OrdnungskräfteDritte Rekrutierungswelle: Polizei sucht wieder 200 Kandidaten

Ordnungskräfte / Dritte Rekrutierungswelle: Polizei sucht wieder 200 Kandidaten
Freuen sich über den Erfolg der Kampagne: Polizeiminister Henri Kox und Strategiedirektor Alain Engelhardt Foto: Editpress/Claude Lenert

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Die ehrgeizige Rekrutierungskampagne der Polizei geht in die nächste Runde. Mehr als 600 neue Beamte sollen bis Januar 2026 angeheuert werden. Somit werden auch bei der dritten Bewerbungswelle wieder 200 Kandidaten gesucht. Voraussetzung: Sie müssen das Staatsexamen bereits in der Tasche haben.

Zufrieden und zuversichtlich: So traten am Dienstag Polizeiminister Henri Kox („déi gréng“) und Strategiedirektor Alain Engelhardt vor die Presse, um die dritte Welle der ambitionierten Rekrutierungskampagne der Polizei vorzustellen. Zufrieden, weil die bisherigen Bemühungen mit 400 Rekruten in zwei Wellen Früchte getragen haben. Und zuversichtlich, weil die bisherigen zwei Phasen mit jeweils mehr als 800 Bewerbern ganz offensichtlich auf großes Interesse innerhalb des potenziellen Kandidatenpools gestoßen sind.

Dabei hatten die Verantwortlichen um Minister Kox vor zwei Jahren noch offen von einer gewissen Skepsis gesprochen. Man sei sich bis zur letzten Sekunde nicht ganz sicher gewesen, ob das Konzept auch greife und die hochgesteckten Ziele erreicht werden könnten. Das hatte zumindest Polizeidirektor Philippe Schrantz im Januar 2021 vor versammelter Presse verraten. Inzwischen aber haben sich Optimismus und Zufriedenheit breit gemacht.

Allerdings war die ursprüngliche Zurückhaltung durchaus nachvollziehbar: Noch nie wurden in Luxemburg auf einen Schlag so viele Ordnungskräfte rekrutiert. Zählte die Polizei am 1. Januar 2020 noch 2.360 Beamte, soll das Korps bis 2026 um knapp 30 Prozent auf 3.250 Beamte vergrößert werden. Waren dafür ursprünglich drei Rekrutierungswellen mit jeweils 200 Kandidaten vorgesehen, spricht Polizeiminister Kox inzwischen offen von einer vierten Welle. Bei den 600 Rekruten handele es sich nämlich um ein Netto-Plus: Auch Abgänge und Ausfälle sollen mit zusätzlichen Rekrutierungen kompensiert werden.

„Well si dech brauchen, brauche mir dech“: So lautet das Motto der Media-Kampagne, mit der die Polizei nun von Ende Oktober bis Ende November potenzielle Rekruten ansprechen möchte. Diese können sich auf police.lu/jobs über die weiteren Modalitäten informieren, bevor sie sich für die Spezialprüfungen melden. Voraussetzung ist unter anderem ein geschafftes Staatsexamen. Bewerber für Posten in der Karriere B1 können sich vom 24. Oktober bis 7. November für das Auswahlverfahren melden, während die Einschreibungen für die Posten in der Karriere C1 vom 10. bis 24. November laufen.

Los geht es dann ab Ende November mit einem körperlichen Eignungstest. Es folgen Prüfungen (Deutsch, Französisch und Allgemeinwissen) sowie ein psychologischer Eignungstest, bevor die Kandidaten dann zum persönlichen Bewerbungsgespräch geladen werden. Sollten sie das Verfahren bestehen, werden sie ab Mai 2023 als sogenannte „fonctionnaires-stagiaires“ in der neuen Polizeischule auf Findel die Schulbank drücken. Dort werden sie theoretisch und körperlich auf die neuen Herausforderungen im Job vorbereitet. Die zweiten zwölf Monate ihrer zweijährigen Ausbildung verbringen die Rekruten mit praktischer Arbeit im Feld.

Zahlen

Erste Welle: 54 Frauen und 144 Männer befinden sich aktuell in ihrer praktischen Ausbildungsphase. Der jüngste Rekrut ist 21, der älteste 40 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt beträgt 26 Jahre. Sie haben ihre Ausbildung im Mai 2021 begonnen und werden im Frühling 2023 mit einer feierlichen Vereidigung in den Dienst aufgenommen. 
Zweite Welle: 52 Frauen und 147 Männer haben im Mai dieses Jahres ihre theoretische Ausbildung begonnen. Der Jüngste ist 19 Jahre alt, der Älteste 50. Der Altersdurchschnitt beträgt auch bei diesem Jahrgang 26 Jahre. Sie alle werden voraussichtlich im Mai 2023 ihr praktisches Jahr in Angriff nehmen, um dann im Frühling 2024 vereidigt zu werden. 

JJ
20. Oktober 2022 - 9.21

Und wenn die Staatsanwaltschaft weiter Polizisten einsperrt,langt es wieder vorne und hinten nicht.