Entlastung des GesundheitssystemsAllgemeinmediziner rufen zur Grippe-Impfung auf

Entlastung des Gesundheitssystems / Allgemeinmediziner rufen zur Grippe-Impfung auf
Wegen des aktuellen Mangels an Impfdosen sollten sich nur gefährdete Personen behandeln lassen. Bis zu 120.000 Dosen werden dieses Jahr in Luxemburg erwartet – bis zu 60.000 mehr als in einem gewöhnlichen Jahr. Foto: dpa

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An Allerheiligen hat der „Cercle des médecins généralistes“ die Bevölkerung aufgerufen, die Barrieregesten zu respektieren und sich, falls nötig, auch impfen zu lassen. Ziel sei es, die Kranken- und Pflegeeinrichtungen nicht unnötig zu belasten und einer Überlastung des Gesundheitssystems vorzubeugen. Wegen des aktuellen Mangels an Impfdosen sollten sich aber nur gefährdete Personen impfen lassen.

„Gemeinsam können wir diese Krankheit überwinden“, verspricht der „Cercle des médecins généralistes“ (CMG) in einer Pressemitteilung an Allerheiligen. In ihrem Schreiben lanciert die Vereinigung einen dringenden Aufruf an die Bevölkerung, auch weiterhin die Barriere- und Hygienemaßnahmen unbedingt zu respektieren. Gleichzeitig bitten die Allgemeinärzte sämtliche Personen über 65 Jahren, sich gegen die „herkömmliche“ Grippe und die Pneumokokken-Lungenentzündung impfen zu lassen.

Diese Maßnahmen seien unerlässlich, um die Gesundheit zu erhalten, so der CMG weiter. Betroffen seien aber nicht nur ältere Semester: Auch Träger einer chronischen Krankheit sollten sich unbedingt gegen die genannten Krankheiten impfen lassen. Nur so könne ein jeder seinen Beitrag dazu leisten, in Zeiten einer sanitären Krise die Krankenhausaufenthalte zu verringern und gleichzeitig auch das Pflegepersonal zu entlasten. Im Hinblick auf die steigenden Infektionszahlen soll eine Überlastung des Gesundheitssystems auf jeden Fall vermieden werden.

„Wenn Sie sich krank fühlen und Grippesymptome haben, zögern Sie nicht, einen Allgemeinmediziner telefonisch zu konsultieren“, rät der CMG und verspricht: „Wir sind hier, um Sie zu beraten und zu begleiten!“ Wer hingegen an einer chronischen Erkrankung leide, dürfe auf keinen Fall die Behandlung oder Nachsorge abbrechen. Damit geht die Vereinigung der Luxemburger Allgemeinärzte auf die Vorsicht ein, mit der manche Patienten seit Ausbruch der Pandemie die eigene Pflege angehen.

Tatsächlich sind viele Betroffene der Meinung, sie könnten oder dürften das Gesundheitssystem aktuell nicht auch noch mit der eigenen Krankheit belasten. Eine durchaus löbliche Entscheidung, die jedoch auf keinen Fall auf Kosten der eigenen Gesundheit gehen darf. Deshalb auch der Aufruf des CMG, die eigene Pflege nicht zu vernachlässigen. Der eigene Hausarzt werde alle notwendigen Vorkehrungen treffen, um seine Patienten weiterhin sicher behandeln zu können, betont der Zirkel in seinem Schreiben. „Während dieser Krise werden Ihre Hausärztinnen und Hausärzte an Ihrer Seite bleiben“, heißt es weiter.

Mangel an Impfdosen

Impfen lassen sollten sich die Betroffenen indessen, „solange die entsprechenden Impfstoffe verfügbar sind“. Tatsächlich klagen immer mehr Patienten und Apotheken seit Wochen über einen Mangel an Impfstoffen. In manchen Apotheken waren die vorbeugenden Medikamente zwischenzeitig ganz vergriffen.

Der Staat greife in einen freien Markt nur dann ein, wenn dieser nicht mehr in der Lage sei, sich selbst zu regulieren, ruft Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) vor diesem Hintergrund in einer Antwort auf eine diesbezügliche Dringlichkeitsfrage des Abgeordneten Jean-Marie Halsdorf (CSV), selbst ein gelernter Apotheker, in Erinnerung. Dieser wollte von der Ministerin wissen, wie die Regierung auf den Impfstoffmangel zu reagieren gedenke. Vor allem um sicherzustellen, dass bei der nächsten Lieferung die gefährdeten Personen prioritär behandelt werden.

Wegen der Pandemie habe die Regierung bereits früh damit gerechnet, dass die Nachfrage nach Grippe-Impfungen im Herbst steigen könnte, so Lenert. Deshalb habe sich die „Santé“ im Juni dazu entschieden, in Absprache mit dem „Syndicat des pharmaciens luxembourgeois“ auf eigene Faust rund 30.000 Impfdosen zu erwerben. Das noch zusätzlich zu den Impfstoffen, die bereits von den Apotheken bestellt und gelagert wurden. Diese Lieferung wird aber erst Anfang Dezember erwartet, betont die Gesundheitsministerin.

Im September habe das Gesundheitsamt Ärzte und Apotheker in einem Rundschreiben daran erinnert, prioritär nur gefährdete Menschen impfen zu lassen. Diese Mahnung wurde gleich zwei Mal erneuert, zuletzt noch Mitte Oktober. Ende September seien von unterschiedlichen Produzenten rund 55.000 Impfstoffe nach Luxemburg geliefert worden. Aktuell werden noch 30.000 weitere Dosen erwartet. Anfang Dezember können die Apotheken noch mit 5.000 weiteren Impfdosen rechnen, zusätzlich zu den von der Regierung bestellten 30.000 Einheiten.

„Dies wären dann insgesamt 120.000 Dosen“, unterstreicht Paulette Lenert in ihrer Antwort. Zum Vergleich: In normalen Zeiten werden jährlich zwischen 60.000 und 80.000 Impfdosen nach Luxemburg geliefert. „Allerdings gibt es derzeit in ganz Europa einen Mangel an Impfstoffen“, fährt Lenert fort. „Es ist also nicht damit zu rechnen, dass noch zusätzliche Dosen nach Luxemburg geliefert werden.“

Man sei nicht imstande, dieses Jahr die gesamte Bevölkerung gegen die Grippe zu impfen. Aus diesem Grund werden gefährdete Menschen bevorzugt behandelt, vor den Mitarbeitern in Gesundheitsberufen, die im direkten Kontakt zu eben diesen gefährdeten Personen stehen. Erst wenn diese Menschen versorgt sind, sollen sich auch andere Bürger impfen lassen können.

De klenge Frechdachs
3. November 2020 - 13.42

@UWE. Wann dir kapabel sidd dësen Artikel ze liesen an ze verstoen, wéi kann et sinn, dass dir de Blödsinn do gleeft de Gates wéilt eis impfe loossen, fir eis béis ze wëllen? Firwat gleeft dir éischter esou eng Geschicht a reegt iech doriwwer op, am Plaz sech fir real a wichteg Saachen opzereegen, wéi zB di horrend Wunnengspräisser hei am Land, oder Minister di mattendran ophalen an sech dann a Verwaltungsréit annisten, nodeems se den Terrain präparéiert hunn, oder di Ongerechtegkeet, dass den Ënnerscheed tëscht Aarm a Räich ëmmer méi däitlech gëtt... An dann na mol zu den Impfungen. Gidd zeréck an d'Geschicht an de 50er wou se massiv Impfunge géint Kannerlämung gemaach hunn. Kuckt no wat eng "eiserne Lunge" ass. A lo stellt iech eng Welt vir ouni Impfungen. Mir hu jo lo grad eng Pandemie, wou mir wéinst Mangel un Impfung eis massiv Aschränke mussen. Hätte mir aner Krankheeten net ausgerott, wéi géife mir haut liewen? Wéi vill Leit wiere gestuerwen? Wéi vill vun deenen di iech no stinn an déi dir gären hutt?

RisikoPatient
3. November 2020 - 10.44

Die sozialdemokraten, als verteidiger der freien markwirtschaft, das sind wir gewohnt . Dass lenert aber selbst in pandemiezeiten den gesetzen der “freien markwirtschaft” vertraut, die sich angeblich selbst reguliert und in den naechsten wochen genug grippeimpstoffe “herbeiregulieren”wird dass eine flaechendeckende grippeimpfung moeglich wird zeugt von einer guten dosis naivitaet oder konzeptlosigkeit.

churchill
2. November 2020 - 9.54

Ech hu mech nach nie geint d'Gripp impfen gelooss.An ech hat ereischt eng Influenza,dat war virun 52 Joer.De Virus muteiert souwisou an den Senn vun enger Grippeimpfung fannen ech mei wei fraglech.Et ass esou wei den "Observer" an sengem Kommentar seet.

Uwe
2. November 2020 - 9.07

Yep und alle sollen schon mal üben für das Seuchenzeug vom Schwerverbrecher Gates.

Observer
2. November 2020 - 8.36

Lasst euch impfen! Da wir keinen Impfstoff haben bekommt ihr ein Placebo.Das hilft auch gegen Corona!

Roger
2. November 2020 - 8.07

Wir et net un der Santé gewiecht, des Joer dei Grippeimpfung ze regulariséieren? Et gouf näischt gemach fir déi vulnerabel Leit als éischt ze impfen. Deen éischte war einfach vir... wat en Armut déi Santé!

Realist
2. November 2020 - 7.16

Lasst euch impfen? Guter Witz. Schon seit Wochen gibt es nirgends mehr Impfstoff. Und falls tatsächlich im Dezember noch die eine oder andere Ladung Luxemburg erreichen sollte, wird es zu spät sein, denn bis die Leute damit geimpft sein werden, bzw. die Impfung wirksam sein wird, kann es schon Ende Januar sein. Totalversagen.