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LIST-ReportWeiter kein Grund zur Entwarnung: Immer noch viele Corona-Spuren im Abwasser

LIST-Report / Weiter kein Grund zur Entwarnung: Immer noch viele Corona-Spuren im Abwasser
Die Forscher des LIST untersuchen das Abwasser auf Coronaviren und veröffentlichen regelmäßig die Ergebnisse Symbolfoto: Pixabay

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Die Abwässer in Luxemburg sind weiterhin stark mit dem Coronavirus belastet: Das passt zu den aktuellen Fallzahlen. 

Es wird derzeit nicht mehr schlimmer – aber es will auch einfach nicht wirklich besser werden: So könnte man ganz knapp umschreiben, was die Forscher des „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) gerade zum Abwasser in Luxemburg und den darin enthaltenen Coronaviren zu sagen haben.

Als vor zwei Wochen endlich eine Abkehr von wochenlang sehr hohen Werten zu verzeichnen war, gab es leisen Optimismus, dass dies einen allgemeinen Trend einleiten würde, der auch ansonsten Mut machen könnte: Schließlich erlauben die im Abwasser gemessenen Werte auch einen gewissen Ausblick darauf, wie sich das am Menschen messbare Infektionsgeschehen kurze Zeit später darstellen wird.

Doch bald darauf stiegen die Werte wieder an – und heute (17.12.) müssen die Forscher mitteilen: „Der Kontaminationsgrad ist in allen Punkten vergleichbar mit dem zu Beginn der Woche 51 beobachteten und bleibt für alle analysierten Kläranlagen bei hohen SARS-CoV-2-Flusswerten, was auf eine immer noch hohe Prävalenz des Virus im Abwasser hinweist.“

Die Gesamtübersicht über alle 13 untersuchten Kläranlagen zeigt in Farbcodes die Entwicklung über die letzten Monate (von links nach rechts):

 Grafik: LIST/Editpress

Schaut man sich einige der Orte und deren Messwerte im Detail an, ist zu erkennen, dass sich in den vergangenen Wochen praktisch nichts mehr verändert hat. Das spiegelt das Infektionsgeschehen wider: Auch hier klettern die Fallzahlen zwar nicht mehr exponentiell – sie bleiben aber doch auf einem relativ hohen Niveau etwa im Vergleich zur ersten Welle im Frühjahr. Das gilt auch für Orte wie Echternach, die zwar vergleichsweise niedrige Werte haben – aber auch hier ist die Null-Linie, die vor Kurzem in greifbare Nähe zu rücken schien, wieder recht weit entfernt. Nur in Grevenmacher gibt es einen anhaltenden Trend zu niedrigen Werten, der sich in beiden Grafiken ausdrückt.

Die Entwicklungen in den vergangenen Monaten an vier Teststellen (Daten und Hauptgrafiken vom LIST)
Die Entwicklungen in den vergangenen Monaten an vier Teststellen (Daten und Hauptgrafiken vom LIST) Grafik: LIST/Editpress

Sieht man sich die Entwicklung im gesamten Großherzogtum an, ergibt sich dieses Bild:

Die Entwicklung der Abwasserwerte (Daten und Hauptgrafik vom LIST)
Die Entwicklung der Abwasserwerte (Daten und Hauptgrafik vom LIST) Grafik: LIST/Editpress

Hier ist besonders gut zu erkennen, dass die aktuellen Werte zwar weit jenseits dessen liegen, was zum Höhepunkt der jüngsten Fallwelle zu verzeichnen war – allerdings bleibt die blaue Linie auch weit oberhalb dessen, was während der ersten Welle im Frühjahr verzeichnet wurde.

Charel HILD
18. Dezember 2020 - 16.15

Dann halt noch einmal: Die Tests sind nützlich, wenn man in Zeiten niedriger Viruspräsenz unerkannte Ketten zerschlagen will. Das war auch eine sinnvolle wichtige Idee. Nur, im aktuellen Umfeld von extrem hoher Belastung, und dreimal mehr Dunkelziffer, und total überlastetem Tracing, werden die Tests leider weniger sinnvoll. Und noch einmal, nein, der Sinn der LST Tests ist nie auf die Person (Opfer) bezogen. Hier wurde auch einmal an die anderen gedacht. Sie sind auch nie geeignet gewesen um die Viruspräsenz zu definieren. Dazu reicht allein die Anzahl der Toten.

G.B.
17. Dezember 2020 - 22.33

Warum uns die Gefahr laufen lassen , Opfer eines falschen Tests zu werden , wenn man an Hand unseres Abwassers die Präsenz des Virus sicher belegen kann ?