„déi Lénk“ suchen nach Gründen für das schlechte Abschneiden bei den Europawahlen

„déi Lénk“ suchen nach Gründen für das schlechte Abschneiden bei den Europawahlen

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Die Oppositionspartei „déi Lénk“ hat bei den Europawahlen Stimmen eingebüßt. In einem Schreiben sucht die Partei nach Gründen für das schlechte Abschneiden.

„déi Lénk“ zeigt sich in einer Pressemitteilung enttäuscht über ihr Ergebnis bei den Europawahlen am Sonntag, dem 26. Mai 2019. „Es ist das erste Mal in den letzten zehn Jahren, dass wir prozentual zurückgehen“, schreibt die Partei in einer Pressemitteilung.
Der Partei sei es leider nicht gelungen, die Mitverantwortung von CSV, LSAP, Grünen und DP an der sozialen Ungleichheit, der fiskalen Ungerechtigkeit und den ökologischen Gefahren in Europa und das dadurch zustande gekommene Erstarken rechtsextremer Parteien zu begründen, schreibt die Partei in ihrer Analyse. Die Notwendigkeit der Stärkung von linken Alternativen sei nicht deutlich genug gemacht worden, heißt es in dem Schreiben weiter.

Auch den Erfolg der DP und der Grünen kommentiert die Linke. Zum einen sei die Idee verbreitet gewesen, es handele sich um eine Schicksalswahl zwischen der „kaum veränderten Europapolitik und der Extremrechten“. Zum anderen habe die Idee einer „Klimawahl auf Basis eines grünen Kapitalismus“ die Runde gemacht.

Weg von der klassischen großen Koalition

Den Stimmenzuwachs der LSAP erklärt die Partei in ihrer Analyse nicht. Dieser sei nur minimal. Bei der Wahl konnte die DP sich zwei der sechs Luxemburger Sitze im Europaparlament sichern, die LSAP und die Grünen jeweils einen. Die CSV erhielt zwei Sitze. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass die CSV nicht als eindeutig dominierende Kraft aus den Europawahlen hervorgegangen ist. Bei den Stimmen lag die DP sogar leicht vor der CSV.

Diesen Umstand schreibt „déi Lénk“ einem „nationalen Trend weg von der klassischen großen Koalition“ hin zum „liberalen Block aus LSAP, DP und Grünen“ zu. „2019 führte auch zu einer Stärkung bei Europawahlen der souveränistischen, wirtschaftsliberalen ADR, die mit 10 Prozent erstmals in die Nähe eines Restsitzes rückte“, heißt es in der Mitteilung der Partei weiter. Die Piratenpartei, die bei den Europawahlen 7,7 Prozent holte, hätte sich im Laufe der Zeit zu einer eher „rechtspopulistisch eingestellten Formation“ entwickelt, die Proteststimmen aus dem Volk angezogen hat.

Praxis verbessern

Die Linke will nun ihre „Strategie einer Überprüfung unterziehen“ und ihre „politische Praxis verbessern“. Sie beabsichtigt, ihre Politik näher an die Leute zu bringen – insbesondere bei Menschen, die soziale Ausgrenzung und Ungerechtigkeit erfahren und darunter leiden. Europäische Aspekte will die Partei in den Mittelpunkt stellen.

Das Zugpferd der Linken bei den Wahlen war der Abgeordnete David Wagner. Er sammelte bei Weitem die meisten Simmen für seine Partei. Er sagte gegenüber dem Tageblatt, das schlechte Abschneiden von „déi Lénk“ sei keine Katastrophe. Allerdings ist der Verlust insofern ein Problem, als dass die Partei Stimmen braucht, um ihre Rolle als Oppositionspartei zu festigen.

Parteisprecher Gary Diderich sagte, das Ergebnis sei schlecht für die Menschen in der Gesellschaft, denen es nicht so gut gehe und für die seine Partei sich einsetze.

jeff
4. Juni 2019 - 12.37

„déi Lénk“ verschwannen esou lues an der Bedeutungslosegkeet wei d'KPL.

Guter Rat
4. Juni 2019 - 10.46

Versuchen Sie es mal mit verbieten. Sie werden die Neider auf ihrer Seite haben. Und es gibt nicht wenige in diesem Land. Es soll sogar Porsche 911 Fahrer geben, die Grün gewählt haben, weil sie irgendwas von SUV Verbot gehört haben, aus dem einzigen Grund weil die Nachbarin einen Cayenne fährt. Gekauft oder geleast, egal, Hauptsache Neid. Es soll eine Verbotspartei geben die somit viele Stimmen gefangen hat?

tarzan
3. Juni 2019 - 23.16

2 beispiele: frontex wird abgeschafft damit jeder nach eigenem gutdünken nach europa einreisen darf. die steuerhoheit wird nach bruxelles abgegeben. wenn man mit sowas durch die lande zieht, dann sind 4,8% ein tolles resultat.

Jean
3. Juni 2019 - 16.53

si sellen winstens hir schelder erofhuelen, di 1 woch dono nach emmer t'landschaft verschampeléieren!

Cornichon
3. Juni 2019 - 16.47

Es fehlt einfach ein bisschen an Charisma. Die einzigen die ein bisschen Charisma haben sind André Hoffmann, Serge Urbany und Marc Baum. Diese drei argumentieren mit Fakten und gehen vor allen Dingen auch ab und zu ins Detail. "Ech mengen dass" sollte auch etwas reduziert werden in Interviews. "Et ass bewisen dass" wäre besser. Auch sollte mehr auf die Angst der Leute eingegangen werden, dass Luxemburg seine Kompetitivität verliert, wenn "Déi Lénk" ans Ruder kommen würde. Es besteht halt die allgegenwärtige Annahme, dass mehr "Staat" zu weniger Wettbewerb führt und das Land somit nicht mehr konkurrenzfähig ist. Darauf muss eingegangen werden.

Le républicain zu London
3. Juni 2019 - 10.21

Diese Partei scheint sich der Wahrheit zu verleugnen dass ihre Inhalte nur wenig Resonanz bei den Wählern gefunden hat..