Ein Schloss, das niemand haben will

Ein Schloss, das niemand haben will
Mit diesem Bild werben die Agenturen. So soll der Prunkbau in Zukunft aussehen ...

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Seit mehreren Monaten steht auf dem Immobilienportal athome.lu in der Ortschaft Holzem in der Gemeinde Mamer ein regelrechtes Prunkschloss mit dem Namen „Manoir du Dauphin“ zum Verkauf. Ein Preis ist auf dem Portal nicht angegeben. Laut Tageblatt-Recherchen soll die Residenz für nicht weniger als 16 Millionen Euro veräußert werden.

Im Jahr 2009 war auf Hausnummer 7 in der rue de Garnich in Holzem noch ein normales Einfamilienhaus vorzufinden. Der damalige Eigentümer hat dann das Grundstück, das eine Größe von insgesamt einem Hektar hat, verkauft. Im Januar 2011 stellte der neue Eigentümer einen Antrag, um eine Privatresidenz auf dem Grundstück zu bauen.

Gilles Roth, der Bürgermeister von Mamer, erklärt dem Tageblatt gegenüber, dass nur 12,15 Ar des Grundstücks im Bauperimeter lägen. Die restlichen 83 Ar seien als Wiese im Bebauungsplan eingetragen. „Auf der Gemeinde hatte uns der neue Eigentümer sein Projekt als eine Privatresidenz vorgestellt. Auch wussten wir, wie die Residenz aussehen sollte“, so Roth. Im März 2012 dann wurde die Baugenehmigung von den Gemeindeverantwortlichen ausgestellt. „Uns war durchaus bewusst, dass ein solches Gebäude dort entstehen sollte“, sagt Gilles Roth.

Fakt ist aber nun, dass die Residenz seit geraumer Zeit zum Verkauf steht und noch immer kein Käufer gefunden wurde. Der stolze Preis des Schlösschens: 16 Millionen Euro. Dabei hat das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes in den letzten Monaten sehr gelitten. Sieht die Residenz auf athome.lu prunkvoll und luxuriös aus, stellt sich die Realität etwas anders dar. „Uns sind die Hände gebunden. Der Eigentümer hat alle Bedingungen respektiert. Die rund zwölf Ar, die im Bauperimeter liegen, wurden voll ausgenutzt. Wir können niemanden zwingen, einen Bau fertigzustellen. Wir bedauern aber, dass der Bau dieses Schlosses noch immer nicht abgeschlossen ist“, sagt Roth. Laut dem Gesetz kann die Kommune nur dann eingreifen, wenn das Gebäude baufällig ist. Das ist aber nicht der Fall. Laut Gilles Roth gab es vor einiger Zeit allerdings einen Zwischenfall, bei dem das Gelände etwas abgerutscht war. Dieses Problem wurde aber behoben. Nur wenn die Stabilität des Gebäudes nicht mehr gewährleistet ist, kann die Gemeinde eingreifen und gerichtliche Schritte in die Wege leiten.

„Wenn der jetzige Eigentümer keinen Käufer findet, könnte er das Anwesen der Gemeinde vermachen“, sagt Gilles Roth lachend. „Wir hätten echtes Interesse an dem Grundstück hinter dem Haus, das nicht mehr im Bauperimeter liegt, denn dort in der Nähe befindet sich ein Kinderspielplatz und so könnten wir eine zusätzliche Fläche für Familien anbieten“, sagt Roth, der nach wie vor der Meinung ist, dass das Schloss in diesem Zustand viel zu teuer ist.


Details zum Schloss

Über 1.000 Quadratmeter stehen dem Käufer im Inneren zur Verfügung. In der Broschüre über das Haus steht, dass die Fassade aus den gleichen Steinen wie das Schloss von Versailles gebaut wurde. Auf den Illustrationen, wie das Schloss künftig einmal aussehen soll, sieht man deutlich, dass sich der Bewohner wie Louis XIV fühlen soll. Nur hochwertige Materialien sollen verbaut werden. Die Wasserhähne in den Badezimmern sind vergoldet. Im Untergeschoss sollen ein Schwimmbad und ein großer Wellnessbereich mit Sauna und Hamam entstehen. Dem künftigen Bewohner stehen außerdem 250 Quadratmeter Terrassen- und Balkonflächen zur Verfügung. Und natürlich ein knapper Hektar Rasenfläche.


„Ein verwilderter Ort“

„Das Grundstück des Manoir du Dauphin ist regelrecht verwildert“, sagt Jean Beissel, Gemeinderat und direkter Nachbar des Schlosses. Auch wenn der Rohbau seit rund fünf Jahren abgeschlossen ist, liegen laut Beissel noch einige Bauelemente auf dem Grundstück herum. „Das größte Problem ist aber das Unkraut, das seit geraumer Zeit dort wächst. Und zwar so stark, dass es sich bereits auf mein Grundstück ausbreitet. Es ist bedauerlich, dass solch ein Bau einfach leer steht und nicht fertiggestellt wird“, so Beissel.

René Charles
4. Juni 2018 - 12.43

Wien keeft sou een architektoneschen Flop wou een mol muss mindestens 16 Millio'unen drunhänken fir dass ët sou ausgesäit wéi d'Agence engem virdreamt, Park inklusive? Erënnert mech un ee Verkaafsargument à la *An de Späicher kann ee fein ausbauen.*

Elsi
3. Juni 2018 - 8.14

A wier et wann d´Gemeng Mamer dei Buud fir en Aapel an e Steck Brout kaafen geif an dann d´administration communale aus dem schnöden Mamer Schlass an de Chateau de Versailles zeien geif....an am Schlass kennt dann e Senioren-Heim ageriicht ginn.....der ginn et jo nie zevill....Ech bedaueren dei Nooperen....vill Onkraut....vill louche Gestalten dei do kucke kommen....a wann daat ganz dann oofgerappt gett....nach mei Kameidi....do kann een sech just nach froen wien de Bau an Obtrag ginn huet a wei den eng Genehmegung kreie konnt....a firwaat nach nie een Dauphin an dem Mamoir .....wollt soen Manoir .....gespillt huet.....daat stenkt ganz einfach zum Himmel....

Millie
2. Juni 2018 - 20.45

Mol net1 Millioun wäert deen Dommsten dofir bezuelen.

Elsi
2. Juni 2018 - 19.26

Vornehm geht die welt zugrunde

keendoheem
2. Juni 2018 - 14.33

16 Milliounen Euro? fir eng Brochbud? dir dot mech laachen

Süden
2. Juni 2018 - 13.17

wer sagt denn, daß niemand es haben will ? Es ist doch alles eine Preisfrage. Für die Hälfte wird sich sicherlich ein Käufer finden.