Für F91 ist eine ganz neue Begeisterung entflammt

Für F91 ist eine ganz neue Begeisterung entflammt
Gute Laune am frühen Morgen: Die Fans brachen gestern mit der Mannschaft nach Sevilla auf (Foto: Albert Krier)

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Noch nie erfreute sich der F91 so hoher Beliebtheit wie in den vergangenen Wochen. Jetzt haben 67 Düdelinger Anhänger die Spieler nach Sevilla begleitet. Darunter auch der neugegründete Fanclub, der mit viel Elan und einer Menge Herzblut in die Zukunft schaut.

Aus Sevilla berichtet Tageblatt-Redakteur Dan Elvinger

Wirft man einen Blick auf die Facebook-Einträge des F91, dann hat man das Gefühl, als würden die meisten Fans der Düdelinger aus Osteuropa kommen. Seit dem Weiterkommen gegen Legia Warschau haben einige Fußballanhänger aus Polen das Team aus der „Forge du Sud“ in ihr Herz geschlossen. Bei jedem Spiel des F91 wird kräftig gelikt und kommentiert. Aktiver als die Polen ist derzeit keiner. Mittlerweile haben die Düdelinger fast 13.000 Abonnenten auf Facebook. Einerseits weil es Tickets für die Europa-League-Spiele dort zu gewinnen gibt, andererseits weil auch mittlerweile viele Menschen in Luxemburg die Entwicklung des nationalen Meisters mitverfolgen wollen.

Aber nicht nur in Polen, sondern auch in der „Forge du Sud“ hat sich eine richtige Fankultur gebildet. Maël (22 Jahre alt), Max (29) und Bob (26) haben noch während der Qualifikationsphase entschieden, eine Fangemeinschaft ins Leben zu rufen. „Wir haben gemerkt, dass auf der Tribüne die Lust vorhanden war, die Mannschaft gemeinsam anzufeuern. Nach dem Spiel im Cluj haben wir der Bewegung dann einen Rahmen gegeben und eine Asbl ins Leben gerufen“, erklärt Maël, der neue Vorsitzende des Fanclubs.
In kürzester Zeit stieg die Zahl der Mitglieder auf 80 an. „Unser Ziel ist es, irgendwann mit 100 Leuten auf der Tribüne zu stehen“, erzählt Bob, der Capo der Gruppe. Der Vorsänger hat jedoch bereits mit kleineren körperlichen Nachteilen zu kämpfen, wie er mit einem Grinsen und leichter Heiserkeit erklärt: „Bei drei Spielen in der Woche ist die Stimme schon öfters angeschlagen.“

„Tristesse beenden“

Maël, Max und Bob und ihre Freunde sind mit Herzblut bei der Sache und haben sich hohe Ziele gesetzt. „Wir wollen die Tristesse in den Luxemburger Stadien beenden. Wir wollen unseren Fußball fördern und aktiv daran teilhaben. Wir sind wirklich mit ganzem Herzen bei der Sache“, versichert Maël.

In Düdelingen und im ganzen Land herrscht derzeit eine große Euphorie. Das hat auch Max hautnah mitbekommen. „Es ist das Gesprächsthema Nummer eins in der Stadt. Hier und dort kann man die Anekdoten ehemaliger Spieler aufschnappen. Das ist schon sehr interessant.“ Allerdings hatte der neue Fanclub auch bereits mit einem kleinen Problem zu kämpfen.

„Milan, Milan, va fan culo“ (zu Deutsch: Mailand, Mailand, du kannst mich mal) schallte es gegen die Italiener aus dem Block. „Das kam nicht von uns, obwohl diese Leute nicht weit weg von uns standen. Wir respektieren unsere Gegner“, erklärt Max, der darauf hofft, dass in Sevilla alle Düdelinger in einem Block vereint sein werden: „Dann können wir etwas bewirken.“ Gegen die rund 30.000 feurigen Andalusier anzukommen ist trotzdem mehr als nur eine Herausforderung.

Guy Guth
5. Oktober 2018 - 10.25

Auch ich ,als Jeunesser ,freue mich für den F91 und seine Fans. Ich hoffe für den F91 dass all jene “Neulinge” die den F91 in ihrem jetzig verdienten Erfolg entdeckt haben diesen auch sehr zahlreich in der BGL Ligue als Zuschauer unterstützen werden. Auswärts wie zu Hause müssten die Zuschauerzahlen beim F91 jetzt sehr wohl in die Höhen schnellen.