Kreatives ZentrumDesign-Hub in Hollerich eröffnet

Kreatives Zentrum / Design-Hub in Hollerich eröffnet
Der Eingang ist nicht zu übersehen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Aus einem früheren Kneipentreffpunkt soll ein Zentrum der Kreativität werden. Das jedenfalls wünscht sich die Gemeinde Luxemburg, die zwei Gebäude in der Hollericher Straße an junge kreative Unternehmer aus dem Bereich der visuellen Künste vermietet.

Die eine entwirft mitwachsende Beistellmöbel, deren Nutzung für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet ist, der andere ist Schaffender im audiovisuellen Bereich, ein Dritter ist unabhängiger Grafiker, die Vierte bietet Einrichtungsgegenstände und Deko-Objekte zum Verkauf an. Ihnen gemeinsam ist, dass sie im Bereich des Designs tätig sind und nun im neuen Design Hub in Hollerich Büros und Ateliers gefunden haben.

Jahrelang war der Innenhof auf Nummer 42-44 in der Hollericher Straße vor allem wegen seiner Bars bekannt. Auf engstem Raum gab es nicht weniger als sechs Kneipen – eine Vergangenheit, an die der für den Handel und Tourismus zuständige Schöffe Maurice Bauer (CSV) bei der offiziellen Eröffnung des Design Hubs an der gleichen Adresse erinnerte. Die Stadt Luxemburg hat zwei der Gebäude des Innenhofs für drei Jahre gemietet, und vermietet sie nun weiter im Stile der Pop-up-Geschäfte im Zentrum, mit dem Unterschied, dass alle Unternehmer, die dort arbeiten, aus der Design-Branche stammen. Das Nebeneinander im Design Hub soll sich positiv auf die Kreativität der Künstler auswirken und den Erfahrungsaustausch fördern. Die Verantwortlichen der Gemeinde erhoffen sich dadurch auch eine Aufwertung der Straße, die in ihrer Kneipenzeit oft negativ in den Schlagzeilen war. „Das wird dem Viertel eine andere Nase geben“, sagte Bauer.

Vier Jungunternehmer teilen sich zwei Gebäude: die Designerinnen Ruth Lorang und Julie Conrad, der freiberufliche Grafiker Henri Schoetter und der selbstständige Regisseur Navid Razvi. Ebenfalls dort untergebracht ist die „Design Luxembourg Sàrl“, die sich gerne als Dachverband der luxemburgischen Designer etablieren möchte – und die Verwaltungen und öffentlichen Entscheidungsträger über die Bedürfnisse der Branche informieren möchte, gleichzeitig ihren Mitgliedern als Austauschplattform dient.

Früher Kneipe, heute Kreativ-Atelier
Früher Kneipe, heute Kreativ-Atelier Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Zwei Gebäude stellt die Gemeinde also den Designern zur Verfügung. Das Gebäude A bietet im Erdgeschoss einen multifunktionalen Raum für Ausstellungen und Workshops sowie einen rund 35 Quadratmeter großen Arbeitsbereich inklusive Büroplatz im Zwischengeschoss. Das Gebäude B bietet aufgrund seiner großen Fensterfronten zwei Ateliers mit Tageslicht, die ebenfalls alle beide um die 35 Quadratmeter groß sind.

Die monatlichen Mieten belaufen sich auf 650 Euro für die Werkstätten und 250 Euro für das Büro. Der multifunktionale Raum im Gebäude A kann von externen Designern gemietet werden, die ihre Arbeit ausstellen oder Workshops anbieten möchten. Für Events wie Designermärkte oder Networking-Veranstaltungen kann zusätzlich der 200 Quadratmeter große Innenhof genutzt werden.

Die ersten „Bewohner“ sind nun für elf Monate im Design Hub untergebracht. „Wir möchten, dass die Mieter wechseln“, sagte Maurice Bauer. „Und ich glaube, dass das nicht schwierig wird. Wir rechnen mit vielen Kandidaturen.“

Unternehmer aus den Bereichen der visuellen Künste wie z.B. Fotografie, Dekoration, Film, Webdesign, Grafik u.a., die an einem Arbeitsplatz im „Design Hub“ interessiert sind, können ab sofort ihre Bewerbung über ein Online-Formular (www.vdl.lu) bei der Gemeinde einreichen. Zu den Auswahlkriterien gehören u.a. der innovative Charakter und die Qualität des vorgeschlagenen Konzepts.