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Luxemburger Jungsozialisten wollen gegen das Koalitionsabkommen stimmen

Luxemburger Jungsozialisten wollen gegen das Koalitionsabkommen stimmen

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Die Luxemburger Jungsozialisten haben am Dienstagmorgen angekündigt, dass sie gegen das Koalitionsabkommen stimmen werden. Sie sind enttäuscht vom Verhandlungsresultat.

„Wir stimmen am Dienstag mit Nein, nicht gegen unsere Mutterpartei, sondern im Interesse unserer Mutterpartei“, schreiben die Luxemburger Jungsozialisten am Dienstagmorgen in einer Pressemitteilung. Der Koalitionsvertrag, der in den letzten Wochen verhandelt und am Montag unterschrieben wurde, muss am Dienstagabend von den drei Parteien durchgewunken werden. Der Kongress der Sozialisten wird dabei als die größte Hürde gesehen, weil eine erneute Regierungsbeteiligung trotz Wahlniederlage umstritten ist.

Die Jungsozialisten sind nicht per se gegen eine Regierungsbeteiligung. Sie sind aber enttäuscht von den Resultaten der Verhandlungen. In inhaltlichen Fragen weisen sie darauf hin, dass die reale Mindestlohnerhöhung nur 77,44 Euro beträgt, weil „die gesetzliche Mindestlohnanpassung von 1,1% sowieso für den 1. Januar 2019 vorgesehen war“. Eine der roten Linien von Spitzenkandidat Etienne Schneider war eine Mindestlohnerhöhung von 100 Euro ab dem 1. Januar 2019. Die Regierung hatte vor dem Beginn der Verhandlungen bereits einer Teil-Erhöhung zugestimmt. Auch die beiden zusätzlichen freien Tagen sehen die Jusos nicht als Errungenschaft. Die LSAP habe im Wahlkampf eine zusätzliche Urlaubswoche gefordert.

Eklat im Osten

Neben dem Inhalt stört die Jungsozialisten auch die Ressortverteilung. Die Partei hätte sozialpolitische Ressorts beanspruchen sollen, finden sie und nennen Wohnungsbau, Bildung und Kultur als Beispiele. „Zu allem Überschuss haben wir auch noch wichtige Zukunftsressorts wie zum Beispiel Energie oder Kreislaufwirtschaft an unsere Koalitionspartner abgegeben“, so die Kritik. „Wir können diese programmatischen Widersprüche nicht mittragen.“

Die Mitteilung kommt wenige Tage nach einem Eklat bei den Jungsozialisten im Osten. Der Spitzenkandidat im Osten, Nicolas Schmit, will EU-Kommissar in Brüssel werden und hat deshalb auf einen Regierungsposten verzichtet. Nächstgewählte wäre die bisherige Abgeordnete Tess Burton gewesen. Den Jusos im Osten zufolge hätte sie Anspruch auf einen Regierungsposten gehabt. Laut Luxemburger Wort soll der LSAP-Spitzenpolitiker Dan Kersch sie jedoch angerufen und ihr den Ministerposten ausgeredet haben. Stattdessen soll Paulette Lenert Ministerin werden. Sie war Beamtin im Ministerium für den öffentlichen Dienst, einer von Kerschs Ressorts in der vergangenen Legislaturperiode.

Forderung nach Erneuerung

Laut RTL haben 16 weitere LSAP-Mitglieder kurz nach den Wahlen einen Brief an die Parteispitze geschickt. In dem Dokument steht, dass die LSAP in den letzten fünf Jahren „kaum noch eine Meinung“ hatte. Es sei den Abgeordneten auch nicht erlaubt gewesen, sich zu profilieren und die Projekte der Koalitionspartner infrage zu stellen. LSAP-Fraktionschef Alex Bodry soll in einem E-Mail-Austausch, der RTL vorliegt, den Brief „überflüssig“ genannt haben. Daraufhin ist Myriam Schanck, eine der Unterschreiberinnen der Briefes, nach 20 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei ausgetreten.

Die LSAP wird am Dienstagabend auf einem Kongress die Basis von dem Koalitionsabkommen überzeugen müssen. Auch die Grünen veranstalten einen Kongress zur Abstimmung über den Text. „déi gréng“ haben beschlossen, ihre Basis auch über die personelle Besetzung abstimmen zu lassen. Bei der LSAP wird der Generalrat und nicht der Kongress diese Entscheidung treffen. Bei der DP wird die Parteileitung in einer geschlossenen Sitzung über sowohl Koalitionsabkommen wie auch personelle Besetzung entscheiden.

Gleich nach den Wahlen ist in der LSAP eine Diskussion über die personelle Erneuerung entbrannt. Mehrere Politiker fordern, dass die Dienstälteren der Partei Platz für Frauen und junge Mitglieder machen. Sie kritisieren auch, dass die Spitze den Frauen und Jungen nicht die nötige Aufmerksamkeit zukommen ließ, damit diese sich politisch entfalten können. Der linke Flügel der LSAP hat vor und nach den Wahlen eine inhaltliche Erneuerung der Partei gefordert. Sie solle sich wieder auf sozialdemokratische Werte besinnen. Die Kritik ist auch an Spitzenmann Etienne Schneider gerichtet, der in der letzten Legislaturperiode eine wirtschaftsfreundliche Politik betrieb.

[gview file=“http://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2018/12/JSL-Pressemitteilung.pdf“]

 

bouliste
4. Dezember 2018 - 17.22

Geldgier ass awer grad esou schlemm bei deene Jonken. Oder huet dir zwe'erlee Moos ???
An de Recht den dir hei fle'e lost, ass frech ewei Dreck...

Jacques Zeyen
4. Dezember 2018 - 17.14

D’Sozen schéngen ee Problem domat ze hunn fir däerfen dobäi ze sinn.

Hiren internen Sträit (wéinst enger jonker Mamsell) kënnen se jo hanner de Kulissen
reegelen. Wann een ale SLAPER wéi de Bodry virun de Wahlen seet hien hätt keng Iddien
méi ,dann ass dat méi fatal wéi „nëmmen" een Dag Congé oder „nëmmen" 72€ weider.
Eis Jung-Genossen üben sécher léiwer an der Oppositioun. Sou domm ass keng aner Partei
dass d’Jugend deenen Alen während der Regierungsbildung an de Réck fält.
Oh mei
J

bouliste
4. Dezember 2018 - 16.27

Ass dat do dan net vir sech ze schummen ; dei Jonk gin geint dei Aal.
Och dei Aal waren mol jonk, an hun vill vir Partei a vir Land geschafft.
Leif Juso'en,schummt ierch. kann och nach verston, dat der net mit allem koent a woelt d'accord sin, awer dat Gestaenkers do, ab 50 doheem an de Mond gehalen, dat koent esou respektlos eriwer .
Et ass eng Hetzjuegt geint dei eeler Parteimemberen.
Bei denen Aalen war Partei emmer eng stark Partei. Dei Jonk mussen nach vill beweisen

jang_eli
4. Dezember 2018 - 15.58

Myriam Schanck huet esou recht ! Hun Ähnleches virun 25 Joër gesot an dunn och d'Memberskaart oofgin. Et huet sech demno nach emmer näischt geännert .. ah dach .. ët gëtt emmer manner Deputéiert fir d'LSAP, mee daat ass wéi d'Myriam schreiwt - Zitat aus rtl.lu : "egal wéi vill Sëtz d'Partei huet, d'Haaptsaach MÄIN ass nach oder erëm derbäi". Sou schued, well d'Land bräicht eng stark LSAP.

Jang
4. Dezember 2018 - 14.46

Vollkommen Recht hunn déi Jongsozialisten,
déi aal Pätteren mam Stëpps um Hut déi mamm
Hënneschten um Stuhl pèchen bleiwen,
sollen an Pensioun goën oder Plaatz deenen Jonken
iwerloossen,vun deenen der och kompetent sinn an nei
Ideen brèngen. Geldgier ass ganz schlëmm.

Romain
4. Dezember 2018 - 14.28

roger wohlfart dat ass och gudd esou Die dümmsten Kälber suchen sich ihre Metzger selbst dat si eben déi dooten déi nächst kéier schwäzt keen méi vun deenen dooten

Grober J-P.
4. Dezember 2018 - 14.00

Hochmut kommt vor dem Fall, ob kurz oder lang. Weiß nicht was damals passiert war, so um die Jahrtausendwende schlich sich das langsam bei den Größen ein.

roger wohlfart
4. Dezember 2018 - 12.40

Ein ernst zu nehmender Warnschuss . Der zweite nach der Wahlschlappe. Wenn die Verantwortlichen an der Spitze, jetzt nich hellhörig werden und stur auf dem eingeschlagenen Kursus bleiben, rennen sie mit offenen Augen ins nächste Debakel!

Nomi
4. Dezember 2018 - 12.19

Mol oofwarden wei' data ausgeht !
Gespaannt wei' ee Prabeli .