Seit 2016 können Cannabis-Blüten mit einem CBD-Gehalt zwischen zwei und 20 Prozent sowie einem Rest-THC-Gehalt von maximal 0,29 Prozent legal in Luxemburg erworben werden. Als erster und bislang einziger Luxemburger in diesem Bereich hat Steve Wampach mit seinem Unternehmen „Farmer CBD Luxembourg“ das Label „Made in Luxembourg“ von der „Chambre des métiers“ erhalten. Wampach, der eine Ausbildung in der Ackerbauschule abgeschlossen hat, hat 2019 mit dem Indoor-Anbau von Cannabis angefangen. Vergangenen Sommer hat er dann auch mit der Aufzucht im großen Stil unter freiem Himmel begonnen. An unterschiedlichen Orten quer durch Luxemburg hat er insgesamt 20.000 Hanfpflanzen gesetzt.
Letzte Woche hat der Hanfbauer mit der Ernte begonnen. Allerdings etwas früher als geplant: „Vergangene Woche wurden mir drei Pflanzen herausgerissen und 25 Pflanzen abgeschnitten und geklaut. Deswegen habe ich beschlossen, zwei Wochen früher mit der Ernte zu beginnen als ursprünglich geplant“, ärgert sich der Hanfbauer. Die Folge: kleinere Knospen sowie finanzielle Einbußen. „Durch den Diebstahl der 25 Pflanzen habe ich einen Schaden von gut 5.000 Euro erlitten.“ Der Hanfbauer hat deshalb vier Anzeigen gegen unbekannt bei der Polizei eingereicht. Damit sich solche Diebstähle in Zukunft nicht mehr wiederholen, möchte Wampach ab kommendem Sommer auf eine private Sicherheitsfirma zurückgreifen. Zudem plant er, seine Felder mit Überwachungskameras auszustatten. „Ich vermute, dass die Diebe die Pflanzen für THC-haltige Hanfpflanzen gehalten haben. Es müsste in dieser Hinsicht mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden“, meint Wampach.
„Blue Dream“ gilt als Verkaufsschlager
Auch die anhaltende Trockenheit während des Sommers hat für einige Verluste gesorgt. Trotzdem rechnet der Hanfbauer mit einer Ernte von bis zu vier Tonnen CBD-Blüten. Ein Großteil der Blüten ist hauptsächlich für den französischen Markt bestimmt. Doch auch in Luxemburg kann man Blüten unter dem Label „Kraut vum Bauer“ in allen üblichen Hanfläden sowie in den Automaten von CBD24 kaufen. Am besten würden sich die „Blue Dream“-Blüten verkaufen. Wampach weiß auch warum: „Die Zitrusterpene sind bei Blue Dream besonders ausgebildet, das trifft den Geschmack vieler Menschen.“
Von der Zucht bis zur Ernte wird beim „CBD Farmer“ alles per Hand erledigt. Während des gesamten Prozesses wird zudem auf Chemikalien verzichtet. Abfälle fallen nach der Ernte fast keine an, denn von der Hanfpflanze kann von den Blättern über die Stiele bis hin zur Wurzel alles verarbeitet werden.
CBD
Der Wirkstoff CBD gilt als nicht psychoaktives Cannabinoid, das heißt, es löst keine Wirkung auf das zentrale Nervensystem aus und die Wahrnehmung wird nicht verändert. Die Wirkung kann als beruhigend und nicht berauschend beschrieben werden. Zudem hat CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften und die Fähigkeit, Schmerzen und Angstgefühle zu reduzieren. Bei schwer kranken Patienten kann medizinisches Cannabis als Appetitanreger oder auch gegen Übelkeit genutzt werden. Bei Krebspatienten kann es indes die Nebenwirkungen der Chemotherapien lindern. Es hilft auch bei Multipler Sklerose oder chronischen Schmerzen. Medizinisches Cannabis oder Produkte mit CBD können hier zwar keine vollständige Genesung herbeiführen, die Schmerzen der Patienten werden aber durch die Nutzung erheblich gelindert.
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