FR.A.RTFrauen in der Kunstwelt (6): Mila Thoma, 2000, Luxemburg/Berlin

FR.A.RT / Frauen in der Kunstwelt (6): Mila Thoma, 2000, Luxemburg/Berlin
Mila Thoma Foto: Anouk Flesch

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mila Thoma begann während des ersten Lockdowns 2020, mit dem Fineliner jene Räume zu zeichnen, in denen sie viel Zeit verbringt. Im Februar 2021 stellte sie ihre Werke zum ersten Mal im Rahmen der Pop-up-Ausstellung „D’épicerie“ in Cents aus. Sie studiert im zweiten Jahr Architektur an der Technischen Universität in Berlin. Demnächst will sie nicht mehr nur Innenansichten, sondern auch Gebäude zeichnen.

Tageblatt: Beschreiben Sie sich in drei Wörtern.

Mila Thoma: Sensibel, aufgedreht und aufmerksam.

Hat Kunst ein Ziel, und wenn ja, welches?

Ja, es geht darum, etwas auszudrücken. Das kann alles sein, negative Gefühle, positive Gefühle, Momente … Das muss aber nicht heißen, dass das vom Betrachtenden auch genau so aufgenommen werden muss.

Zu welcher Tageszeit sind Sie am kreativsten?

Abends. Sobald es dunkel wird, kann ich besser arbeiten.

Welchen Teil des Kunstschaffens gefällt Ihnen am wenigsten?

Mir fällt es schwer, auf die Idee selbst zu kommen, vor dem weißen Blatt zu sitzen und ein Werk anzufangen. Sobald ich weiß, was ich machen will, geht es wie von selbst.

Wo, an wem oder an was lassen Sie sich am liebsten inspirieren?

Ich inspiriere mich viel an meiner Familie, besonders von meiner Mutter habe ich viel gelernt. Momentan ist Architektur meine Hauptinspirationsquelle und es begeistert mich, Räume oder Gebäude zu malen.

Welche Rolle hat Kunst für Sie persönlich während der Corona-Pandemie gespielt?

Die Pandemie hat ausgelöst, dass ich überhaupt angefangen habe, zu zeichnen. Von der Uni bekam ich die Aufgabe, die Räume zu zeichnen, in denen ich pandemiebedingt viel Zeit verbracht habe. Das hat mir so viel Freude gemacht, dass ich das weitergemacht habe. Jetzt hilft mir das Zeichnen, um neben dem Studium den Kopf freizukriegen.

Womit verbringen Sie gerne Ihre Zeit außerhalb des Kunstschaffens?

Ich tanze viel, das ist meine Passion. Außerdem besuche ich gerne Museen, Ausstellungen und Flohmärkte und liebe es, zu reisen.

Wie erfahren Sie die Kunstszene als Frau?

Ich denke, ich bin noch nicht lange genug dabei, um schon Erfahrungen gesammelt zu haben.

Wie sehen Sie die Zukunft der Kunstszene in Luxemburg?

Mir fällt auf, dass immer mehr Menschen aus meiner Altersklasse um mich herum anfangen, kreativ zu sein. Allerdings begegnen viele Schwierigkeiten, ihre Werke auszustellen. Auf Instagram zeigen aber immer mehr Menschen ihre kreative Seite, sei es bildende Kunst, Musik oder andere Kunstformen. Auch sonst habe ich aber den Eindruck, dass es immer mehr interessante Initiativen gibt.

Welche luxemburgische Künstlerin empfehlen Sie?

Da fällt mir zuerst meine Mutter Marie-France Philipps ein.

FR.A.RT

Frauen sind in der Kunstwelt nach wie vor unterrepräsentiert. Um dem entgegenzuwirken, stellt die FR.A.RT-Porträtserie Künstlerinnen vor, die eine Verbindung zu Luxemburg haben. Jedes Porträt besteht aus einem Interview und Fotos. Das Projekt schließt diverse visuelle Kunstgenres sowie etablierte Künstlerinnen und Newcomerinnen ein.