Mittwoch22. Oktober 2025

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Flughafen FindelAuch Piloten wundern sich über häufige Reparaturarbeiten an der frisch sanierten Piste

Flughafen Findel / Auch Piloten wundern sich über häufige Reparaturarbeiten an der frisch sanierten Piste
Flugkapitän Dirk Becker erklärt, welche Konsequenzen die Reparaturen an einer Start- und Landebahn für Piloten haben Fotos: Editpress

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Nach wiederkehrenden Problemen mit der sanierten Start- und Landebahn am Flughafen Findel erwägt der Betreiber Lux-Airport eine Klage gegen die verantwortlichen Unternehmen. Flugkapitän Dirk Becker erläutert gegenüber dem Tageblatt die Auswirkungen der häufigen Sperrungen auf die Piloten.

Seit der Inbetriebnahme der sanierten Start- und Landebahn Ende 2022 kommt es am Flughafen Luxemburg-Findel immer wieder zu Problemen: Risse, Brüche und Ablösungen in der Asphalt-Deckschicht führen regelmäßig zu Sperrungen und Flugausfällen.

„So häufige Reparaturarbeiten an neuen Start- und Landebahnen sind schon ungewöhnlich“, sagt Flugkapitän Dirk Becker, Generalsekretär der Pilotenvereinigung „Association luxembourgeoise des pilotes de ligne“ (ALPL).

Ein Flugzeugpilot ist schließlich kein Formel-1-Fahrer, der jede Unebenheit auf dem Kurs kennt. Er verbringt ja mehr Zeit in der Luft als auf der Landebahn.

Dirk Becker, Generalsekretär der ALPL

„Im täglichen Betrieb ist den Piloten meines Wissens nichts Ungewöhnliches an der neuen Piste aufgefallen“, so Becker. Die zahlreichen Sperrungen – häufig nachts, aber teils auch während des Flugbetriebs, wie im Juni oder August 2024 – seien jedoch auch den Crews nicht entgangen. „Die Erneuerung der Piste war definitiv notwendig. Dass es nach der aufwendigen Sanierung aber so oft zu Problemen kommt, ist schon bemerkenswert. Da fragt man sich natürlich, wie das sein kann.“

Treibstoff und Ruhephasen

Besonders gravierend seien die Folgen, wenn Arbeiten während des Betriebs zwischen 6 und 23 Uhr stattfinden müssten. Passagiere verpassen ihr Ziel und können unter Umständen Rückerstattungen verlangen. Auch für die Besatzungen hat dies Auswirkungen: „Wenn eine Sperrung zu lange dauert und der Abflug sich verzögert, muss eine Airline irgendwann eine Bereitschaftscrew aktivieren, damit die vorgeschriebenen Ruhezeiten eingehalten werden“, erklärt Becker.

Bleibt ein Flugzeug am Boden, hat das für die Piloten zunächst keine weiteren Konsequenzen. Schwieriger wird es jedoch, wenn ein Flugzeug aufgrund einer gesperrten Piste nicht landen kann. „Dann kommt es darauf an, wie viel Treibstoff noch vorhanden ist und wie lange die Sperrung dauert. Muss man auf einen anderen Flughafen ausweichen, ist das für Passagiere und Crew deutlich aufwendiger.“ Ob Start oder Landung – eine Pistensperrung bedeutet für die Airline immer zusätzlichen logistischen Aufwand und Kosten: Crew und Flugzeug sind dann an einem anderen Ort als geplant.

Mehr in der Luft als am Boden

Von den Schäden selbst bekommen die Piloten meist nichts mit. „Man darf sich das nicht wie Schlaglöcher auf einer Straße vorstellen“, so Becker. „Es ist nicht so, dass man wie mit dem Auto über eine kaputte Straße fährt und denkt, hier müsste dringend neuer Asphalt drauf.“ Oft handele es sich um aufgeplatzte Stellen oder Ablösungen in der Deckschicht, die für Piloten nicht spürbar seien. „Ein Flugzeugpilot ist schließlich kein Formel-1-Fahrer, der jede Unebenheit auf dem Kurs kennt. Er verbringt ja mehr Zeit in der Luft als auf der Landebahn.“ Es sind die Airlines, die den Zustand der Piste genau beobachten, da selbst kleinere Anomalien an der Oberfläche die Flugzeuge beschädigen könnten.

Wegen der wiederkehrenden Schäden an der einzigen Start- und Landebahn prüft der Flughafenbetreiber Lux-Airport inzwischen rechtliche Schritte gegen die verantwortlichen Bauunternehmen, darunter C. Karp-Kneip Constructions und Felix Giorgetti. In einer Mitteilung zu Wochenbeginn erklärte das Unternehmen, man ziehe wegen der anhaltenden Probleme ein juristisches Vorgehen in Betracht. Flugverspätungen und Ausfälle verursachen hohe Kosten für die Airlines – am Ende stellt sich die Frage, wer die Verantwortung trägt und für Entschädigungen aufkommen muss.

Pierre Kerosino
2. Juli 2025 - 20.26

Anwohner sind erfreut, erkennen es hoch an dass neben den vielen enormen Rekorden an Fracht- und Menschenmassen, man sich nun doch noch,
so langsam um unsere Sicherheit kümmert…

Tarmac
2. Juli 2025 - 20.09

Da kann man nur den Kopf schütteln über diese amateurhaften
Arbeiten an der Flugpiste, Unkompetenz und Mangel an
Fachkenntnissen, ein "Audit" müsste erstellt werden.

Reinertz Barriera Manfred
2. Juli 2025 - 17.25

WIe ist es denn zu erklären dass man eine Flugpiste nicht so sanieren oder gestallten kann wie im Ausland wo es solche Probleme nicht zu geben scheint, haben wir nicht das nötige Know-how oder was_? dann sollte man Spezial-Unternehmen aus dem Ausland kommen lassen und diese einzige Piste endlich einmal ordentlich renovieren.... statt weiter nur zu basteln, auch sollte man schon einen zweite Piste haben denn Flugverbindungen sind nötig für einen Finanzplatz wie Luxemburg...