Overshoot Day7,3 Erden wären nötig: Luxemburg hat bereits alle Ressourcen aufgebraucht

Overshoot Day / 7,3 Erden wären nötig: Luxemburg hat bereits alle Ressourcen aufgebraucht
Overshoot Day: Luxemburg belegt nach Katar den zweiten Platz im weltweiten Ranking Screenshot: Global Footprint Network

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Nach knapp zwei Monaten hat Luxemburg bereits alle Ressourcen für das Jahr 2024 aufgebraucht. Eine gewohnt desaströse Bilanz, die sich auch durch den Faktor Tanktourismus nicht schönreden lässt. Die Direktion für Verbraucherschutz ruft die Einwohner Luxemburgs dazu auf, ihre Konsumgewohnheiten anzupassen.

Mal wieder landet Luxemburg bei dem Overshoot Day auf dem zweiten Platz hinter Katar. Würde die gesamte Welt so konsumieren wie Luxemburg, wären die jährlichen Ressourcen bereits am 20. Februar aufgebraucht. Die sechs Tage, die das Großherzogtum im Vergleich zum vergangenen Jahr gutmachen kann – damals fiel der Overshoot Day noch auf den 14. Februar – verhelfen jedoch nicht zu einem besseren Ranking. Katars Overshoot Day fällt auf den 11. Februar. An dritter Stelle stehen die Vereinigten Arabischen Emirate (4. März), gefolgt von Kuwait (5. März). Als zweiter europäischer Staat belegt Estland den sechsten Platz (8. März).

Aus dem vom Global Footprint Network zur Verfügung gestellten Zahlenmaterial geht hervor, dass 7,3 Erden vonnöten wären, würde jeder so leben wie die Einwohner Luxemburgs. Der wohl einschneidendste Faktor für die Platzierung ist Luxemburgs CO2-Bilanz bedingt durch den Konsum, aber auch die Produktion von Gütern. Andere Maßwerte wie der ökologische Fußabdruck der Landwirtschaft, der Beweidung, der Fußabdruck von Waldprodukten und jener durch bebautes Land fallen im internationalen Vergleich weniger ins Gewicht. Inwiefern der Faktor Pendler Luxemburgs Wertung beeinträchtigt, lässt sich jedoch nicht aus dem Zahlenmaterial herauslesen.

Der Nachhaltigkeitsrat (CSDD) setzt Luxemburgs Ressourcenverbrauch in Erden für das Jahr 2022 etwas niedriger an: So seien 6,7 Erden vonnöten, um die luxemburgische Lebensweise zu gewährleisten. Davon gingen 1,63 auf das Konto des Tanktourismus, also rund 24 Prozent.

Angesichts des Overshoot Days kritisierte der Nachhaltigkeitsrat bereits vergangenen Freitag Luxemburgs exponentielles Wachstumsmodell, auf dem das nationale Rentensystem basiert. So stelle die Notwendigkeit eines exponentiellen Wachstums nicht nur eine immer weiter steigende Hypothek für junge Menschen dar, sondern sei „ganz einfach physikalisch nicht möglich“. 

Der ökologische Fußabdruck Luxemburgs aufgeteilt in sieben Bereiche und deren Ressourcenbedarf in „Erden“
Der ökologische Fußabdruck Luxemburgs aufgeteilt in sieben Bereiche und deren Ressourcenbedarf in „Erden“  Grafik: CSDD

Kein „unabwendbares Schicksal“

Auch die Direktion für Verbraucherschutz greift den Overshoot Day in einer Pressemitteilung auf: „Obwohl die Verschiebung dieses Datums ein Fortschritt gegenüber 2023 ist, reicht die Verschiebung bis zum 20. Februar immer noch nicht aus, um wirklich zufriedenzustellen.“ Bei diesem Datum handele es sich jedoch keinesfalls um ein „unabwendbares Schicksal“, schreibt die Direktion und ruft die Einwohner Luxemburgs zu einem verantwortungsvolleren Konsumverhalten auf: Jeder könne dazu beitragen, dieses Datum weiter nach hinten zu verschieben. „Durch die Übernahme einiger Reflexe in seinem Alltag kann jeder seinen Beitrag dazu leisten“, heißt es in dem Presseschreiben.

So rät die Direktion für Verbraucherschutz beispielsweise von Impulskäufen ab und verweist zudem auf Secondhand-Ware, um die Lebensdauer von Gegenständen zu verlängern. Darüber hinaus sollte öfter repariert, Ersatzteile beschafft und deren Verfügbarkeit im Vorfeld überprüft werden, anstatt immer wieder auf Neuware zurückzugreifen. Auch durch die Verlängerung von Garantien ließen sich Ressourcen sparen. Energieeffiziente Haushaltsgeräte reduzierten den Verbrauch zusätzlich.

Die Direktion warnt zudem vor der Versuchung, die von der sogenannten Fast Fashion ausgeht. Hinter den Billigprodukten würden sich oft ausbeuterische Praktiken und ein „desaströser CO2-Fußabdruck“ verbergen.

Saisonale und lokale Lebensmittel seien in jedem Fall den von weit her importierten Produkten vorzuziehen. Zudem rät die Direktion für Verbraucherschutz, auf die Haltbarkeit der Lebensmittel zu achten: So sei zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum zu unterscheiden. Lebensmittel können in der Regel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrt werden.

Auch ein häufigeres Zurückgreifen auf die öffentlichen Transportmittel oder das Fahrrad trügen zu einer Verbesserung von Luxemburgs CO2-Bilanz bei.

Die Rolle des Staates bei der Reduktion des Konsums und Verbesserung des CO2-Fußabdrucks werden in der Pressemitteilung jedoch in keinster Weise erwähnt.

Lucilinburhuc
23. Februar 2024 - 13.38

@quatsch Artikel/Stat = Pro kopf, ergo relativ Sie = absolut Sitzen, sechs.

clauma
22. Februar 2024 - 7.01

Gring Propaganda........a keen lauschtert drob...;)

Romain
21. Februar 2024 - 10.45

Das Problem der Überbevölkerung ist gleich gelöst. Der Krieg ist schon in Anmarsch

Pätter
21. Februar 2024 - 10.42

@öko a.e.w. / Wât e Quatsch

ökostalinist
20. Februar 2024 - 16.23

@Jemp: Déi Gréng sinn grad net an der Regierung, mä den Opruff manner ze konsuméieren koum vum Ministère vum Martine Hansen (CSV). Wien rietsextrem wielt, well hien sech vun deenen Gréngen gegängelt fillt, huet zwar wierklech näischt verstaanen. Déi Rietsextrem wäerten hien och gängelen. Da wäerten sech verschidde Leit nach wënschen, si "missten" mat engem Elektroauto fueren.

Jemp
20. Februar 2024 - 13.54

Wann een all Joer esou e Blödsinn, wéi déi dote Statistik publizéiert, da brauch ee sech och net ze wonneren, wann eng gring Partei ofgestroft gett. Hei gett all Letzebuerger, egal ob arme Schlucker ouni Auto a Wunning, oder räiche Geldsak mat Ferrari, Yacht a Privatjet an dat selwecht Deppe gehäit. Et geet den einfache Leit furchtbar op de Sak, wann se permanent (oft vu"Gringen" déi selwer 10 mol esouvill Ressource verbrauche wéi sie) virgesouert kréien, sie missten sech nach weider aschränken. An denen anere Länner ass et dat selwecht. Ob se elo vir oder hannen an deer idiotescher Lescht stinn, ass do komplett egal. Mat esou Kalwereien steppelt ee just emmer méi Leit derzou ob, déi Gring bei der Däiwel ze wenschen an eng extrem riets Partei ze wielen.

quatsch
20. Februar 2024 - 13.29

china 1. Juni? China ist für 1/3 aller co2 emissionen verantwortlich und hat eine bessere bilanz als lux (weniger als 0,02% sagt der lsap-Goebels). auch wenn china 2030 40% oder 2040 50% verursacht, stehen die immer noch besser da als die kleinen Luxemburger. Global Footprint Network eine grüne Traumwelt.

ökostalinist
20. Februar 2024 - 12.54

Und die tollen Investments unserer wunderbarer "Fongenindustrie" sind noch nicht einmal in der Rechnung mit drin. Leider scheint es in der luxemburgischen Politik nur zwei Lösungen zu geben: Den "Konsumenten" zu verurteilen oder den Kopf in den Sand zu stecken. Die neue Regierung macht auch irgendwie beides.

Du meine Güte
20. Februar 2024 - 12.04

Da kann man aber nicht die Schuld an die Sportwagen und Oldtimer geben. Die meiste Porsche Ferrari Maserati stehen noch im Winterschlaf. Oldtimer Rallys wurde auch noch keine gefahen. Ich fühl mich beruhigt mit meinem reinen Gewissen.

Emile Müller
20. Februar 2024 - 10.36

Mir gefällt diese Prognose für Luxemburg richtig gut... Alles was wir tun müssen um 2050 unseren "ökologischen Fußabdruck" in die Norm zu bekommen, ist, den Grenzgängern den Zugang zum Land verweigern, nichts mehr einfliegen, den Dienstleistungssektor, also unsere geliebten Banken abschaffen, Keine Energie mehr im Haushalt benutzen, also Adios Warmwasser und Co., den Bausektor noch um weitere 60% zurückfahren, sie lebe hoch die lieben Wohnkosten, die Industrie um 80% zurückfahren (tja die schafft sich ja selber ab, China we are coming) und den Konsum um 60%, sprich bitte zurück ins Steinzeitalter.... Das Problem mit solchen "flashy" Statistiken ist, dass tatsächlich einige unserer Politiker auf so einen Müll reinfallen (vorallem jene mit gekauften und nicht erarbeiteten Diplomen) und dann Versuchen Luxemburg gut dastehen zu lassen auf die Kosten der Bürger...

Hartmut
20. Februar 2024 - 10.21

Jedes Jahr das gleiche. Einfach lächerlich diese Statistiken. Jedes Mal sind wir dabei wenn es um komische Rekorde geht. Sprit, Alkohol, Tabak, Ressourcen, Verdienst, Pensionen, u.s.w., u.s.f.

Pierre Kerosino
20. Februar 2024 - 8.54

E puer Leit fuere Vëlo, déi meescht huele fir alles trotzdem X mol am Joer de Fliger. Domat ass déi national Rechnung vum Co2 schnell gemaach.

JJ
20. Februar 2024 - 8.43

und weiter geht´s mit der Miesmacherei. Als würden die ,demnächst, 1000 000 Einwohner Luxemburg´s den Globus retten können,sogar wenn sie es wollten. Bauen auf Teufel komm raus,höher,weiter,schneller.Transportinfarkt fast täglich und jeden Tag ein Fest. Nur ,die Welt muss nicht gerettet werden sondern der Mensch.Sieht aber nicht gut aus. Auf unserem Grabstein wird stehen: " Zuviel war nicht genug."

Romain
20. Februar 2024 - 8.02

Es gibt Tausende Km2 Wüste auf dem Planeten die noch nicht angebaut oder bebaut sind. Also los, machen wir diese auch noch zunichte. Von den Regenwälder haben wir schon die Hälfte erledigt

Romain C.
20. Februar 2024 - 7.10

Ich habe versucht auf den Händen zu gehen. Das funktioniert nicht. Dann dachte ich wir sollten einige Exoplaneten auf uns registrieren lassen und könnten so weiter auf grossem Fuß leben. Alles eine Frage der Statistik......