RümelingenDas erste „Kabaischen“ des Minett Trail ist fertig

Rümelingen / Das erste „Kabaischen“ des Minett Trail ist fertig
Das Gonnerhaus ist nun offiziell eingeweiht Foto: Editpress/Tania Feller

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Die Stadt Rümelingen erreichte als erste das Ziel. Am Donnerstag wurde ihr Projekt für den Minett Trail offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Gonnerhaus bietet acht Personen Übernachtungsmöglichkeiten an.

Ein unscheinbares Haus, knapp zweihundert Meter vom Rümelinger Grubenmuseum entfernt, stand am Donnerstag im Mittelpunkt einer kleinen Feier: das Gonnerhaus. Die Unterkunft im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Industriellen Nicolas Gonner wurde in Anwesenheit von Arbeitsminister Georges Engel, von Esch2022-Generaldirektorin Nancy Braun, den am Umbau beteiligten Architekten und Künstlern sowie von Vertretern von Nachbargemeinden offiziell seiner Bestimmung übergeben. Wanderer auf dem rund 90 Kilometer langen Minett Trail durch elf Südgemeinden werden sich hier ausruhen und die Schönheiten der Natur in dieser Ecke des Minetts entdecken können.

Am Anfang war die vom regionalen Tourismusbüro ORT Sud entwickelte Idee eines Wanderwegs im Süden. Als sich das Projekt Kulturhauptstadt Esch2022 konkretisierte, entstand das Vorhaben, in den elf Pro-Sud-Gemeinden Unterkünfte, „Kabaisercher“, entlang des Wanderwegs zu errichten. Mit an Bord wurde die Vereinigung der Architekten und beratenden Ingenieure, OAI, genommen. Sie richtete den Wettbewerb zur Gestaltung der jeweiligen Unterkünfte aus. Gewinner für Rümelingen wurde das Architektenbüro Heisbourg-Strotz.

Der reiche Industrielle Nicolas Gonner ließ das Verwaltungsgebäude um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts bauen, so Henri Haine am Donnerstag. Gonner war unter anderem auch der Gründer der einstigen Rümelinger Eisenhütte und des Rümelinger Spitals, in dem Jean-Pierre Bausch, Bergmann, Bürgermeister von Rümelingen und Abgeordneter, 1935 nach einem schweren Unfall in der Walert-Grube verstarb. Es beherbergte die Verwaltung der umliegenden Gruben. 1911 wurde es von der Arbed übernommen und nach dem Zweiten Weltkrieg als Arbeiterwohnung genutzt, bis Schafe die Örtlichkeit übernahmen, so ein gutgelaunter Bürgermeister Haine. Im Jahr 2000 investierte die Stadt in den Erhalt des Gebäudes – Arbeiten, die vom lokalen CIGL ausgeführt wurden.

1,2 Millionen Euro

In Bälde wird es Wanderern zur Verfügung stehen. Das Äußere des Gonnerhauses blieb intakt. Neu gestaltet wurden jedoch die Innenräume, indem eine vorgefertigte Holzbox eingelassen wurde. Nunmehr bietet das Haus auf zwei Etagen vier Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine geräumige Küche samt Essecke an. Die künstlerische Gestaltung übernahm das Duo Martine Feipel und Jean Bechameil. An der Fassade wurden acht bunte Vogelnester aus verglaster Keramik angebracht. Den Innenraum verschönert ein Basrelief, das einen Baum von der Wurzel bis zur Kronenspitze darstellt.

Die Unterkünfte entlang des Minett Trail würden zur Entwicklung des Tourismus in der Südregion beitragen, so Arbeitsminister Georges Engels, der in Vertretung von Tourismusminister Lex Delles sprach. Der Wanderweg werte die ganze Region auf.

Die Stadt Rümelingen ließ sich das Gonnerhaus rund 1,2 Millionen Euro kosten, etwas mehr als ursprünglich geplant. Das Tourismusministerium hat einen Zuschuss von 428.000 Euro gebilligt. Das war noch vor der rezenten Teuerungswelle bei Baumaterialien. Er hoffe, dass die Zuwendung nach oben angepasst werde, so Bürgermeister Haine. Das Ministerium beteiligt sich in der Regel mit 50 Prozent am „Kabaisercher“-Projekt.

Die ersten Gäste dürfte das Gonnerhaus Mitte Juli aufnehmen. Bis dahin dürfte feststehen, wer mit der Verwaltung der elf Unterkünfte beauftragt wurde.

 Foto: Editpress/Tania Feller
 Foto: Editpress/Tania Feller

Rosie
3. Juni 2022 - 18.43

Mit der Vermietung ist das Geld in 200 Jahren wieder rein.