Am 21. NovemberDurch nichts zu stoppen – Cine Sura in Echternach wird 30

Am 21. November / Durch nichts zu stoppen – Cine Sura in Echternach wird 30
Michael Battenberg ist seit neun Jahren Vorsitzender der Cine Sura Asbl. Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Am Sonntag feiert das Cine Sura in Echternach seinen 30. Geburtstag. Neben den ausbleibenden Zuschauern wegen der Corona-Pandemie hatte das Kino mit zwei Naturkatastrophen zu kämpfen. Trotz allem zeigt sich der Betreiber weiter kämpferisch und träumt sogar von einem Ausbau. 

Bereits 1919 wurde an der gleichen Stelle, wo sich das heutige Ciné Sura befindet, das erste Kino der Abteistadt eröffnet. Damals hieß das Kino allerdings noch „Le Cinéma Seffer“. Während der Nazibesatzung wurde das Kino aufgrund verschiedener Befehle mit dem unbeliebten Namen „Ton-Lichtspieltheater Germania Echternach“ versehen. In den 1950er Jahren öffnete das „Cinéma Plaza“ gegenüber der heutigen Post seine Pforten und machte dem Ciné Sura mächtig Konkurrenz. Eine erste Schließung ließ sich im Jahr 1962 nicht vermeiden. Nach einer zwischenzeitlichen Wiedereröffnung musste das Echternacher Kino ein zweites Mal im Jahr 1972 schließen. 1990 wurde unter der Leitung von Michel Kneip die „Ciné Sura asbl.“ gegründet, mit dem Ziel, wieder ein Kino in Echternach zu betreiben. Am 21. November 1991 war es dann endlich wieder so weit und mit „Other People’s Money“, einer amerikanischen Komödie mit Danny DeVito in der Hauptrolle, kehrte Hollywood nach Echternach zurück. 

Morgen, wenn das Cine Sura offiziell seinen 30. Geburtstag feiert, wird „Other Poeple’s Money“ noch einmal gezeigt. Doch auch wenn der Film der gleiche ist wie damals, lässt sich die Zeit nicht mehr zurückdrehen. So einiges hat sich während dieser Zeit in der Film- und Kino verändert. Die Filme werden mittlerweile alle digital abgespielt und es werden mehr Filme in einer Woche gezeigt. Die Sitzplatzkapazität im Echternacher Saal wurde von 220 auf 109 reduziert. „Vor Corona hatten wir durchschnittlich 18.000 Besucher pro Jahr. Im Jahr 2020 ist die Zahl der Besucher auf 8.000 abgesackt. Erst mussten wir ganz schließen, dann durften wir nur für maximal 25 Personen öffnen. Während dieser Zeit war es uns jedoch untersagt, Snacks zu verkaufen. Viele Verleiher trauten sich während dieser Zeit nicht, neue Filme herauszubringen. So wurde der Kinostart des neuen Bonds um fast zwei Jahre verschoben. Doch als er endlich zu sehen war, lockte er auch die Menschen ins Kino. Doch ein Blockbuster reicht nicht aus, um die finanziellen Einbußen von zwei Jahren auszugleichen“, erklärte Michael Battenberg. Der gebürtige Deutsche ist seit rund neun Jahren Präsident der Asbl. und leitet das Kino mit zwei festangestellten Mitarbeitern. 

Schäden

Doch neben den Einbußen wegen der Corona-Pandemie hatte das Team des Cine Sura in den vergangenen Jahren immer wieder mit Wetterkapriolen zu kämpfen und musste schwere finanzielle Schäden hinnehmen. „Letzten Sommer wurde unser Material während eines Sturmes auf dem Echternacher See beschädigt und auch die Überschwemmungen suchten das Kino heim. Das Wasser der Sauer stand bis an die Treppe und hat wenig Schaden angerichtet. Die Regenmassen haben sich jedoch auf unserem Dach gestaut, um danach in den Kinosaal zu laufen. Der entstandene Schaden beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Das Kulturministerium hat uns Hilfe angedeutet, Konkretes hat sich jedoch noch nicht ergeben“, bedauerte Battenberg. Den Filmbetrieb konnte das Sura wieder aufnehmen, da die Gemeinde sowie private Sponsoren einige der Ausgaben übernommen haben.

Um von den Verleihern kleine Privilegien zu erhalten und immer rechtzeitig die Blockbuster im Programm zu haben, müssen mindestens zehn verschiedene Filme pro Woche gezeigt werden. Bei nur einem Kinosaal eine schier unlösbare Aufgabe. Battenberg würde sich deshalb wünschen, dass das Cine Sura weiter ausgebaut wird und mindestens zwei neue Säle hinzukommen. „Ich würde den alten Saal noch immer nutzen. Doch der Eingangsbereich ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Außerdem ist das Kino nicht barrierefrei. Bei einem Neubau von zwei Sälen könnten man diese Punkte berücksichtigen.“