002: Meris Dervisevic, Emre Erkus (Eintracht Trier/D), Alessio Curci (Mainz 05/D)
Jahrgang 2001: Loris Bernardy (SV Elversberg/D), Yannick Cervellera, Magnus Hansen, Dino Mahmutovic, Mathias Olesen (alle Eintracht Trier/D), Clayton Duarte (FC Metz/F), Remi Jonathans (Mainz 05/D), Seid Korac (1. FC Nürnberg/ D), Ryan Johansson (Bayern München/D)
Jahrgang 2000: Yannick Carvalho (GD Chaves/P), Lucas Coopmans, William Ferreira (beide Eintracht Trier/D), Dylan Nsidjine (1. FC Kaiserslautern/D), Yannick Schaus (Bayer Leverkusen/D), Tim Kips (1. FC Magdeburg/D), Leandro Barreiro (Mainz 05/D), Vincent Thill (Pau FC/F), Mirza Mustafic (Borussia Mönchengladbach/D), Antonio Pina (Atalanta Bergamo/I)
Jahrgang 1999: Jan Ostrowski (Grasshoppers Zürich/CH), Lucas Prudhomme, Loris Tinelli (beide Excelsior Virton/B), Yan Bouché (OSC Lille/F)
Jahrgang 1998: Dirk Carlson (Grasshoppers Zürich/CH), Dany Mota (Virtus Entella/I)
Jahrgang 1997: Florian Bohnert (FK Pirmasens/D), Enes Mahmutovic (FC Middlesbrough/ENG), Christopher Martins (ES Troyes AC/F), Eric Veiga (Eintracht Braunschweig/D), Vahid Selimovic (Apollon Limassol/ZYP), Aldin Skenderovic (Elversberg/D)


Welcher Typ wird gesucht?

 

Bei der Auswahl der Talente, die in das Förderprogramm der FLF aufgenommen werden, wird ein Anforderungsprofil erstellt. Hier ein Auszug der Fragen, die sich ein Trainer während der Beobachtung eines Spielers stellen muss:

– Ist das Talent fähig, das komplette Spielfeld zu überblicken?
– Ist der „Kleine“ ein schneller Denker?
– Weiß er beim ersten Ballkontakt, wie es weitergehen muss?
– Ist der Spieler mutig und selbstbewusst?
– Ist er ein Macher?
– Hat der Spieler eine positive Aggressivität und kann er sich durchsetzen?
– Liebt er das Spiel?
– Will er gewinnen?
– Ist er Chef über den Ball (Beidfüßigkeit, unter Druck)?
– Ist er ein Eins-gegen-eins-Spieler?
– Was macht der Spieler, wenn er den Ball nicht hat?
– Ist der Spieler leichtfüßig, spritzig, flink und dynamisch?


Auswanderer

 

Viele talentierte Spieler mit doppelter Staatsbürgerschaft entschieden sich in den vergangenen Jahren, für das Land ihrer Vorfahren anzutreten oder haben sich noch nicht entschieden, für welche Nation sie in Zukunft auflaufen wollen. Hier ein Überblick.

Miralem Pjanic (28 Jahre, Juventus Turin/I): Der heutige Spielmacher von Juventus Turin tritt seit 2008 für Bosnien-Herzegowina an. Noch heute wird dem Schifflinger nachgetrauert.
David Caiado (31, Gaz Metan Medias/ROM): Der Flügelspieler, der das Fußballspielen bei Swift Hesperingen erlernte, kann nicht mehr für die FLF-Auswahl antreten, weil er zu dem Zeitpunkt, als er offizielle Spiele für Portugal bestritt, nicht im Besitz der luxemburgischen Staatsangehörigkeit war.
Mica Pinto (25, Fortuna Sittard/NL): Der Linksverteidiger des niederländischen Erstligisten hat das gleiche Problem wie Caiado.
Dany Mota (20, Virtus Entella/I): Der Stürmer hofft noch immer darauf, irgendwann für Portugal spielen zu dürfen, weshalb er eine Entscheidung für Luxemburg noch hinauszögert.
Vahid Selimovic (21, Apollon Limassol/ZYP): Bis dato wollte sich der Innenverteidiger immer auf seinen Klub konzentrieren und keine Entscheidung in Sachen Nationalmannschaft treffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er irgendwann für Luxemburg auflaufen wird, ist jedoch groß.
Mirza Mustafic (20, Borussia Mönchengladbach II): Der offensive Mittelfeldspieler läuft seit 2014 für Bosnien-Herzegowina auf. Derzeit ist er Stammspieler bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach (Regionalliga West). Der (vorausgesagte) ganz große Sprung ist ihm noch nicht gelungen.
Emir Bijelic (21, vereinslos, ab 1.7.2019 UT Petingen): Mit 15 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag in Metz. Danach stockte die Entwicklung. Derzeit kein Thema für Nationaltrainer Luc Holtz. Lief zuletzt 2017 für die U19 von Bosnien-Herzegowina auf.
Antonio Pina (18, Atalanta Bergamo Primavera/I): Wechselte vor drei Jahren von Rodange zum italienischen Erstligisten. 2015 kam er zum letzten Mal für die FLF-Auswahl zum Einsatz, danach trug er das Trikot der portugiesischen Nationalmannschaft.
Ryan Johansson (17, Bayern München U19/D): Am 26. Januar teilte die Mutter des Toptalents mit, dass ihr Sohn in Zukunft für die irische Nationalmannschaft auflaufen wird.
Tyler Taber (15, FC Metz U16/F): Der talentierte Mittelfeldspieler könnte für die USA, Japan oder Luxemburg spielen. Eine Entscheidung steht noch aus.
Stefan Ingi Sigurdarson (18, Breidablik/ISL): Der groß gewachsene Mittelstürmer war bis vor einigen Jahren Mitglied der Monnericher Fußballschule, zog dann aber mit seinen Eltern zurück nach Island. Dort hat er mittlerweile einen Profivertrag beim amtierenden Vizemeister Breidablik.


Sportliche Bilanz

 

U21:
2018: 1 Sieg, 0 Unentschieden, 5 Niederlagen (2:12 Tore)
2017: 2 S, 1 U, 3 N (11:9)
2016: 1 S, 2 U, 3 N (3:10)
2015: 0 S, 1 U, 4 N (2:12)
2014: 1 S, 0 U, 2 N (4:6)
U19:
2018: 1 S, 0 U, 4 N (4:8)
2017: 3 S, 1 U, 4 N (9:16)
2016: 0 S, 1 U, 5 N (5:19)
2015: 4 S, 1 U, 1 N (13:6)
2014: 0 S, 1 U, 4 N (2:16)
U17:
2018: 2 S, 0 U, 3 N (8:13)
2017: 3 S, 2 U, 3 N (17:8)
2016: 1 S, 1 U, 3 N (4:9)
2015: 3 S, 3 U, 4 N (6:12)
2014: 1 S, 0 U, 3 N (5:8)

 

* Nur Länderspiele wurden berücksichtigt