Es war die Jungfernfahrt für Zug 501 auf einem neuen Gleisabschnitt südlich der US-Stadt Seattle. Mit einem Mal springen Waggons in voller Fahrt aus den Gleisen, ein Wagen kippt auf eine Autobahn. Es gibt Tote und Verletzte.
Bei einem schweren Zugunglück im US-Bundesstaat Washington sind drei Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden. Das teilten die Behörden am Montagabend (Ortszeit) mit. Die Ursache des Unglücks war zunächst weiter unklar. In US-Medien wurde darüber spekuliert, ob zu hohe Geschwindigkeit eine Rolle gespielt haben könnte.
Der Zug war am Montag um kurz nach 7.30 Uhr Ortszeit nahe der Stadt Tacoma entgleist und teilweise auf eine Autobahn gestürzt. Nach neuesten Angaben des Betreibers Amtrak befanden sich etwa 80 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord.
Several cars on I5 struck by derailed Amtrak train cars. Multiple motorists injured on roadway, no fatalities of motorists reported.
— Pierce Co Sheriff (@PierceSheriff) 18. Dezember 2017
Luftaufnahmen zeigten einen zusammengefalteten Zug, die Waggons lagen wie von einer gewaltigen Faust angehalten entlang der Gleise. Ein Waggon war von einer Brücke auf eine Autobahn gekippt und lag kopfüber auf dem Asphalt der im morgendlichen Berufsverkehr viel befahrenen Interstate 5. Autos und Lastwagen wurden getroffen. Ein zweiter Waggon hing von der Brücke.
Mehr Investitionen in die US-Infrastruktur
Der Passagier Chris Karnes schilderte der Seattle Times den Unfall so: Der Zug sei in voller Fahrt gewesen. Dann sei man plötzlich zu einer Art Biegung in den Gleisen gekommen und entgleist. Er und sein Freund hätten großes Glück gehabt, sie seien in die Polster der gegenüberliegenden Sitze geschleudert worden.
„Wir haben ein Bersten und ein Zerbrechen gehört, und die Wagen sind zerrissen. Menschen haben geschrien, dann sind die Lichter ausgegangen“, berichtete Karnes. Sie hätten die Fenster eingetreten und seien aus dem Zug in eine Böschung gesprungen.
The train accident that just occurred in DuPont, WA shows more than ever why our soon to be submitted infrastructure plan must be approved quickly. Seven trillion dollars spent in the Middle East while our roads, bridges, tunnels, railways (and more) crumble! Not for long!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. Dezember 2017
US-Präsident Donald Trump nahm das Unglück zum Anlass, um via Twitter für Investitionen in die US-Infrastruktur zu werben. Brücken, Tunnel und Gleise seien marode. „Nicht mehr lang!“, schrieb Trump. Allerdings befuhr der Unglückszug zum ersten Mal eine nagelneue Strecke, als er entgleiste. Einen Infrastrukturplan der US-Regierung gibt es bislang nicht. Später schob Trump auf Twitter Beileid für die Opfer nach.
My thoughts and prayers are with everyone involved in the train accident in DuPont, Washington. Thank you to all of our wonderful First Responders who are on the scene. We are currently monitoring here at the White House.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. Dezember 2017
Der Abschnitt war nach Angaben des Verkehrsministeriums des Staates Washington seit dem Jahr 2010 mit 181 Millionen Dollar ausgebaut worden, um Kurven zu vermeiden. Er sollte laut Amtrak zehn Minuten Zeitersparnis bringen.
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