PhilatelieFür wohltätige Zwecke: Post verkauft limitierte 500-Euro-Briefmarke

Philatelie / Für wohltätige Zwecke: Post verkauft limitierte 500-Euro-Briefmarke
Der physische Zwilling der Krypto-Briefmarke Foto: Post Luxembourg

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Die Post scheint Gefallen an ihrer ersten Krypto-Briefmarke gefunden zu haben: Knapp einen Monat später kommt mit einem ganz besonderen Exemplar bereits die nächste auf den Markt.

Philatelisten werden sich freuen, denn die Post hat am 30. November eine ganz besondere Briefmarke herausgebracht: die Krypto-Briefmarke „Gold Edition“. Hierbei handelt es sich um eine limitierte Ausgabe, von der nur 333 Exemplare erscheinen werden. Der Stückpreis liegt bei 500 Euro und der gesamte Erlös – also bis zu 166.500 Euro – werde für wohltätige Zwecke an die „Stëmm vun der Strooss“ gespendet, geht aus einer Pressemitteilung der Post vom Mittwochabend hervor.

Die neue Krypto-Briefmarke besteht aus zwei Elementen: einerseits einer physischen Briefmarke mit einem Nennwert von über 500 Euro und andererseits ihrer digitalen Kopie. Bei letzterer handelt es sich um ein Bild, das über Blockchain gesammelt, getauscht und gehandelt werden kann. Die Briefmarke hebt sich zudem durch einen 1-Gramm-Barren aus recyceltem Gold hervor, der mit dem Zeichen der Krypto-Briefmarke – einem Einhorn – versehen ist. Die Legierung des Barrens besteht aus recyceltem Gold AU 999,9.

Die Briefmarke ist ausschließlich im Online-Shop von Post Philately (www.postphilately.lu) und im Guichet philatélique auf der Cloche d’Or (13, rue Robert Stumper) erhältlich. Verkaufsstart war am 30. November um 12 Uhr.

Wie bereits Luxemburgs erste Krypto-Briefmarke, die am 10. Oktober erschien, ist auch die neue „Gold Edition“-Briefmarke das Produkt der Zusammenarbeit zwischen der Post Luxembourg, der PostNL und der Österreichischen Post.

Was ist Blockchain?

Diese Technologie bildet unter anderem die Basis für Bitcoin, Ethereum und NFTs. Eine Blockchain ist eine verkettete Folge von Daten, die über die Zeit weiter fortgeschrieben wird. Sie wird nicht zentral gespeichert, sondern alle Beteiligten speichern eine Kopie der gleichen Datenbank und schreiben diese fort. Um sicherzustellen, dass die Kette bei allen Beteiligten identisch ist, wird ein vorgeschlagener Block durch ein automatisches Konsensprotokoll festgelegt. Durch kryptografische Verfahren wird sichergestellt, dass die Blockchain nicht nachträglich geändert werden kann. Die Kette der Blöcke ist somit unveränderbar, fälschungs- und manipulationssicher.
Informationen sind also in der Blockchain speicherbar, die fälschungssicher nachweisen, dass Teilnehmer unbestreitbar bestimmte Daten hinterlegt haben, etwa Transaktionen angestoßen haben. (fey)

Nur eine Eintagsfliege?

2019 begann die österreichische Post als Erste, diese neue Art von Briefmarken herauszugeben. Mehrere Länder folgten, u.a. Liechtenstein, die Niederlande und die Schweiz. Ob es nur ein Hype ist oder Sammler auch längerfristig daran interessiert sein werden, muss sich noch zeigen. 

Um den digitalen Zwilling der Papierbriefmarke nun tauschen oder verkaufen zu können, muss er allerdings zuerst in eine Krypto-Geldbörse heruntergeladen werden. Die Anleitung hierfür findet sich auf der Website der Post unter https://www.post.lu/de/lp/crypto-stamp. Die digitalen kleinen Kunstwerke werden in der Blockchain gespeichert, wodurch gesichert wird, dass die Marken nicht verändert werden können. Blockchain ist eine Technologie, die dezentrale Datenbanken benutzt, um digitale „Gegenstände“ wie Geld oder eben Briefmarken sicher zu speichern. Die komplexe Technologie garantiert die Einzigartigkeit der Kryptomarken.

Allerdings stellt sich die Frage, ob die Post mit ihren Krypto-Briefmarken nicht auf einen bereits abklingenden Trend aufspringt. Zwar hat sich um die kleinen digitalen Kunstwerke im Ausland mittlerweile einer wahrer Hype entwickelt; doch andererseits wächst auch ein gewisser Pessimismus auf dem NFT-Markt (Non-Fungible Token). Eine DappGambl-Studie hat gezeigt, dass bis zu 95 Prozent der NFTs (im Besitz von mehr als 23 Millionen Anlegern) im Grunde wertlos sind.

Was sind NFTs?

Ein NFT, also ein „Non-Fungible Token“, ist ein kryptografisches Token, das im Vergleich zum „Fungible Token“, wie zum Beispiel Bitcoin, nicht austauschbar ist – es ist also ein Unikat und kann nicht repliziert werden, quasi wie eine Besitzurkunde für ein digitales Objekt.


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charles.hild
1. Dezember 2023 - 10.59

Die "postphilately.lu" hat enorme Probleme mit der Webseite. Es ist mir und vielen anderen nicht möglich zum Beispiel dies 500 Euro Marke im Shop zu kaufen. Der Warenkorb lässt sich nicht füllen. An sich ist das nicht schlimm. Es stört mich nur, dass ich der Post das Problem schon seit über einem Monat erklärt habe. Doch die beheben den Fehler nicht! Alle anderen Shops im Internet funktionnieren tadellos. Nur die Post, die will nicht verkaufen!