Kayl-TetingenHaushaltsvorlage vorgestellt: 2022 wird der Investitionskurs fortgesetzt

Kayl-Tetingen / Haushaltsvorlage vorgestellt: 2022 wird der Investitionskurs fortgesetzt
Die Fertigstellung des Museums und der Galerie „Schungfabrik“ kostet 354.000 Euro Foto: Lucien Montebrusco

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Die Gemeinde Kayl-Tetingen setzt ihren Investitionskurs fort. Das geht aus der Haushaltsvorlage 2022 hervor, die am Donnerstag vorgestellt wurde.

Die Anfangsbefürchtungen von März/April 2020, Covid-19 würde ein gewaltiges Loch in die Gemeindefinanzen reißen, sollte sich nicht bewahrheiten. Die Pandemie habe nicht den befürchteten negativen Einfluss auf die Volkswirtschaft gehabt, sagte Bürgermeister John Lorent (LSAP) am Donnerstag. Die erfreuliche Folge für die Gemeinden: die staatlichen Zuwendungen an die Kommunen blieben hoch und bleiben es weiterhin. Für 2021 stellte das Innenministerium im Vergleich zu den Konten von 2020 insgesamt 7,8 Prozent zusätzliche Mittel aus dem kommunalen Dotationsfonds in Aussicht. Für 2022 ist es sogar ein Plus von 12 Prozent.

Diese Geldmittel erlauben es der Gemeinde, weiterhin zu investieren. Das Etat 2022 bezeichnete Lorent denn auch als ein Budget der Kontinuität und sprach von einer vorsichtigen Politik. Mit knapp 13,5 Millionen Euro außerordentlichen Ausgaben hält Kayl-Tetingen das diesjährige Niveau ein. Dabei verschlingen im kommenden Jahr Investitionen in die öffentliche Infrastruktur mit 6,28 Millionen Euro den Löwenanteil. So gehen knapp 1,9 Millionen Euro in die Weiterführung des Neubaus für die technischen Dienste in Tetingen. 3,35 Millionen Euro kostet die Erneuerung des Straßennetzes, wobei allein die Arbeiten in der rue Notre-Dame, rue de la Chapelle und in der rue de la Montée mehr als 2 Millionen Euro veranschlagen. 950.000 Euro werden in den Bau eines Fußgängerweges zwischen der Biermecht-Straße und dem Zentrum von Kayl fließen.

1,7 Millionen Euro für die Schulen

Nach wie vor hoch bleiben mit insgesamt 1,7 Millionen Euro die Ausgaben im Schulbereich. So sind u.a. Arbeiten in Höhe von 900.000 Euro zum Ausbau der Mädchenschule auf Widdem vorgesehen. Insbesondere die Schulinfrastruktur werde in den kommenden Jahren weitere finanzielle Anstrengungen erfordern, gab Lorent zu bedenken.

Ein weiterer wichtiger Ausgabenposten bleibt der Sport- und Kulturbereich, für den die Gemeinde allein für das Projekt Esch2022 rund 700.000 Euro bereitstellt. Weitere 354.000 Euro kostet die Fertigstellung des Museums und der Galerie „Schungfabrik“. Für zukünftige Investitionen des Syndikats Sicosport wurden 401.000 Euro im Haushaltsplan vermerkt.

Die Investitionstätigkeit kann die Gemeinde ohne neues Darlehen stemmen. Dadurch bleibe die Verschuldungskapazität über das Jahr 2022 hinaus erhalten, betonte Lorent. 2020 noch hatte man ein 12,5 Millionen Euro hohes Darlehen getätigt, um den Kauf der ehemaligen Schlackenhalde Moorwiss in Tetingen zu finanzieren. Ein Teil des rund sieben Hektar weiten Geländes soll von den Gemeindesyndikaten Step und Sicosport genutzt werden. Dafür sind im Budget 2022 bei den außerordentlichen Einnahmen rund 3 Millionen Euro vorgesehen. Das neue Darlehen trieb die Verschuldung auf derzeit 18,661 Millionen Euro hoch. Das entspreche rund 1.945 Euro pro Einwohner, rechnete Lorent vor.

Das Budget 2022 sieht ordentliche Einnahmen von 38,170 Millionen Euro und ordentliche Ausgaben in Höhe von 33,758 Millionen Euro vor. Rund die Hälfte der Ausgaben bestreiten die Gehälter der 251 Beschäftigten und Beamten der Gemeinde.

Die Gemeinderäte werden sich kommende Woche zum Haushaltsplan äußern können.