Heavy Petrol dominiert Blues Challenge

Heavy Petrol dominiert Blues Challenge
m kommenden Frühjahr geht es für sie auf die Azoren zur European Blues Challenge 2019: (v.l.) Sänger Woody Lunari, Daniel Juchem, Dan Kries und Gigi Felten. Gitarrist Steve Richer und Sängerin Elise Nunes fehlen auf dem Bild.

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Im Vorjahr musste sie sich noch ganz knapp geschlagen geben, doch diesmal reichte es für einen souveränen Sieg. Heavy Petrol gewann am Samstagabend die nationale Blues Challenge 2018 und wird Luxemburg im kommenden Jahr bei der europäischen Blues Challenge auf den Azoren vertreten.

„Wir fahren nach Portugal“, schrie ein überglücklicher Woody Lunari, Frontmann von Band, dem Publikum nach Bekanntgabe des Gewinners entgegen. Heavy Petrol steht für fetzigen Bluesrock, der am Samstag das Publikum und die Jury davon überzeugte, dass diese Musiker die Richtigen sind, um Luxemburg im April auf den Azoren beim europäischen Bluescontest zu vertreten.

Bluespuristen bemängelten, dass Heavy Petrol vielleicht eine Spur zu rockig sei. Es mag stimmen, dass die Mitstreiter des Abends San Ho Zai und Dave White and the Mighty Vibrators nicht so viel in die harte Rockkerbe schlugen, doch am Ende hatte eine Mehrheit der Stimmberechtigten (Jury und Publikum) für die Band aus Düdelingen gestimmt. Eine deutliche Mehrheit, betonte Claude Hastert, Präsident des Blues Club Luxembourg (der Organisator des Wettbewerbs) nach der Bekanntgabe des Gewinners.

Junges Blut

Heavy Petrol besteht seit 2011 und wurde damals als Bluesband gegründet. Sänger Woody Bruns alias Woody Lunari kam aus der Band Clanrock, Gitarrist Gigi Felten von Mat Dawson Band. Bassist Dan Kries spielte u.a. bei den legendären Nazz Nazz, Gang & Sophillis. Sie gehören zu den „Alten“, erklärte uns Kries lachend. Mit Schlagzeuger Dan Juchem und Gitarrist Steve Richer hätten sie junges Blut in die Band geholt. Nicht zu vergessen die Sängerin Elise Nunes, die mit ihrer Coolness und klaren, aber nicht weniger kräftigen Stimme für einen schönen Kontrast neben dem 1,90-Meter-Mann Bruns sorgt.

Für die Band ist es das zweite Mal nach 2013, dass sie den Contest für sich entscheiden konnten. Drei Gruppen stellten sich am Samstagabend im Kulturzentrum „Beim Nëssert“. Als Erstes stand San Ho Zai auf der Bühne, eine bis dato unbekannte Band, was kein Wunder war, da sie extra für den Wettbewerb zusammengestellt worden war. Obwohl sie lupenreien Blues darbot, sorgte die vorher genannte Tatsache für Polemik unter einigen der Zuschauer, die das als unfair empfanden.

Nach vier Songs überließen die Musiker die Bühne den späteren Gewinnern, die gleich mit dem ersten Song zeigten, dass sie den Blues zwar intus haben, aber nicht stur oldschool spielen. Wie ihrer Facebook-Seite zu entnehmen ist, ist es einer Umbesetzung vor fünf Jahren geschuldet (als Dan Juchem und Steve Richer der Band beitraten), dass der Sound rockiger wurde. Es war offensichtlich genau das, was die Leute hören wollten.

Starke Konkurrenz

Als letzte Band betrat Dave White and the Mighty Vibrators die Bühne. Obwohl sie zwar kein Newcomer in der Szene ist, musste sie sich speziell für den Wettbewerb erweitern. Die Regeln besagen nämlich, dass mindestens die Hälfte der Bandmitglieder im Land leben müssen, das sie vertreten wollen, und ebenso müssen mindestens die Hälfte die Nationalität dieses Landes haben.

Das Line-up ergänzten aus diesen Gründen ein Saxofonist und ein zweiter Gitarrist, bei dem es sich um keinen Geringeren als Kid Colling handelte, eine bekannte Größe der hiesigen Bluesszene. Die Band fetzte zwar mit viel Boogie Woogie, doch sie konnte den Vorteil, als letzte aufzutreten, nicht nutzen.

Während die Jury sich zur Beratung zurückzog, begeisterten die Schüler der Differdinger Bluesschule das Publikum mit Coverversionen von Bluesklassikern. Abgeschlossen wurde der Abend von der noch relativ neuen Band The Blues Bastards, bestehend aus Gerard Basien (Gesang), Ewen Curreli (Gitarre), David S. (Gitarre), Yann Téqui (Bass) und Gilles Thoma (Schlagzeug). Durchaus vorstellbar, dass die „Bastarde“ an einer der kommenden Blues Challenges als Mitstreiter teilnehmen werden.

Cornichon
2. Oktober 2018 - 16.15

Ass dat net de Woody vun Clanrock bzw. Everyday Zulu?