Guill Kaempff: „Wir sehen die Braderie als große Attraktion für die Stadt“

Guill Kaempff: „Wir sehen die Braderie als große Attraktion für die Stadt“

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Am Montag findet in Luxemburg die „Grouss Braderie“ statt. Aus diesem Anlass haben wir uns mit Guill Kaempff, dem Präsidenten der hauptstädtischen „Union commerciale“, über kommende Herausforderungen und die Erwartungen der Geschäftsleute unterhalten.

INFO

Die „Braderie“ findet am Montag von 8.00 bis 19.00 Uhr statt.

Öffentlicher Transport:
Die Tram fährt gratis.
Heute verkehren nur die Buslinien: 1/125, 5, 6, 16, 18, 21, 22, 39 und die Eurobusse 120, 144, 172, 192, 194, 195 zwischen dem Bahnhofsviertel (Haltestelle Gare-Rocade) und dem Stadtzentrum zwischen 5.00 und 21.30 Uhr.
Die städtischen Buslinien 1-32 sind ebenfalls kostenfrei.

Der City-Shopping-Bus fährt nicht zwischen dem 9.8. und dem 15.9. aufgrund der „Schueberfouer“.

Parkmöglichkeiten:

Besucher können sich an den P&R (Bouillon, Kockelscheuer oder Luxembourg-Sud) orientieren und dann die gratis Shuttle-Busse nutzen.
Eine weitere Möglichkeit sind die Parkhäuser „Fort Wedell“ und „Place de l’Europe“, die an dem Tag gratis sind.

Weitere Infos:
www.mobiliteit.lu
www.braderie.vdl.lu

Tageblatt: Wie lange dauern die Vorbereitungen vor der „Braderie“?

Guill Kaempff: Die Organisation geht von der „Union commerciale de la Ville de Luxembourg“ (UCVL) aus. Drei Menschen kümmern sich während drei Monaten fulltime darum.

Wie viele Geschäfte gibt es zurzeit in der Hauptstadt und wie sieht es mit der Fluktuation aus?

Es bestehen 1.200 Geschäfte in der Stadt. Es ist schwer zu sagen, wie viele noch hinzukommen werden. Wir erfahren es immer erst kurz bevor sie eröffnen. Die Rotation der Geschäfte, die in einem Jahr schließen und wieder öffnen, liegt bei etwa sechs Prozent.

Was erwarten Sie von der diesjährigen Braderie?

Wie jedes Jahr erhoffen wir uns natürlich viele Kunden. Die Braderie stellt doch ein großes Ereignis dar, auch für die Besucher aus Belgien, Deutschland und Frankreich. Wir wünschen uns, dass das Wetter mitspielt.

Was bedeutet die Braderie für die Geschätsleute?

Das hängt ganz von der Branche ab. Bei Mode und Accessoires kann es schon einer der wichtigsten Tage im Jahr sein.

Sind die großen Shoppingzentren keine zu große Konkurrenz, wenn sie schon zwei, drei Tage vorher ihre Ware zu reduzierten Preisen anbieten?

Es ist sicher, dass sie eine Konkurrenz darstellen. Doch das ist eine Tatsache, die schon 25 Jahre besteht. Deswegen bekommen die Mitglieder der UCVL die Möglichkeit, schon samstags Waren zu „Braderie-Preisen“ anzubieten. Dann haben wir ja auch noch den verkaufsoffenen Sonntag.

Hat sich die Baustellensituation in der Hauptstadt mittlerweile verbessert?

Ja, schon. Zusätzlich dazu eröffnet Ende September das Parkhaus „Royal Hamilius“. Das sind dann schon 600 Stellplätze, die hinzukommen. Das erleichtert die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für die Stadt Luxemburg.

Stellt der Komplex „Royal Hamilius“ eine Chance oder Konkurrenz zu den bereits bestehenden Geschäften dar?

Wir sehen es als Chance und als Magnet, als große Attraktion für die Stadt.

Bei der Generalversammlung der UCVL ging es auch um den noch nicht sehr ausgebauten Online-Handel. Tut sich da etwas?

Ab dem 15. September werden wir „live“ online gehen. Mit der neuen geplanten Online-Plattform bekommen eine ganze Reihe unserer Mitglieder die Möglichkeit, sich online zu vermarkten und ein breit gefächertes Publikum anzuvisieren.

Was sind die Hauptherausforderungen für die hauptstädtischen Geschäftsleute?

Zum einen die Herausforderung, stets mit dem Angebot für die Kunden attraktiv zu bleiben. Zum anderen, dass im „Royal Hamilius“ nicht dasselbe angeboten wird wie in den anderen Geschäften. Da sind wir als Geschäftsverband sehr stark involviert. Es hat ja keinen Zweck, noch einen Hermès-Laden dorthin zu bekommen. Da sind die Galeries Lafayette schon ganz gut, da sie über 1.500 Marken in ihrem Portfolio haben.

Auf der Braderie gibt es ja die Neuerung, dass auch einige „Créateurs“ ihre Waren anbieten. Steckt da die Idee dahinter, diese fest in die Stadt zu bekommen?

Ja, wir versuchen, sie vielleicht in Concept Stores zu bekommen. Das ist sicherlich eins unserer Anliegen.

Und wie sieht es mit Fair Trade und Bio aus? Ist das auch eine Richtung, in die man gehen könnte?

Das ist sicherlich auch eine Idee, doch nicht als Hauptinitiative. Wenn wir Anfragen dazu bekommen, dann unterstützen wir das natürlich. Als „Union commerciale“ suchen wir ja keine Geschäfte aus, sondern wir beraten die Menschen, die neue Konzepte und Ideen bringen wollen. Wir gehen allerdings nicht aktiv vor, um solche Läden hierhin zu bekommen.

Es wurde einiges versucht, um die „Place du Théâtre“ mit zusätzlicher Animation zu beleben. Hat das den gewünschten Erfolg gebracht?

Was es gebracht hat, ist, dass sich die Obdachlosen dort nicht mehr vermehrt aufhalten und immer mehr Menschen den Weg dorthin finden. Der gesamte Platz ist etwas lebendiger. Die Politiker unterstützen uns diesbezüglich sehr, damit eine andere Atmosphäre auf diesem Platz entsteht.

Wäre in puncto Attraktivität die Änderung der Öffnungszeiten eine Möglichkeit?

Ja, sicher spielt das mit. In den letzten Monaten haben wir eine große Veränderung festgestellt: Der Kundenfluss ist ab 14.00 Uhr extrem zurückgegangen. Ab 16.00 oder 17.00 Uhr finden wieder viel mehr Menschen den Weg in die Stadt, als das noch vor drei bis fünf Jahren der Fall war.

Zum Abschluss: Was würden Sie sich noch wünschen?

Wir wünschen uns eine noch größere Werbekampagne, und eine bessere Kommunikation ist vonnöten. Die Menschen sind oft noch schlecht informiert, was die Erreichbarkeit und Parksituation anbelangt. Wir wollen übermitteln, wie die Menschen noch besser den Weg in die Stadt finden können.


Zur Person

Guill Kaempff ist nach seiner „Première“ ins Ausland gegangen und hat für zwei Jahre ein Praktikum bei ausländischen Kollegen in München absolviert.

Vor 36 Jahren kam er zurück in den Familienbetrieb. Seit 2010 ist er Präsident der „Union commerciale de la Ville de Luxembourg“ (UCVL) und er möchte dies noch, „solange es ihm Spaß macht“, bleiben.

roger wohlfart
3. September 2018 - 19.27

Braderie, eine grosse Attraktion! Sie gehört schon längst, mit der Fouer, zum Folklor. In Trier gibt es auch ohne Tram attraktive und preiswerte Geschäfte aller Gattungen und Rabatte übers ganze Jahr. Die hauptstädtischen Geschäftsleute wenden sich an eine spezielle ( betuchte ) Klientel. Sogar die Braderiespreise sind noch zu hoch angesiedelt. Es ist ja bereits eine Herausforderung und eine Zumutung an die ausserstädtische Kundschaft überhaupt ins Zentrum zu gelangen. " Ons Stad ass net méi eis Stad " !

Jang
3. September 2018 - 8.52

Braderie daat keng méi ass, seit Joëren Ramsch vun der Gare bis an d'Staat,lauter Flouhändler asw. Deen Buttek vum dem Herr do op der Foto huet och keng Braderiespreisser,seng Eisekuchen heibaussen sin iwerdriwen deier ësou wéi seng aaner Kollegen aus der Branche daat och maachen. Nee merci.