BasketballSchwerer Saisonstart: Den Musel Pikes fehlt ein zweiter US-Spieler 

Basketball / Schwerer Saisonstart: Den Musel Pikes fehlt ein zweiter US-Spieler 
Musel-Pikes-Kapitän Jean Kox (in Weiß) sieht noch keinen Grund zur Panik Foto: Jerry Gerard

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Letzte Saison waren die Musel Pikes so nah wie noch nie am ersten Meistertitel dran. Leider gleicht die neue Spielzeit nicht der vorherigen. Trotz eines schwierigen Saisonbeginns gibt es noch keinen Grund zur Panik an der Mosel. 

Kapitän Jean Kox will keine Gedanken an den verpassten Titel durch Corona vergeuden. „Wenn ich gewusst hätte, dass unsere letzte Partie gegen Esch das alles entscheidende Spiel um die Meisterschaft gewesen wäre, hätte ich mir gerne drei Spritzen verabreichen lassen, um auf dem Platz zu stehen. Man muss aber auch zugeben, dass man sich nichts kaufen kann mit solch einem Titel. Auch Esch prahlt nicht damit. Es stimmt allerdings, dass wir die Saison fertig spielen wollten, und dass wir das Pokalfinale bestreiten wollten, aber es ist eben, wie es ist. Da hilft kein Lamentieren, jetzt konzentrieren wir uns auf die neue Saison.“ Wohl wissend, dass es das Jahr der Musel Pikes hätte sein können, will Kox keine Zeit mit Bedauern verschwenden. Was hätte sein können, ist definitiv abgehakt. Sein Blick ist nach vorne gerichtet und seine Konzentration ist dem Hier und Heute geschuldet. Leider unterscheidet sich der aktuelle Saisonstart vom letztjährigen Geschehen deutlich. 

Parallelen zu 2018

Ganz im Gegenteil tun sich Parallelen zum Herbst 2018 auf. Damals waren die Musel Pikes arg gebeutelt von Ausfällen. Bedingt durch Verletzungen und verschiedene Abwesenheiten hatten die Moselaner zeitweise nur einen zahlenmäßig stark eingeschränkten Kader zur Verfügung. Die Erfolge blieben lange aus und trotz einer guten Reaktion konnten die Musel Pikes dem Abwärtsstrudel nicht mehr entkommen und mussten gar in die Abstiegsgruppe. Jean Kox möchte diesen Vergleich jedoch nicht gelten lassen. „Es ist klar, dass unser Start nicht geglückt ist. Wir spielen nur mit einem Amerikaner und einer kleinen Rotation. Das kann uns nur besser machen für die Zukunft.“ Der Moselaner Kapitän hat keine Angst vor einer ähnlichen Saison wie vor zwei Jahren. „Wir besitzen ein enormes Potenzial und haben mehr Spieler, mehr talentierte Spieler als damals. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ausländer, der schon im Team ist. Er ackert viel, spielt gut nach vorne und ist sehr professionell. Wir warten jetzt auf den zweiten Profispieler und hoffen dann auf einen kleinen Run. Wir sind uns bewusst, dass es keine einfachen Partien für uns gibt. Ziel ist ein Platz unter den besten acht, und dann sehen wir von Spiel zu Spiel.“

Der nächste Gegner, Düdelingen als Titelaspirant, wird sicherlich kein Selbstläufer. Kox ist sich bewusst, dass es für die Musel Pikes keine einfachen Gegner gibt. „Aber es herrscht für uns kein Grund zur Panik. Wir sind erfahren genug, damit wir keine Krise heraufbeschwören. Wir existieren schon seit Jahren als Team. Jeder hält den Kopf hoch, auch wenn der eine oder andere auch mal enttäuscht ist. Nach dem Wochenende ist das vergessen und wir bereiten uns ab montags wieder auf das nächste Spiel vor.“ 

Gegen eine starke Mannschaft aus Ettelbrück konnten die Moselaner am Samstag lange Zeit mithalten. „Es war ein sehr intensives Spiel. Ettelbrück ist seit Jahren ein physisch sehr starkes Team. Auch dieses Jahr haben sie zwei starke Amerikaner und eine breite Bank. Somit waren sie am Ende vielleicht etwas spritziger als wir. Einigen Spielern fehlt bei uns noch die nötige Erfahrenheit. Aber wir befinden uns in einem Lernprozess. Zurzeit fehlt uns ein zweiter Amerikaner und dann bekommen wir auch die gewünschte Tiefe im Kader, mit einer größeren Rotation.“

Im nächsten Spiel dürfte das fehlende Element (das Tageblatt berichtete gestern von der Verpflichtung des Kanadiers Ottey) das Pikes-Leibchen tragen. Dies unterstreicht die Zuversicht des Moselaner Kapitäns. Kox weiß, dass man manchmal etwas Zeit braucht, um seinen Rhythmus zu finden und nimmt den Gegner vom Wochenende als gutes Beispiel. „Ettelbrück erlebte letztes Jahr auch einen schwierigen Beginn, fand aber dann zu seinem Spiel zurück. Es ist keine Katastrophe. Momentan steht es 1:3, aber sogar wenn wir noch drei Partien verlieren, fallen wir nicht in einen Krisenmodus. Wir kennen uns seit ewig und sind Freunde. Wir unternehmen auch Dinge außerhalb vom Basketball. Wir ziehen alle an einem Strang.“ Alles Elemente, die ein Team zusammenschweißen und auch schwierige Phasen besser durchzustehen helfen. Die Musel Pikes sind also noch nicht abzuschreiben. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Spirale dann wieder nach oben zeigt.