ParlamentDie Chamber hat so viel gearbeitet wie seit 1992 nicht mehr

Parlament / Die Chamber hat so viel gearbeitet wie seit 1992 nicht mehr
Gilles Baum (DP), Josée Lorsché („déi gréng“), Fernand Etgen (DP), Laurent Scheeck (Generalsekretär der Abgeordnetenkammer), Martine Hansen (CSV) und Fernand Kartheiser (ADR, nicht auf dem Foto) stellten die Bilanz des parlamentarischen Jahres 2020/21 vor Foto: Editpress/Alain Rischard

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Mit dem Beginn des parlamentarischen Jahres zieht das Parlament wieder in seine angestammten Räumlichkeiten am „Krautmaart“. 18 Monate lang hatte die Chamber im Cercle Cité getagt. Nun steht unter anderem die Verfassungsreform an.

Nach 18 langen Monaten, die das Parlament Covid-bedingt im größeren Cercle Cité verbracht hat, zieht es nun, zum Beginn des neuen parlamentarischen Jahres, wieder in seine angestammten Räumlichkeiten am  „Krautmaart“. Am Dienstag wird Premierminister Xavier Bettel dort vor den Abgeordneten seine Rede zur Lage des Landes halten. 

Am Montag zogen Chamber-Präsident Fernand Etgen und andere Mitglieder der „Conférence des présidents“ (der Gruppe also, die für die Organisation der Arbeit im Parlament zuständig ist) eine Bilanz des zu Ende gehenden Jahres und warf einen Blick ins kommende Jahr. Ein Hauptthema wird in den kommenden Wochen und Monaten die Verfassungsreform sein, die bereits seit mehreren Jahren vorbereitet wird. „Die Kammer ist auf einem guten Weg, dem Land eine Verfassung des 21. Jahrhunderts vorzustellen“, sagte Etgen am Montag. Wie er erklärte, geht es dabei in erster Linie darum, die Verfassung in die Sprache des 21. Jahrhunderts zu überführen. Die ADR fordert bekanntlich ein Referendum über die neue Verfassung.  

Verfassung

Der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser erklärte am Montag, dass er in dieser Frage sehr viel Unruhe in der Bevölkerung sehe. Kartheiser sieht drei Angriffspunkte, um ein Referendum durchzusetzen. Zum einen hat die Petition eines Bürgers, der ein Referendum verlangt, das Quorum von 4.500 Stimmen wohl erreicht – die Stimmen müssen erst noch auf ihre Gültigkeit hin geprüft werden. Der Initiator der Petition wird dann sein Anliegen im Parlament vortragen und mit den Abgeordneten und Ministern diskutieren. Andererseits gebe es die Möglichkeit, mit 25.000 Unterschriften von Wahlberechtigten oder der Unterschrift von mindestens 16 Abgeordneten ein Referendum zu erzwingen. Die aktuelle Verfassung (Art. 114) sieht in diesen beiden Fällen vor, dass die zweite Abstimmung im Parlament durch einen Volksentscheid ersetzt wird.

In Zukunft, so Etgen, werde die Arbeit des Parlamentes durch einen hauseigenen wissenschaftlichen Dienst unterstützt, wie es ihn auch in anderen Ländern gebe. Dieser Dienst kann für das Parlament wissenschaftliche Dokumente erstellen, die der Abgeordnetenkammer zur Orientierung dienen. Diese Dokumente können ganz unterschiedliche Themen haben (Naturwissenschaft, Jura …) und sollen für alle Bürger öffentlich gemacht werden. 

Der Parlamentspräsident verkündete auch Fortschritte bei der Arbeit an der neuen Internetseite. Sie soll Informationen in vier verschiedenen Sprachen anbieten und um einiges benutzerfreundlicher und barrierefreier sein als die aktuelle Seite. Die Arbeiten liefen schneller als geplant, sodass die Seite zur nächsten Rentrée fertig werde und nicht erst Ende 2022. 

„Chamberblietchen“

Was das „Chamberblietchen“ angeht, werde dieses bald nicht mehr wie bisher über die Zeitungen verteilt. Interessierte könnten das Blatt allerdings weiterhin abonnieren und bekämen es gratis nach Hause geschickt oder könnten es in digitaler Form lesen, erklärte der Chamber-Präsident. Etgen sprach von einem „wichtigen Element der Demokratie“, durch das sich die Bürger informieren können, um wohl-informiert wählen zu können. Es solle keine „indirekte Pressehilfe“ sein, sagte Etgen. Für Printmedien, die den Sitzungsbericht bislang als Beilage verteilt haben, bedeutet das Ende dieser Praxis den Wegfall einer Einnahmequelle. 

Ab dem 1. Januar 2022, so Etgen noch, werde das Parlament sein Reinigungspersonal selber beschäftigen und nicht mehr über eine externe Firma beauftragen. Die Einstellungsprozedur laufe. 

Weiter unterstrich Etgen, dass sich die Chamber im vergangenen Jahr nicht nur mit Covid beschäftigt habe … und gleich mehrere Rekorde verbuchen konnte. 73 Plenarsitzungen fanden statt, die zusammengenommen 315 Stunden und 33 Minuten dauerten – so viele Stunden wie seit 1992 nicht mehr. Daneben fanden 813 Versammlungen von Kommissionen und Arbeitsgruppen statt. Die Abgeordneten richteten 2.093 parlamentarische Anfragen und 271 dringende Anfragen an die Regierung. Mehr als jemals zuvor in einem Jahr.

trotinette josy
18. Oktober 2021 - 16.30

Dafür werden diese Damen und Herren ja schliesslich auch fürstlich bezahlt. Und trotzdem treten die Wenigsten in Erscheinung. Es sind immer de Gleichen von denen man/frau etwas sieht oder hört und dann noch oft genug wenig Gescheites. Aber wer sie denn gewählt, die Hinterbänkler, die nachrutschen weil oben lukrativere Stellen frei ( gemacht ) werden ? Ausserdem geht hier die Rede von der Abgeordnetenkammer und nicht von der Regierung. Wer beides nicht voneinander unterscheiden kann, täte besser daran den Wahltag zu verschlafen.

Portemonni
13. Oktober 2021 - 17.43

Lächerléch daat ganzt Gedeessems, si hätten ërem gär eng Erhéigung vun hiren Diäten an Gehälter, Privilegien opbesseren etc. den Rëscht wor alles dreimol neischt. Vill aaner Leit musse dobei gant schwéier schaffen fir een hongrége Mindestloun. Armsélég Deputéiertengesabbels.

Therese
13. Oktober 2021 - 7.25

Get awer och Zeit dass déi Leit eppes machen fir dei deck Paien.Ech kann domat zweschent den Zeilen liesen,dass gleich erem eng Erheijung vun Diéten muss gemat gin.

Arm
12. Oktober 2021 - 23.02

Ma dan hun de Regierungen virdrun jo gur neicht Gemach

Paul
12. Oktober 2021 - 18.36

Meechtens wann iergendeen mengt dass en esou vill wéi nach nie virdrun geschafft huet, ass dat Basis fir eng Erhéigung vun Diéten an Peien

j.trierweiler
12. Oktober 2021 - 12.53

Wéi? Hunn se an der Chamber geschafft? Dat könnt dovun, wann ee wéinst Corona net därf dauernd debausse spillen.