Die Tageblatt-WM-Kolumne: Aus und vorbei

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Seit gestern Abend gehört die Weltmeisterschaft in Russland zur Fußballgeschichte. Vor dem Turnier blickten viele Menschen mit negativen Gefühlen in Richtung Osteuropa. Wir haben einige Gründe gefunden, warum die WM ein Erfolg war.
– Luxemburg. Die FLF-Auswahl darf sich mitfreuen und sich ab sofort Weltmeisterpunktabknöpfer nennen. Den Roten Löwen gelang es beim 0:0 in der Quali in Toulouse, kein Gegentor gegen Griezmann, Mbappé und Co. zu kassieren. Keine Niederlage und kein Gegentor gegen „Les Bleus“, das schaffte bei dieser WM nur Dänemark.
– Die schönen weiblichen Fans. Wegen ihrer vielen Auftritte im Fernsehen muss sich die FIFA wieder einmal etwas Neues einfallen lassen und wird in Zukunft die Kamera nicht mehr auf die „Beautys“ richten. Da kommt die WM 2022 in Katar mit ihren Burkas gerade recht.
– Die Besten. Die Spiele in Russland waren nicht von Schönheit geprägt. Die große Ausnahme waren unsere Nachbarn aus Belgien, die wahrscheinlich den besten Fußball dieser WM zelebrierten. Leider reichte es nur für Platz 3. Da die Belgier aber immer etwas zu feiern haben, galt auch nach dem kleinen Finale die Empfehlung von Thomas Meunier: „Mettez-vous une bonne purge ce soir.“
– Die Feurigen. Mit Finalteilnehmer Kroatien und Gastgeber Russland zeigten zwei Underdogs, wie weit man es durch Willen und unbegrenzten Einsatz schaffen kann. Es war ein Triumph der mannschaftlichen Geschlossenheit und nicht der Einzelkönner.
– Kein Doping. Da die FIFA die Dopingproben in Eigenregie durchführte und nicht wie üblich bei Großveranstaltungen die WADA, wurden auch alle Kicker negativ getestet. Klingt einfach, ist aber so. Dabei wäre es doch gar nicht mal so schlecht, die gesamte französische Mannschaft des Dopings zu überführen. Die Neuauflage eines WM-Finales würde nämlich wieder sehr viel Geld in die Kassen spülen.
– Russland durfte sich, seine Kultur, seine Menschen und seine Vielfalt von der schönsten Seite zeigen. Weltmeisterschaften sind nie nachhaltig, aber das Image des oft als kalt verschrienen Großreiches wurde nachhaltig verändert. Es war – auf den ersten Blick – nicht die Weltmeisterschaft des Wladimir Putin, sondern die des russischen Volkes.
Davai Rossija!