RadsportDas Profitum im Blick: Vorstellung aller Luxemburger bei Kontinental-Teams

Radsport / Das Profitum im Blick: Vorstellung aller Luxemburger bei Kontinental-Teams
Neun Luxemburger fahren 2024 für Kontinental Teams. Darunter Ivan Centrone (oben links), Mats Wenzel (oben Mitte), Alexandre Kess (unten links) und Mathieu Kockelmann (rechts) Collage: Tageblatt-Grafik

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Neun luxemburgische Radsportler finden sich in diesem Jahr bei Kontinental-Teams wieder. Das Tageblatt stellt die Radsportler vor und gibt ein Update über ihre aktuelle Form. Mats Wenzel musste sich nach seinem Sturz bei der Tour des Alpes-Maritimes einer Operation unterziehen. 

Mats Wenzel (Lidl-Trek Future Racing):
Der 21-Jährige, der seit dieser Saison beim Entwicklungsteam von Lidl-Trek fährt, startete gut in die Saison. Zwei Top-30-Plätze bei 1.1-Rennen in Spanien waren die Bestätigung für eine gute Vorbereitung. Wenzel, der Ende Dezember im Gespräch mit dem Tageblatt sagte, er wolle sich für das Profi-Team von Lidl-Trek empfehlen, wurde dann aber ausgebremst: Auf der ersten Etappe der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) stürzte er schwer und musste das Rennen aufgeben. Die Diagnose: Wenzel zog sich eine Fraktur im Becken zu, genauer im Darmbein. „Anfangs war keine Operation nötig“, sagte Wenzel am Mittwoch auf Tageblatt-Nachfrage. „Dann war der Knochen doch verrutscht und ich wurde gestern (Dienstag) erst operiert. Leider habe ich dadurch ein bisschen Zeit verloren, aber o.k. – es sollte jetzt besser und schneller heilen.“ Als nächstes Rennen peilt Wenzel die Flèche du Sud (8.-12. Mai/2.2) an. „Vielleicht werde ich ein Rennen vorher bestreiten, um ein paar Rennkilometer zu sammeln. Es hängt davon ab, wie gut oder schnell ich zurück auf dem Rad bin.“ Einen Start beim U23-Rennen von Liège-Bastogne-Liège am 13. April hält er für „sehr unwahrscheinlich“. 

Alexandre Kess (Philippe Wagner/Bazin CT)
Der 20-Jährige ist der einzige Luxemburger, der nach der Fusion der Mannschaften Materiel-Velo.com (aus Frankreich) und Philippe Wagner (aus Belgien) im Team geblieben ist. 2023 waren neben Kess noch Pol Breser und Ivan Centrone Teil des Teams, nun ist nur noch Kess bei der belgischen Mannschaft Philippe Wagner/Bazin. 16 Fahrer gehören zu der Mannschaft, die bei der Tour of Sharjah (2.2) in den Vereinigten Arabischen Emiraten schon zwei Saisonsiege einfuhr. Kess hat seinen Saisonauftakt beim Grand Prix cycliste de Marseille La Marseillaise  (1.1), das Kevin Geniets gewann, gegeben. Kess fuhr allerdings nicht ins Ziel.

Loïc Bettendorff, Ivan Centrone, Rafael Pereira Marques (Global 6):
Drei Luxemburger werden in diesem Jahr für Global 6 starten, das, wie das Tageblatt bereits berichtete, unter luxemburgischer Lizenz fahren wird. Den Saisonauftakt feiert das Team am 10. März, wo die Tour de Taiwan (2.1) starten wird. Bei der fünftägigen Rundfahrt wird Ivan Centrone dabei sein. „Ziemlich außergewöhnlich“, sagte der 28-Jährige. „Auf der anderen Seite der Welt, wo ich selbst noch nie war. Es wird interessant zu sehen sein, wie mein Körper auf die Zeitverschiebung und auf das Wetter reagiert. Ich habe mich ziemlich gut vorbereitet. Es gibt keine Ausreden mehr. Ich hoffe, das Unglück ist nicht auf meiner Seite. Neues Rennen, neues Team, neue Motivation: Ich bin bereit.“ Loïc Bettendorff wird seinen Start in die Saison aller Voraussicht nach im April bei der Tour du Loir et Cher (2.2) geben. 

Tom Wirtgen (Felt-Felbermayr):
In einem neuen Team fährt auch Tom Wirtgen in diesem Jahr. Die ambitionierte österreichische Mannschaft Felt-Felbermayr will in naher Zukunft den Sprung in die zweite Liga des Radsports schaffen, wie der Luxemburger im Gespräch mit dem Tageblatt sagte. Für Wirtgen beginnt die Saison Mitte März, wenn vier Rennen in Slowenien anstehen. 

Noé Ury (Storck-Metropol Cycling):
Schon drei Renntage in den Beinen hat Noé Ury, der in dieser Saison bei der deutschen Mannschaft Storck-Metropol Cycling unter Vertrag steht. Nach zwei Jahren beim Team Dauner-Akkon, das ebenfalls ein Kontinental-Team war, hat sich Ury also einer anderen deutschen Mannschaft angeschlossen. Bei Le Samyn (1.1) am Dienstag fuhr er auf Platz 99. Sein nächstes Rennen findet am Samstag statt, wenn das niederländische Rennen Ster van Zwolle (1.2) ansteht. 

Mathieu Kockelmann, Mil Morang (Lotto Kern-Haus):
Mil Morang schließt sich in diesem Jahr Mathieu Kockelmann an und wird für Lotto Kern-Haus fahren. Der 19-Jährige fuhr zuletzt für Leopard und musste sich nach der Auflösung des Teams einen neuen Arbeitgeber suchen. Seinen Saisonauftakt wird er aller Voraussicht am Samstag bei Ster van Zwolle (1.2) in den Niederlanden feiern. Für den 20-jährigen Kockelmann wird es die zweite Saison bei der deutschen Mannschaft sein. Wie er im Dezember im Gespräch mit dem Tageblatt verriet, werden seine Highlights in diesem Jahr die Tageblatt Flèche du Sud (8.-12. Mai/2.2) oder der Tour de l’Avenir (18.-25.August/2.Ncup) sein. 

Im Überblick

Diese luxemburgischen Radsportler fahren in den folgenden Ligen:
WorldTeams (1. Liga):
Bob Jungels (Bora-hansgrohe), Kevin Geniets (Groupama-FDJ), Michel Ries (Arkéa-B&B Hotels), Alex Kirsch (Lidl-Trek)
ProTeams (2. Liga): Arthur Kluckers, Luc Wirtgen (beide Tudor)
Kontinental-Teams (3. Liga): Mats Wenzel (Lidl-Trek Future), Alexandre Kess (Philippe Wagner/Bazin), Loïc Bettendorff, Ivan Centrone, Rafael Pereira Marques (alle Global 6), Noé Ury (Storck-Metropol Cycling), Mathieu Kockelmann, Mil Morang (beide Lotto Kern-Haus), Tom Wirtgen (Felt-Felbermayr)


Erklärung: So werden die Rennen eingestuft

Im Radsport werden die Rennen in verschiedene UCI-Kategorien unterteilt. Bei WorldTour-Rennen, also Rennen auf dem höchsten Niveau, wird zwischen Eintagesrennen (1.UWT) und Etappenrennen (2.UWT) unterschieden. Während Mailand-Sanremo also mit „1.UWT“ gekennzeichnet wird, erhält die Tour de France die Kennzeichnung „2.UWT“. Neben den WorldTeams, die bei den größten Rennen starten, ist es nicht unüblich, dass auch ProTeams über Einladungen und Wildcards bei WorldTour-Rennen antreten. So konnte Arthur Kluckers beispielsweise im letzten Jahr unter anderem die Tour de Suisse (2.UWT) oder die Lombardei-Rundfahrt (1.UWT) bestreiten. 
Eine Stufe unter den WorldTour-Rennen werden die Rennen in der UCI-ProSeries ausgetragen. Dazu gehört beispielsweise auch die Tour de Luxembourg, die als Etappenrennen dann mit „2.Pro“ gekennzeichnet wird. Ein Eintagesrennen enthält dementsprechend die Klassifizierung „1.Pro“. 
Wiederum eine Etage tiefer werden Rennen in den UCI Continental Circuits ausgetragen. Diese werden mit zwei durch einen Punkt getrennten Ziffern gekennzeichnet. Die erste Ziffer zeigt die Art des Rennens an (1=Eintagesrennen, 2=Etappenrennen). Die zweite Ziffer zeigt die Wertigkeit des Rennens in absteigender Kategorie an (1=erste Kategorie, 2=zweite Kategorie). Die Tageblatt Flèche du Sud erhält beispielsweise die Wertigkeit 2.2. Sie ist damit noch einmal eine Stufe schwächer eingestuft als die Etoile de Bessèges – Tour du Gard, die als Etappenrennen unter 2.1 fällt. Der Grand Prix cycliste de Marseille La Marseillaise, den Kevin Geniets gewann, ist als 1.1-Rennen eingestuft: ein Eintagesrennen der ersten Kategorie. 
Bei den Damen ist die Abkürzung für ein Eintagesrennen in der höchsten Klasse 1.WWT und für ein Etappenrennen 2.WWT. Eine Stufe tiefer werden Eintagesrennen als „1.Pro“ und Etappenrennen als „2.Pro“ gekennzeichnet. So war das Etappenrennen Festival Elsy Jacobs in den vergangenen Jahren immer als „2.Pro“ gekennzeichnet. Da das Rennen nun in zwei Eintagesrennen aufgeteilt wurde und in der Kategorie gesunken ist, wird es in diesem Jahr als 1.2-Rennen stattfinden.