BasketballBitte kein Déjà-vu: Tom Welter und die Musel Pikes wollen endlich wieder in die Play-offs

Basketball / Bitte kein Déjà-vu: Tom Welter und die Musel Pikes wollen endlich wieder in die Play-offs
Tom Welter (in Weiß) und die Musel Pikes wissen, dass sie in den kommenden Spielen die direkte Konkurrenz besiegen müssen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Nach den beiden Siegen in Folge gegen Düdelingen und den direkten Konkurrenten Hostert haben sich die Musel Pikes in der Herren-LBBL auf den achten Platz vorgekämpft. Eine Aufholjagd, die, anders als in der letzten Saison, diesmal zur richtigen Zeit eingesetzt haben könnte.

Es war keine leichte Saison 2021/2022 für Tom Welter und die Musel Pikes. Nach der Hinrunde standen die Moselaner mit nur einem einzigen Sieg am Tabellenende, bevor man dann kurz vor Weihnachten mit neuem Trainer und neuem Profi-Duo eine Aufholjagd startete, bei der am Ende ein einziger Punkt zum Happy End fehlte. Spielmacher Tom Welter fiel wochenlang mit einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich aus und fand später nur schwer ins Team zurück. Am Ende schaffte der Mosel-Klub dann aber als Erster der Abstiegsgruppe wenigstens noch den direkten Klassenerhalt und beendete die Spielzeit mit einer positiven Note.

Eine Situation, die man bei den Pikes so schnell nicht mehr erleben wollte, doch fand sich das Team von Trainer Milan Skobalj auch in der neuen Saison schnell in einer ähnlichen Lage wieder: Verletzter Profi-Spieler, fehlender Ersatz, angeschlagene luxemburgische Spieler. Zu Beginn gab es dann auch gleich ärgerliche Niederlagen gegen Aufsteiger Hostert (74:92) und Contern (87:93), das in der letzten Saison noch ins Relegationsspiel musste. Mit drei Siegen beendete das Team die Hinrunde Ende November auf Rang zehn, demnach erneut auf einem Play-down-Platz. Doch kann Tom Welter etwas Positives aus der Hinrunde ziehen: „Wichtig war der knappe Sieg, auf nur einen Punkt, gegen Fels. In der letzten Saison hat ein Punkt gefehlt, vielleicht ist es diesmal der Zähler, der zum Erreichen des Play-offs reichen könnte.“

Denn ähnlich wie in der letzten Saison starteten die Musel Pikes mit dem Auftkakt der Rückrunde ihre Aufholjagd, holten zuerst einen Sieg gegen Düdelingen, ein „Big Point“ gegen eine Mannschaft aus den Top fünf. Am Samstag folgte dann ein weiterer Sieg gegen den Gréngewald, womit Welter und Co. nun bei fünf Siegen stehen. „Der Sieg gegen Düdelingen war auf jeden Fall gut für die Moral. Wir haben gesehen, dass wir genauso gut wie eine der Top-Mannschaften spielen können. Gegen den Gréngewald hatten wir dann noch eine Revanche offen“, erklärt der 28-Jährige, der auf das verlorene Pokalviertelfinale gegen den Aufsteiger vor fast drei Wochen hinweist.

Neue Profis, neuer Schwung

Dass es an der Mosel inzwischen wieder besser läuft, hat man auch dem neuen Profi-Duo Antunio Bivins und Devonte Patterson zu verdanken. Bivins, der in Luxemburg etwa bereits beim Kordall und in Walferdingen spielte, bringt wichtige Erfahrung in der höchsten nationalen Liga mit, ein Punkt, der nicht zu unterschätzen ist: „Zudem haben beide eine enorme Energie, manchmal muss man sie fast schon bremsen“, erklärt Welter lachend. „Doch sie sind ein wirklich gutes Beispiel für das Team, reißen es vor allem in der Defensive mit. Bivins übt auch direkt einen ungemeinen Druck aus, wenn er am Ball ist, das ist wichtig für uns alle.“

Mit diesen beiden Spielern sind die Musel Pikes dabei, allmählich einen Rhythmus zu finden, vor allem je kompletter das Team wieder ist. „Ich muss aber sagen, dass auch die jungen Spieler in den letzten Monaten das alles richtig gut aufgefangen haben. Man sieht, dass sie bereit sind zu spielen und auch wichtige Minuten auf dem Feld bekommen“, führt der Guard weiter an. Gemeint sind etwa Jeff Mathis oder Quentin Bouttet. Doch auch der routinierte Neuzugang Gilles Kerschen hat auf einmal ein gutes Stück mehr Verantwortung bekommen und stand alleine gegen Düdelingen 38 Minuten auf dem Parkett: „Er hat keine einfache Aufgabe, da mit Luka Buntic ja ein offensiver und defensiver Leistungsträger aufgehört hat. Doch er kompensiert das wirklich gut“, meint der 28-Jährige weiter.

Schwierige Rückkehr

Tom Welter selbst hat in dieser Saison seine Wichtigkeit im Team bereits mehrmals unterstrichen, erzielte am Samstag gegen Hostert 18, zuvor gegen Düdelingen 16 Punkte. „Das verdanke ich aber auch der ganzen Mannschaft, jeder ist in der Lage, in einem Spiel mal so viele Punkte zu machen und eine Partie damit zu entscheiden. Wir sind alle dabei, unsere Form zu finden und das Angerostete zu verlieren“, erklärt er dann noch schmunzelnd. Dennoch waren die Monate zuvor für den Guard, der bei den Pikes einer der Spieler ist, die von der Jugend an im Verein sind und nach und nach in die Fußstapfen eines Guy Schmit oder Laurent Schwartz getreten sind, alles andere als einfach. Nach seiner Verletzung fand er ab letztem Februar nicht wirklich seinen Platz: „Meine Form kam nicht wirklich zurück, ich hatte mir das wirklich einfacher vorgestellt. Es war eine Phase mit einem neuen Trainer, mit neuen Profi-Spielern, alles war anders, als ich wieder spielen konnte.“ Doch in der Pre-Season hat er diesen Rückstand nun wettgemacht und sich somit auch Trainer Skobalj immer wieder empfohlen: „Ich habe in jedem Training hundert Prozent gegeben.“ 

Wir sind alle dabei, unsere Form zu finden und das Angerostete zu verlieren

Tom Welter

Nun hofft Tom Welter, dass, anders als im letzten Jahr, in dieser Saison die Aufholjagd der Musel Pikes nicht zu spät kommt: „Vor allem weil das Play-down richtig eklig ist, denn es sind sicher zwei bis drei Mannschaften dabei, die auch unter den Top acht mithalten könnten.“ Und so gilt es nun für die Moselaner, besonders gegen die direkte Konkurrenz zu punkten. „Denn mit einem Sieg bist du schnell auf Platz sechs, mit einer Niederlage rasch auf Platz zehn. So nah liegt in diesem Jahr das Mittelfeld zusammen.“ Und so steht mit Contern für die Musel Pikes noch vor der Weihnachtspause am Samstag ein enorm wichtiges Spiel auf dem Programm, in dem auch die Punktedifferenz am Ende entscheidend sein könnte.