Die F91-Designer sind bereit für Mailand

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Neben Paris, London und New York ist Mailand eine der Fashion-Hochburgen. Aber auch Düdelingen muss sich in Sachen Mode nicht verstecken. Seit 2017 haben die beiden F91-Spieler Clayton de Sousa und Stelvio da Cruz ihr eigenes Modelabel.

Auf dem Platz ist Stelvio da Cruz, der Staubsauger, wie man die Position des defensiven Mittelfeldspielers im Fußballjargon nennt. Der Portugiese mit angolanischen Wurzeln ist der Mann für die groben Zweikämpfe. Neben dem Platz hat der 29-Jährige aber vor allem ein Auge für die feineren Dinge – oder besser gesagt Stoffe – des Lebens. 2016 eröffnete er zusammen mit seinem Teamkollegen Clayton de Sousa das Modelabel „Brutality“.

„Vor drei Jahren waren wir zusammen in Braga, wo Stelvio aufgewachsen ist. Spontan haben wir dann die Idee bekommen, einen Laden dort zu eröffnen. Das Thema Mode hatte uns aber bereits vorher beschäftigt“, erklärt De Sousa, der es im Gegensatz zu Da Cruz nicht in den Kader des Europa-League-Spiels gegen den AC Mailand geschafft hat.
Als Name wurde „Brutality“ herausgesucht und als Logo ein Stern. „Der Name war Stelvios Idee, vielleicht wegen seiner brutalen Spielweise“, sagt Clayton de Sousa mit einem Lächeln. Beide gelten in den Düdelinger Kabinen als die Fashion-Victims schlechthin. „Wir müssen unseren Teamkollegen ja zeigen, wie man sich ordentlich anzieht“, grinst der ehemalige Jeunesse-Spieler.

Die F91-Defensivmänner sitzen jedoch nicht selbst an der Nähmaschine, um ihre Stoffe zusammenzuflicken. Mehrere Male im Jahre reisen beide nach Paris, um sich die besten Stoffe für ihr Modelabel auszusuchen. In Luxemburg und in Portugal wird dann das Stern-Logo auf die Kleider geprintet. Nach Mailand ging die Reise bis jetzt noch nicht. Aber das kann in den nächsten Monaten noch kommen. „Die Italiener haben ja bekanntlich Style. Vielleicht sehen wir uns in Zukunft mal eine Fabrik dort an.“

„Ein bisschen Swag, ein bisschen Klasse“

So wie sie auf dem Platz agieren, so wollen beide auch, dass ihre Modelinie aussieht. Effizient und elegant. „Wir wollen nicht zu dick auftragen. Die Kleidung, die wir verkaufen wollen, soll einfach sein und ein bisschen Swag und bisschen Klasse haben“, erklärt De Sousa. Zum Sortiment gehört eigentlich alles, was man zum Anziehen braucht. Von der Jeans über die Jacke bis hin zum T-Shirt. Dass aller Anfang schwer ist, mussten die Düdelinger jedoch auch schnell feststellen. Mittlerweile wurde der Laden in Braga geschlossen. „Am Anfang lief es sehr gut, weil die Menschen dort diese neue Qualitätsware geschätzt haben. Leider können Stelvio und ich nicht oft vor Ort sein und das ist auch ein Grund, warum wir schließen mussten.“

In Zukunft werden die „Brutality“-Kleider privat verkauft. „Nach der Gruppenphase werden wir uns darum kümmern. Ich bin eher der Typ, der die Kontakte herstellt, weil ich in Luxemburg aufgewachsen bin und viele Leute kenne. Stelvio ist für den Online-Vertrieb zuständig. Wir ergänzen uns sehr gut, auch wenn es manchmal Diskussionen über den Style gibt“, lacht De Sousa.

Zusammen auf dem Platz werden die beiden Geschäftspartner am Donnerstag gegen Mailand aber nicht stehen. Während Stelvio da Cruz im Mittelfeld gesetzt ist, hat es Clayton de Sousa nicht in das Aufgebot von Trainer Dino Toppmöller geschafft. „Das ist eine Riesenenttäuschung. Die Teilnahme an der Gruppenphase ist das Resultat unserer Arbeit aus den vergangenen Jahren. Und deshalb hätte ich es verdient, dabei zu sein“, sagt De Sousa. Auf dem Platz kann der hauptberufliche Erzieher Mailand nicht direkt bezwingen, aber vielleicht wird die Fashion-Hochburg ihn schon bald als Modezar kennenlernen.