ADR bietet als Kongress getarnte Büttenreden

ADR bietet als Kongress getarnte Büttenreden
Foto: Robert Schneider

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Als Wahlkongress angekündigt, entpuppte sich die ADR-Veranstaltung vom Samstagabend im Bonneweger Kulturzentrum eher als einpeitschende Kundgebung für die Kandidaten mit anschließender Speisung derselben.

Immerhin versuchten sich Parteipräsident Jean Schoos und Spitzenkandidat Gast Gibéryen als humoristische Redner, der eine mit weniger, der andere mit mehr Talent zur Übung der politischen Büttenrede, nach bayrischem Bierzelt-Modell.

Was festzuhalten bleibt, waren neben den bekannten rechten bis sehr rechten Vorstellungen der Partei, die seit einigen Jahren die Wachstumsfrage stellt bzw. die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Wachstums und des damit verbundenen demographischen in Frage stellt, die Aussagen in den Wahlvideoclips, die doch sehr niedrige Instinkte des Wahlvolks ansprechen sollen.

Von Verkehr bis Wohnungsbau

Die Verkehrsprobleme will die ADR, wie mittlerweile viele andere Parteien, mit kostenlosem öffentlichen Transport und vielen Expressbussen in den Griff bekommen. Auch die Wohnungsprobleme will die Partei lösen.

Dass Asylanten der ADR nicht unbedingt willkommen sind, wurde zwischen den Zeilen offensichtlich, klar ausgesprochen wurde die Abneigung nicht; immerhin wurde aber heftigst darauf gepocht, dass Luxemburgisch als Integrationssprache herhalten müsse. Besonders die ASTI und deren Exponenten scheinen es Parteipräsident Schoos angetan zu haben, der gleich mehrmals auf Serge Kollwelter und die Unterstützungsorganisation für Einwanderer schoss.

So weit nichts Neues also vom Präsidenten. Gast Gibéryen sieht seine Partei mit einer Verschwörung der anderen Parteien konfrontiert, die „alle gegen die ADR“ seien; selbstredend sei dies ein Ausdruck der Angst, die diese vor den alternativen Politikvorstellungen haben würden.

In einem pseudophilosophischen Exkurs beschäftigte er sich dann noch, ehe die paar Dutzend Kandidaten zum Buffet geladen wurden, mit dem Thema Meinungsfreiheit. Diese sei gefährdet, da viele Menschen im Lande sich nicht mehr trauten, ihre Meinung kundzutun, weil sie befürchteten, als Extremisten abgestempelt zu werden. Er schloss seine Rede mit Angriffen auf die CSV und ihren Spitzenkandidaten Wiseler, der im Zeitalter von GPS-Geräten in jedem Auto stolz verkünde, einen Kompass gefunden zu haben, und auf das demoskopische Institut TNS Ilres, das – so unterstellte der Parlamentarier – versucht habe, das Referendum zu manipulieren.

J.C. KEMP
25. September 2018 - 9.21

Mir brauchen déi eng an déi Aner Domm Rietspartei nët. A scho guer nët an enger Regierung.

Justin
24. September 2018 - 22.15

Natürlich! Die trainieren ja das ganze Jahr über Büttenreden im Parlament.

roger wohlfart
24. September 2018 - 13.17

An der Chamber, an dem Héichen Haus um Krautmaart , sinn och nët seele Bütterieden um Programm, déi ët nawell a sech hunn!

Jang
24. September 2018 - 13.10

Alles Show an groussen Affentheater.

MF
24. September 2018 - 12.34

"Diese (die Meinungsfreiheit) sei gefährdet, da viele Menschen im Lande sich nicht mehr trauten, ihre Meinung kundzutun, weil sie befürchteten, als Extremisten abgestempelt zu werden. " Wir brauchen keine braune "merde", das hat mit Meinung nichts zu tun aber wohl mit Extremismus und der dazu gehörenden m....

H.Horst
24. September 2018 - 9.28

Unbestätigten Gerüchten zufolge wurden in der Pause auch Aluminium-Hüte und Rheumadecken zu einem absoluten Freundschaftspreis feilgeboten.

Jacques Zeyen
24. September 2018 - 9.12

" Wolle mer se reinlasse?" ist dann auch der Ruf beim Geckenfestival in der Fasenacht. Ob wir sie reinlassen wird im Oktober entschieden.Vielleicht ist das Niveau der Wähler bis dato noch etwas anspruchsvoller geworden. Was alles möglich ist sehen wir in Amerika und Italien. Gyberien will mit seiner braunen Horde unbedingt dabei sein und sogar der angeschlagene Mehlen steht wieder in erster Reihe. Mit Programmpunkten wie " Religionsunterricht wieder in die Primärschule" oder "Sexualerziehung nur durch die Eltern und zwar daheim" etc. beweist diese Partei wo sie herkommt. Aus dem Mittelalter. "Alle sind gegen die ADR?" Erstaunlich