EU-GipfelBlockiert Orban Einigung auf Finanzhilfe und Beitrittsgespräche mit Ukraine?

EU-Gipfel / Blockiert Orban Einigung auf Finanzhilfe und Beitrittsgespräche mit Ukraine?
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hörte nicht auf die EU-Parlamentarier und gab 10,2 Milliarden Euro für Ungarn frei Foto: Frederick Florin/AFP

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Es wird ein schwieriges Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs, das am heutigen Donnerstag in Brüssel beginnt und an dem erstmals auch der neue luxemburgische Premierminister Luc Frieden teilnehmen wird.

Nicht nur werden die EU-Staats- und Regierungschef am heutigen Donnerstag früher als sonst üblich mit ihrem Gipfeltreffen beginnen, die 27 dürften zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit auch länger zusammensitzen als geplant. Manche Länderdelegationen haben zumindest für alle Fälle ihre Hotelzimmer in Brüssel bis zum Samstag gebucht. Unüblich ist ebenfalls, dass zwar Tagesordnungspunkte vom EU-Ratsvorsitzenden Charles Michel festgelegt wurden. In seinem Einladungsschreiben an die EU-Chefs fehlen allerdings jegliche Zeitangaben dazu, wann welche Punkte behandelt werden sollen. Wie so oft, geht es in solchen Fällen in der EU ums Geld.

Erschwert wird das Ganze noch dadurch, dass der ungarische Regierungschef Viktor Orban im Vorfeld des Gipfels deutlich gemacht hat, dass er in zwei entscheidenden Punkten sein Veto einlegen werde. Dabei geht es zum einen um die Überarbeitung des mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) für die Jahre 2021-2027. Die 27 müssen das Budget der Union aufstocken, was an sich schon für Diskussionen unter den 27 sorgt. Dabei sind die zusätzlich benötigten Gelder für die Migration (zwei Milliarden Euro), Nachbarschaft und Welt (10,5 Mrd. Euro) sowie Solidaritäts- und Soforthilfereserven (2,5 Mrd. Euro) noch der kleinste Teil. Der größte Teil, 50 Milliarden Euro, soll der Ukraine für die kommenden vier Jahre bereitgestellt werden, in Form von Finanzhilfen, Darlehen und Garantien. Damit sollen unter anderem die Staatsfinanzen der Ukraine sowie der Wiederaufbau des Landes unterstützt werden.

EU-Kommission gibt Gelder frei

In einem Brief an den EU-Ratspräsidenten hatte Viktor Orban jedoch damit gedroht, diese Hilfen sowie die ebenfalls anstehende Entscheidung über die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit Kiew zu blockieren. Der Ungar verlangt, dass die EU vorerst ihre Unterstützung gegenüber der Ukraine überdenken soll. Ungarn ist zu keiner Hilfe für die Ukraine bereit und lehnt es etwa ab, dass militärisches Material für das von Russland angegriffene Land über sein Territorium zum Nachbarn gebracht wird. Vielmehr sucht die Regierung in Budapest, vor allem aber Orban selbst, die Nähe zu Moskau. So ließ sich der ungarische Regierungschef jüngst bei einem Treffen in Peking demonstrativ mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin fotografieren.

Für den Ungarn haben sich seine Drohungen aber offensichtlich ausgezahlt. Denn gestern Abend gab die EU-Kommission bekannt, dass sie 10,2 Milliarden Euro, die Budapest aus dem Kohäsionsfonds zustehen, freigeben werde. Rund 30 Milliarden Euro an finanziellen Zuwendungen hat die EU-Kommission auf Eis gelegt, da Ungarn gegen rechtsstaatliche Prinzipien verstoße. Dem Land wird unter anderem nachgesagt, Verdachtsfällen von Korruption nicht in ausreichendem Maße nachzugehen. Nun aber stellt die EU-Kommission fest, dass Ungarn Gesetze verabschiedet habe, „die signifikant die Unabhängigkeit des Justizwesens im Land stärken“, wie es zur Begründung der gestern freigegebenen Gelder heißt.

Noch am Mittwochmorgen hatten während einer Debatte über das Gipfeltreffen im Europäischen Parlament (EP) die Abgeordneten die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu aufgerufen, nicht auf die Erpressungsversuche von Viktor Orban einzugehen. Wenn die EU jetzt Gelder an Orban freigebe, würde sie „Lösegeld“ an Budapest zahlen, sagte etwa der spanische S&D-Abgeordnete Pedro Marques. Andere EP-Abgeordnete befürchten, dass dieses Beispiel Schule machen könnte.

21 Milliarden Euro bleiben eingefroren

Der ungarische Regierungschef scheint zumindest in der Frage der Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Ukraine hart zu bleiben. „Der Brüsseler Gipfel hat begonnen. Wir unterstützen den schnellen EU-Beitritt der Ukraine nicht!“, ließ Orban gestern auf Facebook zu einem Video, das ihn bei seiner Ankunft in Brüssel zeigt, wissen. Ob er noch mehr herausschlagen kann, als ihm die EU-Kommission nun zugestanden hat, ist allerdings zu bezweifeln. Obwohl weiterhin noch andere Mittel aus dem Kohäsionsfonds sowie die Ungarn zustehenden Gelder aus dem Corona-Wiederaufbaufonds von Brüssel zurückgehalten werden. Dabei handelt es sich um rund 21 Milliarden Euro, wie es in einer Mitteilung der EU-Kommission heißt. Dennoch braucht es die Zustimmung aller, um die Beitrittsgespräche, wie von den übrigen 26 gewünscht, zu beginnen. Eine Vertagung dieser Entscheidung auf das Gipfeltreffen im März wäre ein schwerer Schlag für die ohnehin schwer unter Druck stehende Regierung in Kiew.

Über Umwege könnte die Frage der Finanzierung der Ukraine über die kommenden Jahre gelöst werden. Dazu müssten sich jedoch die 26 anderen EU-Staaten darüber einig werden, dies abseits des EU-Haushalts in die Wege zu leiten. Allerdings wäre auch das ein fatales Zeichen. „Wir können nicht erwarten, dass andere in der Welt die Ukraine unterstützen, wenn nicht auch die Europäer das tun“, meinte gestern während der EP-Debatte der rumänische EVP-Abgeordnete Siegfried Muresan.

JJ
17. Dezember 2023 - 19.13

@Leila, eigentlich ist mir ihr Kommentar egal, aber lassen sie den anderen bitte ihre Meinung ohne sie als Dummköpfe hinzustellen. Sind sie also auch der Meinung die Ukraine sei korrupt und die "neuen" aus dem Osten nicht? Serbien,Rumänien usw. Polen ist in letzter Minute wieder dabei nachdem der Rest-Zwilling eins ausgewischt bekam.. Leyen(von der) pumpt Orban,dem Clown von Putins Gnaden,Millionen in den Schoß und wir sollen die Dame noch für koscher halten? à suivre...

Leila
15. Dezember 2023 - 21.06

Tatsächlich verstehe ich Ihre halbfertigen Sätze nicht, fraulein Smilla: "Vielleicht ist es Ihnen komplett von der Welt ," ja, was? oder "Ich nehme an im Neorussischen Zarenreich ist fuer Sie nicht mal bedenklich" soll was heißen/bedeuten? Ich sehe keinen Zusammenhang mit meinem Kommentar davor, selbst dann - sollte das neudeutsch sein, na dann gute Nacht...

fraulein smilla
15. Dezember 2023 - 17.26

Leila Dass die Ukraine " verschwinden " soll , Ich nehme an im Neorussischen Zarenreich ist fuer Sie nicht mal bedenklich .``À la Bonne Heure .

Leila
15. Dezember 2023 - 13.20

"JJ: Was faselt ihr denn da?" und "fraulein smilla: Den Rest ihres Unsinns moechte Ich..." Zwei Köpfe, eine Meinung: I'm simply the best... Einbildung ist KEINE Bildung!

fraulein smilla
15. Dezember 2023 - 11.22

rcz Vielleicht ist es Ihnen komplett von der Welt , aber die Bulgaren und Griechen benutzen auch nicht das lateinische Alphabet . Den Rest ihres Unsinns moechte Ich lieber nicht kommentieren sonst koennte Ich noch die Contenance verlieren .

Vladi
15. Dezember 2023 - 11.16

Nun ist es also vollbracht ...... der Tango korrupti kann beginnen. >Korruption< der/das unbekannte europäische Tatbestand und Wort.

jung.luc.lux
15. Dezember 2023 - 8.27

Die gesamte EU ist ein Fass ohne Boden. Weshalb brauchen wir diese Lachnummer?

rcz
15. Dezember 2023 - 8.13

Schon allein wegen der anderen Schriftzeichen passt die Ukraine nicht ins EU Bild!. Die Ukraine soll neutral werden oder verschwinden!

JJ
14. Dezember 2023 - 21.28

Wie korrupt sind denn Ungarn,Rumänien,Serbien etc? Was faselt ihr denn da? Leyen(von der) ist eine Lachnummer in Brüssel.Muttis Ziehtochter führt die EU ins Nirgendwo.Schade.

CG
14. Dezember 2023 - 18.55

Wéi wir et mat engem Referendum iwer de Bäitrëtt vun der Ukraine an d'EU an an d'NATO. Awer dat gëtt mat alle Mëttelen verhënnert, well déi Herrschaften zu Bréissel a Stroossburg genau wëssen dat dee Referendum mat engem Neen ging ausgoen.

Puschkin
14. Dezember 2023 - 11.04

Zum Xten mal: Die Ukraine mit ihrem korrupten kleinen Theatermann gehören nicht in die E.U. Es gibt bereits jetzt genügend Probleme und man sollte sich nicht noch grössere und schwierigere aufladen!

rcz
14. Dezember 2023 - 10.08

Nicht nur der Beitritt der Ukraine in die EU sollte verhindert werden. Auch sollten keine Gelder mehr in dieses Fass ohne Boden fließen. Es ist unerträglich zu hören dass der Deutsche Olaf mit seinem großen Haushaltsloch unbedingt an Milliarden Hilfen für die korrupte Ukraine festhält!???☠️

luxmann
14. Dezember 2023 - 8.44

Ohnehin waere das beste den beitritt der korrupten ukraine auf den sankt nimmerleins tag zu verschieben. Wenn Orban anscheinend probleme macht...die ukraine wird 10 mal mehr davon machen wenn sie in die EU kommt.