BeschäftigungNur noch 15 neue Jobs pro Tag: Die Zahl der Angestellten wächst langsamer

Beschäftigung / Nur noch 15 neue Jobs pro Tag: Die Zahl der Angestellten wächst langsamer
Die Zahl der Angestellten wächst heute spürbar langsamer als noch vor einem Jahr Foto: AFP/Joe Raedle

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Seit Jahresbeginn wächst die Zahl der Angestellten hierzulande deutlich langsamer als in den Jahren zuvor. Wachstum gab es im dritten Quartal 2023 vor allem im Finanzsektor, beim Staat und im Handel. Im Bausektor und in der Industrie wurden hingegen Rückgänge bei der Zahl der Beschäftigten gemessen.

Im abgelaufenen Jahr sind hierzulande deutlich weniger neue Arbeitsplätze entstanden als in den Jahren zuvor. Etwas mehr als 5.000 Arbeitnehmer wurden in den elf Monaten Januar bis November 2023 zusätzlich eingestellt. Dieser Anstieg klingt nach viel, ist jedoch spürbar weniger als in den Jahren zuvor, als Monat für Monat Zuwächse von mehr als 1.000 Personen gemessen wurden. Auf insgesamt 484.628 Menschen belief sich die Zahl der Angestellten (saisonbereinigt) im November.

Bereits seit Jahresbeginn dreht der Wachstumsmotor etwas langsamer. Während im Januar 2022 auf dem Jobmarkt noch eine Zuwachsrate (verglichen mit dem Vorjahr) von 3,7 Prozent verbucht wurde, lag das Wachstum der Zahl der Angestellten Anfang 2023 nur noch bei 2,8 Prozent und in Monat November nur noch bei 1,4 Prozent, wie neue Statec-Zahlen zeigen.

Umgerechnet in neue Jobs pro Tag bedeutet das, dass in den Monaten Januar bis November 2023 im Schnitt täglich 15 neue bezahlte Arbeitsplätze entstanden sind. Das klingt nach viel, ist aber deutlich weniger als in den beiden Vorjahren, als ein Plus von 42 neuen Jobs pro Tag gemessen wurde.

Unterschiedliche Entwicklung pro Sektor

Was nun die Entwicklung bei der Schaffung neuer Jobs im dritten Quartal (Juli bis September) angeht, zu der Statec letzte Woche eine Pressemeldung verschickt hat, so wurden Zuwächse (im Vergleich zum Vorquartal) im Finanzwesen, im Bereich „Handel, Transport, Gastgewerbe und Beherbergung“ und im Bereich „Verwaltung und sonstige öffentliche Dienste“ (plus 0,9 Prozent) verzeichnet. Auch im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Beschäftigten in diesen drei Bereichen zugelegt. Um rund drei Prozent. In zwei Sektoren jedoch ist die Zahl der Beschäftigten hierzulande heute niedriger als ein Jahr zuvor: In der Industrie ist es ein Rückgang von 0,3 Prozent und im Bauwesen von 1,4 Prozent.

Mit je über 100.000 Beschäftigten sind der Handel und die öffentliche Verwaltung die beiden gewichtigsten Sektoren für den Luxemburger Arbeitsmarkt. Dahinter folgen der Sektor der Unternehmensdienstleistungen mit etwas mehr als 80.000 Jobs, der Finanzsektor und das Bauwesen, mit leicht über 50.000, und die Industrie mit über 38.000.

Weitere Verlangsamung wird erwartet

Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Statec, nach einer Zuwachsrate von 3,4 Prozent im Jahr 2022, nun nur noch mit 2,1 Prozent. 2024 soll sich die Wachstumsrate der neuen Jobs dann noch weiter, auf 1,3 Prozent verlangsamen.

Für die Finanzen der Regierung ist das stetige Wachstum der Arbeitsplätze eine gute Entwicklung. Die Einnahmen aus diesem Bereich sind seit vielen Jahren am Wachsen. Seit 2010 war die Marke von zwei Milliarden Euro jährlich ständig überschritten worden. Seit 2014 lagen die diesbezüglichen Jahreseinnahmen bei mehr als drei Milliarden. Im Jahr 2019 war die Schwelle von vier Milliarden erstmals überschritten worden.

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