Auf dem Olymp herrscht leichtes Chaos. Zeus’ Batterien sind leer, Heras ebenso. Ein technisches Problem – nichts, was sich nicht beheben ließe. Dann kann weiter geprobt werden. Denn im LGE (Lycée de garçons Esch) steht das neue Stück des Schultheaters DramatEsch auf dem Programm: „Götterdämmerung“.
Der Olymp – höchstes Gebirge Griechenlands und in der Mythologie ehrwürdiger Sitz der zwölf Hauptgötter: Zeus, Hera, Athene, Apollon und Co. Der Olymp ist ein Symbol für Macht, Unsterblichkeit und göttliche Ordnung. Doch derzeit ist dort oben Frust angesagt. Götter und Göttinnen sind unzufrieden, gereizt, ja sogar depressiv. Der Grund? Laut Stück-Ankündigung fühlen sie sich von den Menschen nicht mehr ernst genommen und mitunter vergessen. Der Weihnachtsmann habe mehr Follower als Zeus. Statt Ziegenopfern würde man heute Dosen mit Resten aus australischem Rindfleisch auf dem Altar im Tempel finden. Unhaltbare Zustände.
Göttervater Zeus tobt. Der Olymp beschließt einen Schlachtplan: Eine Werbeagentur soll’s richten – sozusagen Imagepflege für Götter in der Lebenskrise. Ob das gelingt? Ob die himmlische Runde bald wieder selbstverliebt Weintrauben naschen und Blitze auf die Sterblichen schleudern kann? Genau das erzählt „Götterdämmerung“ – mit viel Witz, Tiefgang und mehrsprachigem Text (Deutsch, Französisch, Luxemburgisch). Kleine literarische Seitenblicke auf Goethes Prometheus und Kafkas Poseidon inklusive.
20 Mitwirkende
An der Produktion beteiligt sind rund 20 Mitwirkende. Es ist nach „Mutter Erde und ihre Kinder“ bereits das fünfte Stück des 2018 im „Lycée de garçons Esch“ gegründeten Ensembles DramatEsch. Regie führen die LGE-Lehrerinnen Carla Lucarelli und Christine Breckler, die gemeinsam mit Fabrice Génot auch für das Bühnenbild verantwortlich zeichnen. Das Plakat stammt von Selma Wallenborn aus der LGE-Kunstsektion, die Technik betreut Alfonso Rizzo.
Ein Blick ins Programmheft lohnt sich: Dort erzählen die Schülerinnen und Schüler selbst, was sie zum Mitmachen und, unter anderem, auch zum Proben in den Osterferien bewegt hat. Eine bessere Aussprache im Deutschen zum Beispiel. In eine Rolle schlüpfen zu können. Mehr Selbstsicherheit aufzubauen; sich trauen, auf einer Bühne vor Publikum aufzutreten und laut zu reden. Man darf gespannt sein. Die Probe am Dienstagnachmittag war jedenfalls vielversprechend. Und es scheint allen Beteiligten Spaß zu bereiten.
Inklusive Pause dauert „Götterdämmerung“ rund zwei Stunden. Premiere ist am Donnerstag um 19.30 Uhr im Festsaal des LGE, gespielt wird auch am Freitag um die gleiche Zeit. Der Eintritt ist frei. Für das leibliche Wohl ist die Elternvereinigung der Schule zuständig. Reservierungen bitte an: [email protected].
De Maart









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